Drei Menschen an einem Klettersteig.
Wer versicherte Steige begehen möchte, sollte sich erst langsam daran herantasten. Foto: DAV/Julian Rohn
Tipps für Einsteiger*innen

First Steps – So startest du in deinen Bergsport

Du hast Lust, mit dem Bergwandern, Bergsteigen, Klettern, Bouldern oder Skitourengehen zu beginnen? Hier erfährst du, wie der optimale Start gelingt.

Dich packt die Lust, in die Berge zu gehen – wie so viele andere? Dich begeistern die unterschiedlichen Bergsportarten oder du möchtest in eine neue reinschnuppern? Bevor du startest, solltest du dich mit den Grundlagen vertraut machen. Denn Bergsport birgt auch Risiken. Der Berg verzeiht nicht jeden Fehler, bei falscher Planung, fehlender Ausrüstung oder wenn falsche Entscheidungen getroffen werden. Erfahrene Tourenpartner*innen können dir die wichtigsten Dinge beibringen. Noch besser wäre allerdings, einen Kurs bei einer DAV-Sektion zu buchen und bei geführten Touren dazu zu lernen. Hier lernst du von den Expert*innen alles Wichtige und bist mit Gleichgesinnten unterwegs.

Inhalt

  1. Bergwandern: Erste Schritte

  2. Bergsteigen: Erste Schritte

  3. Bouldern: Erste Schritte

  4. Klettern: Erste Schritte

  5. Klettersteig: Erste Schritte

  6. Mountainbike: Erste Schritte

  7. Skitouren: Erste Schritte

  8. Schneeschuhgehen: Erste Schritte

Bergwandern: Erste Schritte

Bergwandern – kann das nicht jede*r? Wer geht nicht gerne durch die Natur, freut sich über die Bewegung an der frischen Luft. Sicheres Gehen über steile Hänge, in der Höhe und in unterschiedlichem alpinen Gelände erfordert jedoch Übung. Kraft und Ausdauer, die notwendige Koordination, Beweglichkeit und Trittsicherheit lernt man erst Schritt für Schritt.

Wandern im Angesicht der Gletscher rund um die Neue Prager Hütte. Foto: DAV/Jens Klatt

Wo beginnst du?

  • Hüttenwanderung: Für viele beginnt das Abenteuer einer Bergwanderung mit einer einfachen Tour zu einer Hütte. Hüttenzustiege sind meist unschwierig mit nicht zu vielen Höhenmetern. Und vor allem: Man hat ein schönes Ziel und einen perfekten Platz für eine Pause, bevor es wieder hinab geht. Suche dir für den Anfang eine Tour mit nicht mehr als 500 Höhenmetern aus, um ein Gefühl für die Anstrengung und das Gelände zu kriegen.

  • Gipfeltour: Für den Anfang sollte es ein Gipfel im Mittelgebirge oder Alpenvorland sein. Ein Aufstieg von ungefähr 500 Höhenmetern ist ein gutes Programm für eine Einstiegs-Tagestour, das viel Zeit für Pausen lässt.

Was brauchst du?

  • Wanderschuhe: Ohne geeignete Schuhe solltest du nicht in die Berge gehen. Für einfaches Gelände reicht ein Schuh - oder besser: Stiefel - der "Kategorie B", wie es im Fachhandel heißt. Er sollte einen hohen Schaft haben, damit du nicht umknickst. Außerdem ein griffiges Profil. Und vor allem: Er muss gut sitzen und bequem sein, sonst verlierst du schnell den Spaß am Wandern. In diesem Video erfährst du mehr über den richtigen Bergschuh.

  • Wanderbekleidung: Du brauchst je nach Temperaturen eine kurze oder lange, möglichst atmungsaktive Wanderhose, ein atmungsaktives Shirt, eine wärmende zweite Lage (z. B. Fleecejacke) und spätestens für oben, den Abstieg oder bei schlechterem Wetter eine wind- und wasserabweisende Jacke. Auch ein Shirt zum Wechseln nach dem schweißtreibenden Aufstieg solltest du dabei haben.

  • Rucksack: Für eine Tagestour reicht ein Rucksack mit etwa 20 Litern Volumen. Packe eine Wasserflasche ein, etwas Wanderverpflegung und alles, was du nicht gleich anziehst.

  • Wanderstöcke: Stöcke brauchst du für den Anfang nicht unbedingt, sie entlasten aber die Knie und sorgen – korrekt eingesetzt – für eine bessere Haltung.

  • Sonnenschutz: Die Sonneneinstrahlung ist in der Höhe intensiver. Vergiss nicht, auch bei Bewölkung Sonnencreme aufzutragen, setze bei Bedarf außerdem eine Sonnenbrille auf und ziehe einen Hut oder Buff an.

Was solltest du wissen?

  • Wanderkarte: Mache dich von Beginn an mit dem Kartenlesen vertraut. Plane deine Tour mit einer Karte (am besten im Maßstab 1:25000, dann sind Details gut erkennbar) und verfolge unterwegs immer wieder deinen Weg und Standort.

  • Touren-App: Mit einer Touren-App wie Alpenvereinaktiv kannst du deine Tour planen, und dich unterwegs per GPX-Track orientieren. Eine klassische Karte auf Papier darf aber nicht fehlen, Smartphone-Akkus können schnell leer gehen!

  • Wetter: Checke vor der Tour das Wetter und lerne, das Wettergeschehen zu verstehen und zu deuten. Im Gebirge kann das Wetter schnell umschlagen. Besonders Gewitter können gefährlich werden. Mehr zu Gewittern gibt's auch im Bergwandercheck.

