Zwei Wanderer unterhalten sich an Küstenweg, im Hintergrund Berge und von der Sonne angestrahlte Wolken
Der Camino de la Costa ist die perfekte Verbindung aus Bergen und Meer. Foto: Benedicto Santos
Anzeige: Auf dem Camino de la Costa

Küstenwandern in Spaniens Norden

Im nordspanischen Asturien treffen Küstenlandschaft und Bergwelt aufeinander. Diese enge Nachbarschaft prägt auch den Camino de la Costa, die Küsten-Variante des Jakobswegs. Er verläuft direkt entlang des Atlantiks – mit Blick auf Steilküsten, offene Buchten und den weiten Horizont. Und auch die grünen Höhenzüge der Region sind nie fern.

Asturien beheimatet gleich sieben Biosphärenreservate und verfügt über rund vierhundert Kilometer ursprünglicher Küste – mit langen Sandstränden, kleinen Fischerdörfern und schroffen Felsklippen. Wer den Küstenweg zu Fuß oder mit dem Rad erkundet, erlebt nicht nur intensive Natur, sondern auch die besondere Gastfreundschaft der Menschen.

UNESCO-Weltkulturerbe mit Weitblick

Im Jahr 2025 feiert Asturien ein besonderes Jubiläum: Zehn Jahre ist es her, dass die nördlichen Jakobswege – darunter der Camino de la Costa und der Camino Primitivo – zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurden. Beide verlaufen durch das Fürstentum Asturien.

Zahlreiche Strände, wie die Playa de la Isla auf der dritten Etappe zwischen Ribadesella und Priesca, laden zu Pausen ein. Foto: Noé Baranda

Der Küstenweg beginnt an der Ría de Tina Mayor und endet an der Ría de Eo – beides sind eindrucksvolle Flussmündungen, die zu den Natura 2000 Schutzgebieten gehören. Dazwischen: 280 Kilometer Weglänge durch 21 Gemeinden, immer mit Blick auf das Meer.

Pilgern, Wandern, Radfahren

Der Camino de la Costa ist ideal für alle, die einen eher moderaten Anspruch bevorzugen. Ob als sportliche Radtour, als Mehrtagestour zu Fuß oder als individuelle Pilgerreise: Die Route lässt sich flexibel gestalten.

Die Strecke kann in rund neun Tagen mit dem Rad oder in etwa dreizehn Tagen zu Fuß zurückgelegt werden. Etappenorte wie Llanes, Ribadesella/Ribeseya, Gijón/Xixón oder Navia bieten zahlreiche Unterkünfte, Einkehrmöglichkeiten und Services für Reisende.

Die besten Reisezeiten sind Frühjahr bis Herbst – von März bis Oktober herrschen milde Temperaturen. Tipp: Im Frühling blüht die Region in voller Pracht.

Auch mit dem Fahrrad lässt sich der Camino de la Costa genießen – wie hier an der Playa de Penarronda auf der zwölften Etappe. Foto: Gonzalo Azumendi

Küstenort trifft Ursprünglichkeit

Der Weg verläuft durch Dörfer und Kleinstädte, in denen die asturische Lebensart spürbar wird. Orte wie Pendueles, Priesca, A Caridá oder A Veiga/Vegadeo zeigen, wie eng Tradition und Natur hier verbunden sind. Asturien versteht sich seit Jahrzehnten als "Naturparadies". Nachhaltigkeit, naturnaher Tourismus und regionale Identität prägen das Selbstbild – auch abseits der bekannten Pfade.

Wer unterwegs die Fischerdörfer und Fischmärkte besucht, in traditionellen Restaurants einkehrt oder an kleinen Stränden wie Poo (Llanes), Aguilar (Muros de Nalón) oder Anguileiro (Tapia de Casariego) eine Pause einlegt, entdeckt die Region mit allen Sinnen – und oft ganz für sich allein.

Kultur, Geschichte und Entschleunigung

Das Kloster Valdediós und die kleine Kirche von San Salvador auf der fünften Etappe von Casquita nach Gijón. Foto: Noé Baranda

Auch das kulturelle Erbe der Region ist entlang des Camino de la Costa immer wieder zu bestaunen: Ob das Kloster Valdediós in Villaviciosa, die prähistorische Höhle Tito Bustillo in Ribadesella/Ribeseya, der Hafen von Tapia oder der Leuchtturm von Luarca – überall begegnet man Relikten aus der langen Geschichte. Die Mischung aus landschaftlicher Weite, kulturellen Kleinoden und stillem Pilgeralltag macht diese Route so besonders.

Pilgern mit Genuss

Wer sich auf diesen Weg begibt, ist nicht nur Gast, sondern Teil einer langen Tradition. Pilgern bedeutet hier auch: sich einzulassen auf die Region und viele Momente mit anderen zu teilen – sei es an einer Quelle am Wegesrand oder beim gemeinsamen Essen in einer Sidrería.

Deftige Eintöpfe, wie hier mit Bohnen und Muscheln, stärken nach den anstrengenden Touren. Foto: Les Fartures

Kulinarisch bietet Asturien eine reiche Auswahl: Fischgerichte, Meeresfrüchte wie Seeigel oder Napfschnecken, traditionelle Eintöpfe mit Skorpionfisch oder Seeteufel. Und nicht zuletzt den berühmten Apfelwein, den man in den traditionellen Chigres (Apfelweinhäusern) genießt. Dieser ist übrigens ein Teil des immateriellen Kulturerbes.

Vorbereitung & Ausrüstung

Zu Fuß empfehlen sich Tagesetappen von rund zwanzig Kilometern. Dabei sein sollten gut eingelaufene Schuhe und ein maximal sieben Kilo schwerer Rucksack mit Regen- und Sonnenschutz sowie einem Erste-Hilfe-Set.
Auf dem Fahrrad kann man mit fünfzig Kilometern pro Tag rechnen. Für das Gepäck bieten sich Satteltaschen an, die unter anderem Werkzeug, Regenkleidung und Sonnencreme enthalten sollten.

Tipp: Unterkünfte am besten vorab buchen – vor allem in der Hauptsaison. Die Anreise ist per Bahn, Fernbus, Flugzeug oder Mietwagen möglich.

Entdecke Asturien – ganz in deinem Tempo

Der Camino de la Costa ist ein Weg voller Vielfalt: Er bietet Weite, trubelige Orte und immer wieder leise Momente. Hier kann man vortrefflich sportliche Aktivität mit Naturerlebnis, kulturelle Bildung und Genuss miteinander verbinden. Wer sich auf den Küstenweg einlässt, entdeckt nicht nur Asturien – sondern auch ein Stück von sich selbst.

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