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Skitouren in Pistenskigebieten

Skitouren auf Pisten sind eine beliebte Alternative zu Touren im freien Gelände: Die Orientierung ist einfach, Lawinengefahr gibt es nicht, und Fahren im Tiefschnee ist auch nicht zwingend gefordert.

Grundsätzlich gelten bei Skitouren in Skigebieten die zehn DAV-Regeln für Skitouren auf Pisten und örtliche Regelungen, die dringend zu beachten sind.

In jedem Fall ist es sinnvoll, sich vor dem Besuch über die Lage und die Regelungen vor Ort zu informieren. Denn ist das Skigebiet geschlossen, ist es wie ungesichertes alpines Gelände zu behandeln. Gefahrensicherung findet nicht und Pistenpräparierung allenfalls sporadisch statt. Pistentouren sind erlaubt, erfolgen aber auf eigene Gefahr.

 

Das gilt für Pistenskitouren, wenn das Skigebiet geöffnet ist

Das Skigebiet hat offen, die Pisten sind markiert und präpariert, der Schnee ist super und das Wetter spielt auch mit. Dann kann es ja losgehen. Oder doch nicht? Auch in geöffneten Skigebieten gibt es ein paar Dinge zu beachten.

 

Und zwar zuallererst: Sind Skitouren auf Pisten dort überhaupt erlaubt?
In Bayern ist das in allen Skigebieten der Fall – entweder am Rand der Piste oder auf ausgewiesenen Aufstiegsrouten.
In Österreich ist die Lage eine andere: Dort können Skigebiete die Nutzung der Pisten für Touren verbieten oder eine Gebühr verlangen. Hier unterscheiden sich die Regelungen und Vorgehensweisen je nach Region.
Wiederum anders sieht es in italienischen Skigebieten aus, wo Skitouren auf Pisten erst einmal verboten sind, von den Skigebietsbetreiber*innen aber explizit erlaubt werden können.
Eine Übersicht über die Regelungen gibt es hier: Skitouren auf Pisten: Was darf man wo?

 

Überall gilt es zu beachten, dass die Skigebiete viel Geld und Arbeit in ihre Infrastruktur stecken. Wer sie nutzen möchte – ob zum Alpinskifahren oder für Skitouren – sollte sie auch monetär unterstützen, zum Beispiel indem die Parkplatzgebühr bezahlt und eine Einkehr in der Hütte des Skigebiets eingeplant wird (sofern die Hütte geöffnet ist).

Grundsätzlich müssen Sperrungen für Pistenpräparierung oder Lawinensprengungen beachtet werden, denn sie bedeuten Lebensgefahr!

Darüber hinaus bitte auch die 10 Empfehlungen für Skitouren auf Pisten beachten!

 

Das gilt für Pistenskitouren, wenn das Skigebiet geschlossen ist

Ist ein Skigebiet geschlossen, ist die Gefahrensicherung nicht gewährleistet.
Das heißt zunächst, dass die Pisten der Skigebiete zum alpinen Tourengelände zählen. Wer dort unterwegs ist, muss sich mit alpinen Gefahren auseinandersetzen oder sich einer erfahrenen Person anschließen. Obligatorisch sind somit auch bei Skitouren in geschlossenen Pistenskigebieten die Lawinen-Notfallausrüstung (LVS-Gerät, Sonde, Schaufel), Rucksackapotheke, Biwaksack und Mobiltelefon.

 

Zusätzlich kann auch die Infrastruktur der Skigebiete zur Gefahr werden. Ist das Skigebiet geöffnet, weisen Schilder und Absperrungen den richtigen Weg, sind Schneekanonen gut sichtbar gepolstert, Gräben oder Leitungen mit gut präpariertem Schnee bedeckt.
In einem geschlossenen Skigebiet kann das anders aussehen!
Auf Schnee-Depots aufgehäufter Kunstschnee, Gräben oder Leitungen zu den Schneekanonen beispielsweise können das Skifahren zusätzlich beeinträchtigen und gefährlich machen. Die meisten Pisten sind nicht beschildert oder markiert, Fangzäune fehlen an Stellen, an denen sie normalerweise angebracht sind. Hindernisse wie Schneekanonen sind nicht gepolstert. Außerdem wird auch in geschlossenen Skigebieten möglicherweise präpariert – auch tagsüber! Pistenpräparierung ist fast immer mit dem Einsatz von Seilwinden verbunden, was für Skifahrer*innen Lebensgefahr bedeutet!

 

Werden die Pisten hingegen nicht präpariert, sind die Anforderungen an das skifahrerische Können höher: Auf unpräparierten Pisten ist insbesondere die Abfahrt deutlich anspruchsvoller. Ist das Skigebiet für längere Zeit geschlossen oder öffnet in dieser Wintersaison gar nicht, ist auch damit zu rechnen, dass weniger oder gar kein Kunstschnee produziert wird. Insbesondere bei Talabfahrten kann die Schneedecke dann ziemlich dünn werden. Dadurch sind Vegetation und Bodendecke weniger gut geschützt, so dass es zu mechanischen Schäden durch Skikanten kommen kann.

 

Zu beachten ist zudem, dass für die Bergwacht eine Rettung in geschlossenen Skigebieten aufwendiger sein kann als bei normalem Skibetrieb.

 

Und als wäre das noch nicht genug, bleiben in geschlossenen Skigebieten oftmals auch die Hütten zu, Toiletten stehen nur vereinzelt zur Verfügung.
 

 

Pistentouren und einfachere Skitouren für Einsteigende

Zusätzliche (regionale) Infos zum Thema Pistentouren gibt es auch auf der entsprechendenden Themenseite auf unserem Tourenportal alpenvereinaktiv.com. Eine Liste mit Pistentouren und leichten Skitouren findet ihr unten. Die Touren sind so ausgewählt, dass sie möglichst freundlich und sicher für Neulinge sind, einige davon führen aber auch ins ungesicherte Gelände. 

 

 

 

Pistenskitouren: Örtliche Regelungen in Bayern

Was geht in den bayerischen Skigebieten?

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Skitouren auf Pisten zu unternehmen, ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden; ein Ende des Booms scheint nicht in Sicht. Konflikte entstehen vor allem bei Skitouren in der Zeit nach dem täglichen Betriebsschluss der Bahnen auf Skipisten: Dann können Pistenpräparierung und Lawinensprengungen behindert werden, zum Teil sind damit erhebliche Gefahren für Skitourengeher*innen verbunden. Auch Wildtiere können dann empfindlich gestört werden – besonders wenn auch noch Hunde dabei sind.   Vom DAV initiiert, wurden mit den beteiligten Bergbahnen, zuständigen DAV-Sektionen, Verbänden und Behörden einschließlich der zuständigen Bayerischen Ministerien Vereinbarungen getroffen: Zehn Verhaltensregeln gelten seither für Skitouren auf Pisten. Sie wurden in Zusammenarbeit von Deutschem Alpenverein und seinen Sektionen, dem Verband Deutscher Seilbahnen, den zuständigen Ministerien, dem Deutschen Skiverband sowie der Bergwacht erarbeitet. 

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