  • Notruf: Wer in eine Notsituation gerät, zum Beispiel durch eine Verletzung, aus der es ohne Hilfe von Außen kein Entkommen gibt, wählt die europaweite Notrufnummer 112.

Wie unterstützt dich der DAV?

  • Grundkurs Bergwandern: Wenn du Spaß am Bergwandern hast, solltest du idealerweise einen Kurs bei deiner DAV-Sektion buchen. Hier lernst du systematisch, wie man Touren plant, welche Ausrüstung man benötigt, wie man sich im Gebirge orientiert und im weglosen Gelände richtig bewegt, wie man Wetterzeichen deutet, was im Notfall zu tun ist, wie man Erste Hilfe anwendet und vieles mehr.

  • Geführte Touren: DAV-Sektionen bieten in der Regel auch einfache geführte Touren an. Eine Tour ersetzt keinen Kurs, aber du wirst unterwegs von der Tourenleitung und deinen Mitwander*innen viel lernen.

  • Vergünstigungen auf Hütten: Wenn du DAV-Mitglied bist, kannst du auf Hütten vergünstigt übernachten und hast Anrecht auf ein günstiges Bergsteigeressen.

  • Gruppen: In vielen DAV-Sektionen gibt es Gruppen. Vielleicht findest du dort eine für dich passende Bergwandergruppe.

  • Versicherung: Als DAV-Mitglied bist du im Notfall durch den Alpinen Sicherheitsservice (ASS) abgesichert. Dieser übernimmt die Such-, Bergungs- und Rettungskosten bei Bergunfällen.

Bergsteigen: Erste Schritte

Der Übergang von Bergwandern zu Bergsteigen ist fließend. Bergsteigen ist anspruchsvoller, man bewegt sich mehr in weglosem Gelände und über Fels und Eis. Bergsteigen erfordert spezielle Ausrüstung wie Pickel, Seil, Helm und Klettergurt. Bergsteigen setzt viel Erfahrung voraus. Du solltest trittsicher und schwindelfrei sein und dir eine fundierte Kompetenz angeeignet haben.

Wo beginnst du?

  • Schwarze Wege: Baue in deine Touren Wegabschnitte mit der Kennzeichnung "schwarz" (also: schwierig) ein, die anspruchsvolle Passagen bieten. Ausgesetzte Stellen und absturzgefährdetes Gelände sollten zunächst nur wenig vorkommen, damit du ausprobieren kannst, wie du diese Herausforderungen meisterst. In der oftmals verwendeten T-Skala entspricht das Wegen der Schwierigkeit T4 – T6. Mehr zur Klassifizierung der Schwierigkeiten findest Du hier.)

  • Versicherte Steige: Auf anspruchsvollen Wegen gibt es versicherte Steige durch absturzgefährdetes Gelände (das sind noch keine Klettersteige), bei denen man sich mit den Händen an einem Drahtseil oder an Stahlklammern festhält. Probiere es aus, wenn du die nötige Trittsicherheit bereits erlangt hast.

  • Leichte Kletterstellen: Manche Touren bieten Passagen mit leichten Kletterstellen (I–II). Wenn du die elementare Klettertechnik erlernt hast, solltest du hier Erfahrungen sammeln. Suche dir für den Anfang kurze Kletterstellen in nicht absturzgefährdetem Gelände.

  • Blockgelände und Geröllfelder: Lerne sicheres Gehen und Orientierung auf Geröllfeldern und im Blockgelände. Auf anspruchsvolleren Touren sind solche Passagen oft nur spärlich markiert – wenn überhaupt.

  • Schrofen: Schrofen sind felsdurchsetzte Grashänge. Lerne hier den Wechsel zwischen leichtem Klettern und balanciertem Gehen. Meide zunächst absturzgefährdete Bereiche.

Bergsteigen im alpinen Gelände, mit und ohne Seilversicherung. Foto: DAV/Julian Rohn

Was brauchst du?

  • Bergschuhe: In anspruchsvollerem Gelände wie Geröllhalden oder Blockfelder brauchst du stabilere Schuhe mit mehr Schutz. Geeignet sind Schuhe der Kategorie B/C oder C.

  • Helm: Diese Routen können steinschlaggefährdet sein. Ein Helm schützt dich auch vor herabfallenden Steinen, die andere lostreten.

  • Leichte Steigeisen/Grödel: Zu Beginn der Sommersaison und generell in höheren Lagen kann auf Schneereste und Firnfelder treffen. Grödel oder leichte Steigeisen helfen beim sicheren Überqueren.

Was solltest du wissen?

  • Ausrüstung: Der richtige Gebrauch der Ausrüstung zum Bergsteigen erfordert Wissen. Bevor du einen Pickel einsetzt, musst du lernen, wie man ihn nutzt. Das gleiche betrifft Steigeisen und die Kletterausrüstung.

  • Orientierung: Wie man sich im unmarkierten Gelände orientiert, lernt man durch Erfahrung. Verlasse dich nicht auf dein Smartphone und vertraue nicht blind einem GPX-Track. Beim Bergsteigen findet man die richtige Route, indem man das Gelände einschätzt – was man gelernt haben muss.

  • Selbstüberschätzung: Du musst lernen, dich und deine Fähigkeiten richtig einzuschätzen. Steigere deshalb die Schwierigkeiten nur langsam. Suche dir eine Begleitung, der du vertraust und habe Mut, Touren abzubrechen, wenn du dir unsicher bist.

  • Gruppenzwang: Folge niemals blindlings einer Gruppe. Hinterfrage alle Entscheidungen und sprich über deine Bedenken.

