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Anzeige: Camino Primitivo durch Asturien

Geheimtipp Jakobsweg: Natur und Geschichte erleben

Der erste Jakobsweg überhaupt zieht sich durch eine Landschaft beeindruckender Schönheit. Wer dort, im spanischen Asturien, abseits der Menschenmassen durch Dörfer und ursprüngliche Naturlandschaften wandert, entdeckt am Wegesrand viele spannende Geschichten. Hier gibt's die besten Tipps und Infos zur Reiseplanung.

Der Camino Primitivo führt durch eine der schönsten Regionen Spaniens, in dem die Picos de Europa und sieben Biosphärenreservate liegen. Im Fürstentum Asturien treffen Meer und Gebirge aufeinander, auf drei Jakobswegen kann man die spektakulär wilde Landschaft erleben. Zwei davon feiern im Jahr 2025 den zehnten Jahrestag ihrer Anerkennung als Weltkulturerbe durch die UNESCO: der Küstenweg und der Weg, der hier im Fokus steht: der Camino Primitivo.

Die Kathedrale von El Salvador in Oviedo ist ein Muss für alle, die auf dem Jakobsweg wandern. Foto: Noé Baranda

Ein wahrer Schatz

Hier pilgert man auf den Spuren des Goldes. Als der römische Kaiser Augustus gegen die Stämme im Norden Hispaniens, dem heutigen Asturien, kämpfte, beschloss er, sein Geldsystem auf Gold aufzubauen. Eine nachvollziehbare Entscheidung, befanden sich dort doch bedeutende Vorkommen des begehrten Minerals. Auch wenn heute kein Gold mehr zu finden ist, kann der Camino Primitivo als wahrer Schatz in unserer heutigen hektischen Zeit gelten: Stille im Angesicht des Lärms und Überraschungen bei jedem Schritt, bei jedem Halt, hinter jeder Ecke.

Der perfekte Ort, um dem Arbeitsalltag zu entfliehen und Ruhe und Authentizität zu finden.

Die Entstehung des Caminos hat jedoch eine andere Geschichte: Im 9. Jahrhundert wurden die Überreste des Apostels Jakobus im gerade gegründeten Königreich Asturien gefunden. Als dessen Herrscher, Alfonso II., davon erfuhr, reiste er mit seinem Gefolge zum Fundort, um dem Heiligen mit dem Bau eines Tempels die letzte Ehre zu erweisen. Damit begründete er nicht nur eine spirituelle Pilgerreise, sondern auch einen der abwechslungsreichsten Kulturwege der Welt. Heute ist der ursprüngliche Jakobsweg, der sich über 145 Kilometer zwischen Oviedo und Grandas de Salime bis Puerto del Acebo erstreckt, ein Geheimtipp – der perfekte Ort, um dem Arbeitsalltag zu entfliehen und Ruhe und Authentizität zu finden. Die 142 Kilometer lange Variante Hospitales führt durch steileres Gelände und völlig unbesiedeltes Gebiet und ist weitaus anstrengender.

Prächtige Vegetation erwartet Pilgernde auch nach Salas auf dem Weg zum Nonaya-Wasserfall. Foto: Juanjo Arrojo

Unberührte Natur und Kulturerbe

Egal ob zu Fuß oder auf dem Mountainbike: Der Camino Primitivo ist besonders für Menschen zu empfehlen, die schon etwas Erfahrung mitbringen. Er führt durch unberührte Natur, authentische ländliche Dörfer und vorbei an zahlreichen geschichtsträchtigen Stätten. Bevor es losgeht auf den Pilgerweg, ist in der Kathedrale von Oviedo das bekannte Gebot zu erfüllen: „Wer nach Santiago geht und nicht zum Heiland, besucht den Diener und vergisst den Herrn“.  In der Kathedrale befindet sich nämlich eine der wichtigsten Reliquien des Christentums: das Heilige Grabtuch Jesus‘. Unterwegs lassen sich wahre Juwelen der Vorromanik bestaunen: die Kirche San Julián de los Prados aus dem neunten Jahrhundert und die auf den Hängen des Monte Naranco gelegenen Kirchen Santa María und San Miguel de Lillo.

Oft hat man das Gefühl, als ob die Zeit stehen geblieben wäre.

Auch der weitere Weg lässt einen immer wieder in die Geschichte eintauchen – die religiösen und weltlichen Bauten fügen sich perfekt in die spektakuläre Landschaft mit ihren Gebirgszügen und Wäldern ein. Oft hat man das Gefühl, als ob die Zeit stehen geblieben wäre: Die Kapelle Los Dolores in Grado, etwas später das Heiligtum der Virgen del Fresno, das Kloster Obona in Tineo oder das Kloster San Salvador de Cornellana bewahren ihren Charakter früherer Jahrhunderte. Genauso sehenswert sind die altertümliche Architektur in Pola de Allande oder das Ethnografische Museum in Grandas de Salime.

Das Kloster Santa María la Real de Obona in Tineo. Foto: Alejandro Badía

Kulinarische Köstlichkeiten

Ursprünglich – und deshalb umso besser: Die asturische Küche ist ein Spiegelbild der Kultur, Landschaft und Menschen des Landes. Bohneneintopf und asturischer Eintopf, Drachenkopf-Pastete, Reis mit Bugre (Hummer), Seespinne mit Cidre an der Bar eines „Chigre“ (Lokal), Würste oder „Pitu de Caleya“ (einheimisches Freilandhuhn) und weitere exotische Köstlichkeiten wie Oricios, Frixuelos, Marañuelas oder Carajitos gilt es zu entdecken. Dazu Weine von Cangas del Narcea und als krönender Abschluss warten verschiedenste Desserts auf hungrige Pilgermägen. In jedem Restaurant, ob einfach oder exquisit, wird dafür gesorgt, dass Essen und Trinken nicht nur die Energiespeicher für die Etappen auffüllen, sondern auch Geist und Herz erfreuen.

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Für den asturischen Teil des Jakobswegs (ca. die Hälfte des gesamten Weges nach Santiago) braucht man mit dem Mountainbike ungefähr vier Tage, zu Fuß kann man die Strecke in sieben Tagen zurücklegen. Die Route kann natürlich an die eigenen Kräfte und Vorlieben angepasst werden. Als Abstecher bieten sich in Navelgas Besuche im Goldmuseum an, in Las Regueras sind die römischen Bäder und Mosaike einen Besuch wert, in Grado der traditionelle Markt aus dem 12. Jahrhundert, und in Tineo kann man in die Kultur der Kuhhirten eintauchen. 

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