Everest-Film: The Ghosts Above
07.12.2020, 15:31 Uhr
Es ist die vielleicht größte ungeklärte Frage rund um den Everest: Wer war zuerst oben? Im Juni 1924 brachen die beiden Bergsteiger Andrew Irvine und George Mallory auf, um den Gipfel des höchsten Berges der Welt als erste Menschen der Geschichte zu besteigen – fast 30 Jahre vor Tenzing Norgay und Sir Edmund Hillary. Doch sie kehrten nie zurück. Bereits 1999 wurde die Leiche von Mallory gefunden, nahe des Gipfels. Doch die Leiche von Andrew Irvine blieb verschwunden, bis heute. Man vermutet, dass seine Kamera noch in seiner Jackentasche steckt. Die Frage: Starben sie auf dem Weg zum Gipfel oder bereits im Abstieg? Eine Expedition will nun dieser Frage auf den Grund gehen. Mit dabei: Der renommierte National-Geographic Fotograf und Filmer Renan Ozturk.
Allerdings bleibt es bei diesem großen Versprechen. Der 35-minütige Film dreht sich zu einem Großteil um den Aufstieg zur vermeintlichen Unfallstelle. Auch der Gipfel ist dank wilder Entschlossenheit, großer Anstrengung und Flaschensauerstoff noch drin. Im Abstieg – oh Wunder – reichen dann Kräfte und Zeit nicht mehr so wirklich aus, um eine ausgedehnte Suchaktion zu starten. Und an der vorher recherchierten möglichen Fundstelle findet sich kein Toter.
Trotzdem ist der Film äußerst sehenswert. Das liegt vor allem an der ehrlichen und beinahe poetischen Erzählweise Ozturks, seinen genialen Bildern und Bildkompositionen – und der Dokumentation der immensen Fähigkeiten und des harten Lebens der Sherpa.