Wie unterstützt dich der DAV?

  • Grundkurs Bergsteigen: Wenn du das Bergsteigen erlernen möchtest, solltest du idealerweise einen Kurs bei deiner DAV-Sektion belegen. Hier lernst du systematisch, wie man sich im im weglosen Gelände und auf Schnee und Firn bewegt, wie man Stürze abbremst, versicherte Passagen begeht, wie die elementare Klettertechnik funktioniert, wie man sich im Notfall verhält, anspruchsvolle Touren plant und vieles mehr.

  • Geführte Touren: DAV-Sektionen bieten auch anspruchsvolle geführte Touren an. Eine Tour ersetzt keinen Kurs. Lies die Voraussetzungen und entscheide, ob du den Anforderungen der Tour gewachsen bist.

  • Vergünstigungen auf Hütten: Wenn du DAV-Mitglied bist, kannst du auf Hütten vergünstigt übernachten und hast Anrecht auf ein günstiges Bergsteigeressen.

  • Gruppen: In vielen DAV-Sektionen gibt es Gruppen. Vielleicht findest du dort eine für dich passende Bergsteigergruppe.

  • Versicherung: Als DAV-Mitglied bist du im Notfall durch den Alpinen Sicherheitsservice (ASS) abgesichert. Dieser übernimmt die Such-, Bergungs- und Rettungskosten bei Bergunfällen.

Beim Bouldern kommt es darauf an, möglichst geschickt Probleme zu lösen. Foto: DAV/Marisa Koch

Bouldern: Erste Schritte

Deine ersten Boulder solltest du in der Halle klettern. An einfachen Routen hast du schnell Erfolgserlebnisse, das Absprunggelände ist immer ideal und du kannst den Schwierigkeitsgrad Schritt für Schritt steigern. In der geselligen Atmosphäre einer Boulderhalle wirst du sicherlich auch den ein oder anderen Tipp bekommen, wie du einen kniffligen Boulder knacken kannst.

Wo beginnst du?

  • Boulderhalle/Boulderraum: Viele DAV-Kletterhallen haben einen Boulderraum oder sogar eine Boulderhalle. Starte an den einfachsten Bouldern mit großen Griffen und ohne Überhang, um ein Gefühl für die Bewegung zu bekommen und die Muskeln daran zu gewöhnen. Nach ein wenig Übung kannst du dich sicherlich an Routen eines höheren Schwierigkeitsgrads versuchen. Die Lernfortschritte sind anfangs sehr groß.

Was brauchst du?

  • Kletterschuhe: Sofern es in der Halle erlaubt ist, kannst du auch mit Hallenturnschuhen starten. Du wirst aber schnell feststellen, dass du für den richtigen Halt beim Bouldern richtige Kletterschuhe brauchst. Diese kannst du anfangs auch ausleihen.

  • Chalkbag: Magnesia macht die Hände trocken und sorgt für mehr Grip. Nutze Magnesia in Maßen und probiere aus, wie deine Haut darauf reagiert.

Was solltest du wissen?

  • Aufwärmen: Beim Bouldern werden Gelenke und Muskeln stark gefordert. Aufwärmen macht dich nicht nur fitter, es hilft auch, Verletzungen zu vermeiden. Vor allem Finger, Arme und Schultern solltest du vor dem Bouldern dehnen.

  • Krafttraining: Die Kraft deiner Arme, Beine und des Rumpfes ist beim Bouldern sehr wichtig. Klimmzüge, Fingerboards und Core-Workouts helfen beim Aufbau der Kraft. Manche Kletterhallen haben eigene Trainingsräume, in denen du gezielt trainieren kannst.

  • Fallen: Die Kletterhallen-Unfallstatistik zeigt, dass Verletzungen beim Bouldern häufiger vorkommen als beim Seilklettern. Besonders häufig sind Verletzungen bei Mattenstürzen. Sei aufmerksam bei deiner Routenwahl und trainiere das Fallen und Abspringen zunächst aus niedriger Höhe, oft haben Boulder einfache "Downclimbs", so muss man nicht von ganz oben abspringen.

  • Regeln: Um Unfälle zu vermeiden, solltest du die 5 Empfehlungen des DAV beachten.

Wie unterstützt dich der DAV?

  • Einstiegskurs Bouldern: In einem Einstiegskurs Bouldern bei deiner DAV-Sektion lernst du die grundlegende Klettertechnik, wie man sicher stürzt, wie man seine*n Partner*in spottet, wie man sich richtig aufwärmt und vieles mehr.

  • Eintritt: Als DAV-Mitglied ist der Halleneintritt (in DAV-Hallen) günstiger. Meistens sind die Preise gestaffelt nach Mitgliedern der betreffenden Sektion, sonstigen Mitgliedern und Nichtmitgliedern.

  • Ausrüstungsverleih: In der Regel kannst du in einer Halle Kletterschuhe leihen.

Beim Klettern startet man im Toprope. Foto: DAV/Marisa Koch

Klettern: Erste Schritte

Wenn du Klettern lernen möchtest, solltest du in der Halle beginnen; auch, wenn du eigentlich nach draußen an den Fels willst. Bereits beim einfachen Bouldern kannst du schnell feststellen, ob dir das Klettern liegt und Spaß macht. Das richtige Sichern erfordert eine professionelle Anleitung und Übung.

Wo beginnst du?

  • Boulderhalle: Das Gefühl für die Kletterbewegung kannst du zuallererst beim Bouldern kennenlernen. In dem Boulderbereich einer Kletterhalle gibt es in der Regel auch ganz einfache Routen. Dabei trainierst du die Bewegung und die Muskeln, die du fürs Klettern brauchst.3

  • Kletterhalle: In der Kletterhalle kannst du dich mit der Kletter- und Sicherungstechnik vertraut machen. Zu Beginn klettert man am sogenannten Toprope. Dafür brauchst eine erfahrene Begleitung, die dich sichert. Wenn in der Halle keine Topropes hängen, können zwei erfahrene Kletterpartner*innen eines für dich legen. In manchen Hallen gibt es auch Toprope-Automaten.

Was brauchst du?

  • Kletterschuhe: Du kannst in der Boulderhalle theoretisch mit Hallenturnschuhen starten. Besser ist es natürlich, sich gleich richtige Kletterschuhe auszuleihen, nur so hast Du den richtigen Halt, vor allem auf kleinen Tritten.

  • Klettergurt: Wenn es in die Kletterhalle geht, brauchst du einen Klettergurt und musst wissen, wie du ihn richtig anlegst. In vielen DAV-Kletterhallen kannst du einen Gurt leihen. Dann hast du allerdings keine große Auswahl und der Sitz des Gurtes könnte suboptimal oder unangenehm sein.

  • Seil: Ein Seil wird sicherlich deine kompetente Begleitung mitbringen können. Ansonsten kann es in vielen DAV-Kletterhallen ausgeliehen werden.

  • Chalkbag: Magnesia macht die Hände trocken und sorgt für mehr Grip. Nutze Magnesia bedächtig und probiere aus, wie deine Haut darauf reagiert.

Was musst du wissen?

  • Toprope: Wenn dich jemand mit Erfahrung im Toprope (Seil kommt von oben) sichert, kannst Du dich voll auf die Bewegung konzentrieren und musst keine Angst vor dem Stürzen haben.

  • Anseilen: Beim Anseilen verbindest du den Klettergurt mit dem Seil. Das macht man mit einem Achterknoten, der durch den Sicherungsring geführt und nachgefädelt wird. Wie ein Klettergurt genau aufgebaut ist und welche Anseilmethode es noch gibt erfährst Du hier.

  • Partnercheck: Vor jedem Klettern kontrolliert man sich gegenseitig, ob das Sicherungsgerät korrekt eingelegt ist, der Karabiner zugeschraubt ist, ob der Klettergurt gut sitzt (Schnalle geschlossen) und der Anseilknoten korrekt und fest gezogen ist. Zudem gehört ins freie Seilende ein Knoten. Mehr zum Partnercheck hier.

  • Fallen: Rutscht du beim Toprope-Klettern ab, kann nicht viel passieren. Da das Seil von oben kommt, sitzt du sogleich im gestrafften Seil (wenn aufmerksam gesichert wird). Mache hier deine ersten Erfahrungen, bevor es in den Vorstieg geht – denn auch Fallen will gelernt sein.

  • Klettertechnik: Man teilt die Kletterbewegung grob in drei Phasen ein: 1. Die Vorbereitungsphase, in der man sich positioniert; 2. Die Hauptphase, in der man die Hüfte verschiebt und weitergreift; 3. Die Endphase, in der man umtritt und die Bewegung stabilisiert. Am Anfang nutzt man häufig zu viel Armkraft statt der Beine. Wie man kraftsparend klettert, lernst du am besten in einem Kurs und mit viel Übung. Mehr zu den Grundlagen einer eleganten und kraftsparenden Klettertechnik findest Du hier.

  • Sichern: Sichern muss erlernt werden. Am Markt gibt es zahlreiche Sicherungsgeräte, deren Bedienung sich unterscheidet. Lerne die Nutzung von einer erfahrenen Person, am besten in einem Kurs. Am Anfang solltest du nicht allein sichern, sondern nur mit Begleitung. Dabei kann eine kompetente Person hintersichern, das eigentliche Sichern liegt jedoch in deiner Verantwortung. Der DAV empfiehlt sogenannte Halbautomaten wie Grigri, Smart oder Click Up.

  • Selbstsicherungsautomat: Mit einem Selbstsicherungsautomaten kannst du auch allein im Toprope klettern. Nutze keinen Automaten, wenn du noch nie geklettert bist. Die korrekte Bedienung und das sichere Einhängen liegen in deiner Verantwortung.

  • Regeln: Auch wenn du erst mit dem Klettern beginnst, solltest du diese 10 Sicherheitsregeln kennen, um Unfälle zu vermeiden.

  • Grundlagen: Alle wichtigen Grundlagen erwirbt man mit einem Kletterschein. Die Inhalte sind auch in dem Buch Indoor-Klettern nachzulesen.

Wie unterstützt dich der DAV?

  • Schnupperkurs Klettern: In einem mehrstündigem Schnupperkurs bei deiner DAV-Sektion kannst du das Klettern unter professioneller Anleitung ausprobieren.

  • Grundkurs Klettern: In einem Grundkurs Klettern bei deiner DAV-Sektion lernst du die wichtigsten Knoten, wie man sich anseilt, die grundlegenden Klettertechniken, wie man sich richtig aufwärmt und vieles mehr.

  • Kletterscheine: Mit einem Grundkurs im Klettern kannst du einen Kletterschein erwerben. Es gibt die Kletterscheine Toprope und Vorstieg sowie den Kletterschein Outdoor.

  • Eintritt: Für DAV-Mitglieder ist der Halleneintritt (für DAV-Hallen) günstiger. Meistens sind die Preise gestaffelt nach Mitgliedern der betreffenden Sektion, sonstigen Mitgliedern und Nichtmitgliedern.

  • Ausrüstungsverleih: Bei deiner DAV-Sektion oder direkt in der Halle kannst du Schuhe, einen Klettergurt und ein Seil ausleihen.

Klettersteig: Erste Schritte

Was brauchst du?

  • Basics: Zu den Basics gehören ein Klettersteigset, ein Klettergurt und ein Helm.

  • Schuhe: Für den Anfang werden feste Bergschuhe reichen. Je fester der Schuh, desto sicherer stehst du auf den schmalen Tritten. Allerdings bieten weichere Schuhe mehr Grip.

  • Handschuhe: Mit Handschuhen hast du einen festeren Griff am Stahlseil und deine Hände sind besser geschützt. Es gibt spezielle, robuste Handschuhe für den Klettersteig, die eng sitzen sollten.

Wo beginnst du?

  • Gesicherte Steige: Anspruchsvolle Wanderwege bieten oft gesicherte Passagen, wo an schwierigen Stellen Drahtseile und/oder Trittstifte montiert sind. Diese sind gut für die Übung der Sicherungs- und Klettertechnik geeignet. Geübte, trittsichere und schwindelfreie Bergwander*innen begehen diese Passagen oft ungesichert. Hier kannst du auch herausfinden, ob das Klettersteiggehen überhaupt etwas für dich ist.

  • Einfache Klettersteige: Wie bei allen Bergsportarten gilt auch beim Klettersteiggehen: Mit ganz leichten Touren beginnen, sowohl vom Anspruch, als auch von der Länge her. Leichte und kurze Klettersteige führen zum Beispiel auf einen für Wandernde nicht erreichbaren Gipfel. Ein leichter Klettersteig hat den Schwierigkeitsgrad A oder A/B. Hier findest du ein paar Tipps für leichte Klettersteige.

  • Übungsklettersteige: In manchen Orten der Alpen gibt es spezielle Übungsklettersteige, oft als touristisches Angebot. Diese überwinden nur wenige Höhenmeter und können in kurzer Zeit begangen werden, hier kannst Du das richtige Einhängen der Klettersteigkarabinier üben. Die Schwierigkeiten liegen meist bei A/B. Du brauchst dafür eine komplette Klettersteigausrüstung.

Klettersteige werden immer beliebter. Foto: DAV/Wolfgang Ehn

Was solltest du wissen?

  • Schwierigkeitsskala: Klettersteige werden in eine Schwierigkeitsskala einsortiert. Die Buchstaben A bis E zeigen an, wie anspruchsvoll die Tour ist, von "A = leicht" bis "E = nur für Profis". Hier findest du mehr zu den Schwierigkeitsgraden am Klettersteig.

  • Klettertechnik: Häufiger Fehler ist anfangs, viel Kraft beim Begehen des Klettersteigs zu verschwenden. Um Kraft zu sparen, solltest du das Gewicht vor allem auf die Füße verteilen und die Arme möglichst gestreckt halten. Um sicher zu greifen, kannst du die Stahlstifte der Drahtseilbefestigung statt den Fels nutzen. Wichtig: genug Abstand zum*r nächsten Kletter*in halten, es ist stets nur eine Person im Seilabschnitt bis zur nächsten Verankerung.

  • Sicherungstechnik: Beide Karabiner werden ins Stahlseil eingehängt. An einer Verankerung wird einer nach dem anderen umgehängt, so dass immer mindestens ein Karabiner eingehängt ist. Um schnell und einfach umhängen zu können, solltest du beim Klettern die Karabiner mit der Hand über das Drahtseil schieben. Um Kraft zu sparen, kann man sich beim Clippen mit dem Ellbogen ins Drahtseil hängen.

  • Blockaden: Nichts geht mehr!? – Bei den meisten Notfällen am Klettersteig handelt es sich um Blockaden, die durch eine körperliche und/oder eine psychische Überlastung verursacht werden. Umso wichtiger ist es, deine Tour gut zu planen und dich selbst richtig einzuschätzen. Mache zunächst erste Erfahrungen auf anspruchsvollen Bergwanderungen.

  • Gewitter: Natürlich gehört wie bei allen Bergsportarten auch beim Klettersteiggehen der Wettercheck zur Tourenplanung. Bei Gewitter besteht am Klettersteig eine besondere Gefahr, denn das Drahtseil kann dann zum Blitzableiter werden.

Wie unterstützt dich der DAV?

  • Grundkurs Klettersteig: Bei einem Grundkurs lernst du alles Wichtige über die Ausrüstung, die Grundbewegungen am Klettersteig und die elementare Klettertechnik. Auch die Planung und Vorbereitung von Klettersteigtouren sowie das Verhalten im Notfall stehen auf dem Programm.

  • Geführte Touren: Viele DAV-Sektionen bieten Tages- oder Mehrtagestouren an. Um teilzunehmen, solltest du bereits Erfahrung am Klettersteig gesammelt haben, die Grundlagen kennen und ausreichend Kraft und Kondition mitbringen. Suche dir für den Anfang einfache und kürzere Touren aus. Die genauen Anforderungen werden in der Tourenbeschreibung genannt. Bei geführten Touren kannst du deine Technik verbessern und mehr Sicherheit erlangen.

  • Ausrüstungsverleih: Bei vielen DAV-Sektionen können Klettersteigsets, Klettergurte und -helme ausgeliehen werden.

Mountainbike: Erste Schritte

Was brauchst du?

  • Mountainbike: Na klar, ohne ein wirklich bergtaugliches Rad kann es nicht in die Berge gehen. Für den Start ist ein "Hardtail", das nur vorn gefedert ist, eine gute Wahl. Denn zu Beginn bist du eher auf Forstwegen unterwegs und profitierst von dem geringeren Gewicht und der besseren Kraftübertragung. Wenn du noch nicht sicher bist, wo und wie du mit dem MTB unterwegs sein möchtest, solltest du dir zunächst eines ausleihen. Wichtig ist die richtige Einstellung des Bikes (Sattelhöhe, richtige Rahmengröße), die du am besten mit fundierter Beratung und Unterstützung vornehmen solltest.

  • Ausrüstung: Zur Basisausrüstung für das Mountainbiken gehören Fahrradhelm, Brille und Handschuhe.

  • Reparaturset: Auf Pannen wie einen platten Reifen solltest du immer gefasst sein. Denn sonst könnte ein mehrstündiger Abstieg auf dich warten. Ein Ersatzschlauch, Reifenheber, kleines Universal-Werkzeug und eine kleine Pumpe sind das Minimum.

Wo beginnst du?

  • Forstwege: Für den Start eignen sich Forstwege mit mäßiger Steigung. Du solltest vorher in Erfahrung bringen, ob der Weg auch befahren werden darf (siehe unten).

  • Singletrails: Wenn du schon etwas Kondition aufgebaut hast und du bereits über eine gute Fahrtechnik verfügst, kannst du mit blau gekennzeichneten Singletrails starten. Hierzu zählen meist Wald- und Wiesenwege mit festerem Untergrund. Wichtig: Du musst wissen, ob du den Weg befahren darfst.

Mountainbiker in der Abfahrt. Foto: Christian Pfanzelt Photography

Was solltest du wissen?

  • Kondition: Mountainbiken ist konditionell fordernder als z. B. Wandern. Damit es von Anfang an Spaß macht, solltest du eine Grundkondition aufbauen.

  • Fahrtechnik: Die richtige Fahrtechnik erfordert viel Übung. Hier nur das Allerwichtigste: Als Erstes musst du die Grundposition erlernen. Du stehst über dem Sattel mit leicht gebeugten, nach außen gedrehten Knien auf den parallelen Pedalen. Auch die Ellbogen sind leicht gebeugt und nach außen vorne gedreht. Beim Beschleunigen solltest du gleichmäßig in die Pedale treten, mit nicht allzu großer Kraft. Die richtige Kurventechnik richtet sich nach dem Untergrund und der Geschwindigkeit, in einem Fahrtechnikkurs bekommst die richtigen Tricks beigebracht. Du solltest das Bremsen üben, ohne dass dabei die Reifen zu blockieren. Dazu viel mit Gewichtsverlagerung arbeiten und Sensibilität für verschiedene Untergründe wie Schotter, Sand, feste Erde und Wurzeln entwickeln.

  • Regeln: Wo du fahren darfst, ist von Region zu Region unterschiedlich. In Deutschland regeln dies die Bundesländern. Oft dürfen geeignete Wege befahren werden. Welche Wege "geeignet" sind, wird aber unterschiedlich ausgelegt. In Naturschutzgebieten kann das Fahrradfahren auch generell verboten sein. Informiere dich vor deiner Tour.

  • Konflikte: Nimm immer Rücksicht auf Wandernde, kündige dich frühzeitig an, reduziere dein Tempo, bedanke dich fürs Beiseitetreten und grüße freundlich.

Wie unterstützt dich der DAV?

  • Grundkurse: In einem Kurs zum Mountainbiken, zum Beispiel ein Grundkurs zur Fahrtechnik, lernst du alle wichtigen Skills, um sicher auf dem MTB in den Bergen unterwegs zu sein. Dazu gehören die Grundposition, das kontrollierte Bremsen, das Schalten am Berg sowie die grundlegenden Techniken beim Downhill. In vielen Sektionen gibt es separate Kurse für das Fahren mit dem E-MTB. Oft können auch spezielle Trainings wie zum Kurvenfahren, zur Position, Balance und Gewichtsverlagerung gebucht werden. Kurse und Trainings finden oft nah am Sektionsstandort/Wohnort statt.

  • Reparaturkurse: Darüber hinaus gehören MTB-Reparaturkurse oder auch "Schrauber*innenkurse" zum Angebot, in denen man den Reifenwechsel, Austausch der Bremsbeläge oder das Entlüften der Bremsen lernt.

  • Geführte Touren: Wer bereits ein paar Erfahrungen gesammelt und etwas Kondition aufgebaut hat, kann mit einer DAV-Sektion eine geführte Tour unternehmen. Bei einfachen Tagestouren stehen rund 500–1000 Höhenmeter und 30–50 km Strecke auf dem Programm. Die Touren finden oft nahe am Wohnort, z. B. in Mittelgebirgen oder am Alpenrand, statt.

Skitouren: Erste Schritte

Für viele ist es die Königsdisziplin im Bergsport: Das Skitourengehen ist eine Sportart, die viel Wissen, Können, Ausrüstung und Vorbereitung benötigt. Wahrscheinlich träumst du schon von deiner ersten Spur im Tiefschnee. Wer die ersten Schritte gehen will, kann dies auch recht unkompliziert auf einer Piste tun.

Was brauchst du?

  • Ausrüstung: Du benötigst Ski, Stöcke (verstellbar) und Skischuhe. Wenn du Ski mit einer Rahmenbindung hast oder leihst, kannst du am Anfang auch Alpin-Skischuhe nutzen. Diese sind aber schwerer, unflexibler und im Aufstieg wenig komfortabel.

  • Kleidung: Beim Skitourengehen kannst du abwechselnd schnell schwitzen und frieren. Daher ist, wie bei den meisten Sportarten, das Zwiebelprinzip zu beachten. Handschuhe solltest du immer tragen und egal wie warm es ist, solltest du immer den Körper bedeckt halten. Hier erfährst du mehr über die richtige Kleidung beim Skitourengehen.

  • Notfallausrüstung: LVS-Gerät, Schaufel und Sonde solltest du im Gelände immer dabei haben. Den richtigen Gebrauch musst du geübt haben. Das geht am besten in einem Kurs.

Zwei Skitourengeher bei Berchtesgaden. Foto: DAV/Klaus Listl

Wo beginnst du?

  • Einfaches Gelände: Wer die Technik erlernen möchte und nur wenig über das Skitourengehen weiß, sollte nur mit erfahrenen Personen unterwegs sein. Hier empfehlen sich viel begangene Touren in verspurtem Gelände. Hänge, die steiler als 30 Grad sind und nach dem Lawinenlagebericht in der Kernzone liegen, sollten unbedingt gemieden werden. Ab der Lawinengefahrenstufe 3 sollten keine Touren im ungesicherten Gelände unternommen werden. Skitourengehen auf Skipisten birgt hingegen Konfliktpotenzial und ist auf steilen und eisigen Pisten alles andere als einfach. Hier gibt es mehr Infos zu Skitouren auf Pisten.

  • Skitourenlehrpfade: In den Alpen gibt es mehrere Skitourenlehrpfade, die durch einfaches Gelände mit geringem Lawinenrisiko führen. Schautafeln zu den Themen Technik, Lawinen und LVS-Suche geben wichtige Infos. Auf alpin.de gibt es eine Übersicht über Skitourenlehrpfade in Deutschland, Österreich und Südtirol.

Was solltest du wissen?

  • Lawinen: Vor jeder Tour müssen der Wetter- und der Lawinenlagebericht gelesen und verstanden werden. Unterwegs im Gelände musst du über Lawinen und entsprechende Warnsignale Bescheid wissen und dein Risiko richtig einschätzen. Lerne die Grundlagen über Schnee und Lawinen in einem Kurs.

  • Notfallausrüstung: Alles notwendige Wissen darüber, wie man im Falle einer Verschüttung vorgeht, solltest du dir in einem Kurs aneignen. Notsituationen müssen eingeübt werden, damit alle Handgriffe sitzen und schnell vonstatten gehen. Dein Wissen solltest du regelmäßig auffrischen.

  • Aufstiegstechnik: Mache nicht zu große Schritte, besonders, wenn es steil wird. Lege den Körperschwerpunkt immer über das Abdruckbein. Lehne dich nicht zu weit vor oder zurück. Der unbelastete Ski wird nach vorn geschoben, ohne ihn zu sehr vom Boden zu heben. Mehr zur Aufstiegstechnik lernst du in einem Kurs.

  • Tiefschneefahren: Bevor es ins Gelände geht, solltest du die Fahrtechnik im Gelände sicher beherrschen und sie an unterschiedliche Bedingungen wie Tiefschnee, Harsch oder Firn anpassen können.

  • Allein auf Tour: Gehe nicht allein auf Tour, sondern nur in einer Gruppe. Im Notfall kann man sich dann gegenseitig helfen. Das Tempo orientiert sich immer am schwächsten Gruppenmitglied.

  • Gruppendynamik: An Sammelpunkten – wie z. B. am Einstieg in einen Hang – sollte immer geklärt werden, wie die Situation ist und wie die Tour fortgeführt wird. Jegliche Bedenken solltest du immer äußern.

  • Regeln: Auf Pisten gelten die 10 Regeln für Skitouren auf Pisten. Auch für das Skitourengehen im Gelände haben wir 10 Tipps.

  • Naturschutz: Gerade im Winter brauchen Tiere Ruhe. Gehe nicht durch Schutzgebiete und halte dich an offizielle Routen, gehe nicht in der Dämmerung.

Wie unterstützt dich der DAV?

  • Grundkurs Skibergsteigen: Wenn dir deine erste Tour Spaß gemacht hat, buchst du als nächstes idealerweise einen Kurs in deiner DAV-Sektion. Dort lernst du alles über die richtige Aufstiegstechnik und das Anlegen einer Spur, wie man den Lawinenlagebricht interpretiert und seine Touren plant, wie man eine*n Verschüttete*n sucht und birgt und vieles mehr.

  • Geführte Touren: DAV-Sektionen bieten in der Regel auch einfache Skitouren an. So kannst du nach deinem Kurs optimal in dein neues Hobby starten, von anderen lernen und die Freude am Skitourengehen teilen.

  • Ausrüstungsverleih: Bei deiner DAV-Sektion kannst du dir die Ausrüstung fürs Skitourengehen erst einmal leihen, bevor du viel Geld dafür ausgibst. Zumindest die Notfallausrüstung (LVS-Gerät, Schaufel und Sonde) verleihen die meisten DAV-Sektionen.

  • Versicherung: Als DAV-Mitglied bist du im Notfall durch den Alpinen Sicherheitsservice (ASS) abgesichert. Dieser übernimmt die Such-, Bergungs- und Rettungskosten bei Bergunfällen.

Schneeschuhgehen: Erste Schritte

Schneeschuhgehen liegt im Trend. Will man im Winter abseits planierter Wege wandern gehen, helfen Schneeschuhe, nicht zu versinken. Mit der richtigen Ausrüstung lassen sich auch höhere Gipfel in den Alpen besteigen, wenn die Aufstiege nicht allzu steil und anspruchsvoll sind. Je alpiner das Gelände, desto umfangreicher ist aber die Planung und das erforderliche Wissen.

Was brauchst du?

  • Ausrüstung: Ohne Schneeschuhe kein Schneeschuhwandern: du solltest dir welche kaufen oder erst einmal ausleihen. Es gibt Schneeschuhe in unterschiedlichen Varianten. Leichtere Modelle, sogenannte Classics, bieten ein gutes Gehgefühl, solange es nicht zu steil wird. "Moderns" wiederum eigenen sich für alpines Gelände. Sie sind schwerer, aber auch stabiler. Die Zacken auf der Unterseite sind auch für harte oder gar vereiste Untergründe geeignet. Außerdem brauchst du Trekking- bzw. Skitourenstöcke mit einem großen Teller. Mehr zu den verschiedenen Modellen gibt es hier.

  • Kleidung: Wie beim Skitourengehen so auch beim Schneeschuhgehen: Abwechselnd kommt man schnell ins Schwitzen und Frieren. An sonnigen Tagen und auf südseitigen Hängen kann man meist im ersten Layer, einem Thermo-Longsleeve aufsteigen. Eine Softshelljacke schützt vor Wind. Für den Gipfel sollte ein Fleecepullover im Rucksack sein, an kalten Tagen auch eine Primaloft- oder Daunenjacke. Bei Wind oder schlechtem Wetter kommt eine Hardshell-Jacke zum Einsatz.

  • Notfallausrüstung: LVS-Gerät, Schaufel und Sonde musst du im Gelände immer dabei haben. Den richtigen Gebrauch im Notfall musst du geübt haben. Das geht am besten in einem Kurs.

Wo beginnst du?

  • Flachland: Hat es im Winter geschneit, kannst du bei geringer Schneehöhe auf einem Spaziergang die Schneeschuhe ausprobieren.

  • Flache Hänge/Mittelgebirge: Auf flacheren Hängen, vielleicht sogar in Mittelgebirgen, kannst du das Gefühl für Auf- und Abstiege entwickeln und die Muskeln und die Kondition trainieren. Schneeschuhwandern ist anstrengender als normales Wandern. Das Anlegen einer sicheren und kraftsparenden Aufstiegsspur ist eine Kunst für sich, für die es Erfahrung braucht.

  • Winterwanderwege: Auch auf Winterwanderwegen im Gebirge kannst du Schneeschuhe ausprobieren. Die Wege sind in der Regel planiert und du sackst weniger ein. Das kann den Anfang erleichtern.

Schneeschuhe sparen Kraft bei Touren im Tiefschnee. Foto: DAV/Silvan Metz

Was solltest du wissen?

  • Lawinen: Vor jeder Tour müssen der Wetter- und der Lawinenlagebericht gelesen und verstanden werden. Auch unterwegs im Gelände musst du über Lawinen und entsprechende Warnsignale Bescheid wissen und dein Risiko richtig einschätzen. Lerne die Grundlagen über Schnee und Lawinen in einem Kurs.

  • Notfallausrüstung: Wie man im Falle eines Falles eine*n Verschüttete*n rettet, solltest du am besten in einem Kurs lernen. Notsituationen müssen eingeübt werden, damit alle Handgriffe sitzen. Dein Wissen solltest du regelmäßig auffrischen.

  • Aufstiegstechnik: Im flachen Gelände geht man hüftbreit, wenn es bergauf geht, in einer Linie. Dabei setzt man den einen Schneeschuh in einem Bogen vor den anderen. Der Schwerpunkt des Körpers liegt immer mittig auf dem Schneeschuh, auch dann, wenn es bergauf geht. Steighilfen, die man an der Ferse hochklappen kann, machen das Steigen angenehmer. Im Steilgelände sollte man in Serpentinen aufsteigen. Die vorderen Krallen kickt man frontal in den Schnee.

  • Abstiegstechnik: Bei weichem Schnee kann man leicht bergab hüpfen. Bei hartem Schnee ist Vorsicht angesagt: Die Zacken der Schneeschuhe bremsen stark und man kann leicht stürzen.

  • Regeln: Bitte beachte unsere 10 Empfehlungen zum Schneeschuhwandern.

  • Naturschutz: Gerade im Winter brauchen Tiere Ruhe. Gehe nicht durch Schutzgebiete und in der Dämmerung und halte dich an offizielle Routen.

Wie unterstützt dich der DAV?

  • Grundkurs Schneeschuhwandern: Der Reiz des Schneeschuhwanderns – manche Sektionen nennen es Schneeschuhgehen oder auch Schneeschuhbergsteigen – beginnt im tiefen Schnee und abseits ausgetretener Pfade. Deshalb solltest du in einem Kurs die Gehtechnik und den Gebrauch der Notfallausrüstung lernen.

  • Geführte Touren: Viele DAV-Sektionen bieten geführte Schneeschuhwanderungen an, in den Alpen oder den Mittelgebirgen vor Ort. Hier hast du nicht nur tolle Erlebnisse, sondern machst wichtige Erfahrungen und lernst Gleichgesinnte kennen.

  • Ausrüstungsverleih: Bei deiner DAV-Sektion kannst du dir oftmals die Ausrüstung zum Schneeschuhwandern ausleihen. Wenn du nur wenige Male im Winter auf Schneeschuhen unterwegs bist, brauchst du vielleicht kein eigenes Material.

  • Versicherung: Als DAV-Mitglied bist du im Notfall durch den Alpinen Sicherheitsservice (ASS) abgesichert. Dieser übernimmt die Such-, Bergungs- und Rettungskosten bei Bergunfällen.