Das Ziel der Ausbildung ist klar: Die Teilnehmenden sollen lernen, ihre Touren eigenständig zu planen und sicher durchzuführen – sei es beim Skifahren im freien Gelände, beim Klettern am Fels oder bei einer Hochtour auf einen Gletscher. Die Kurse sind in verschiedene Level unterteilt, sodass jede und jeder genau dort abgeholt wird, wo er oder sie steht. Wer noch nie mit dem Bergsport in Berührung gekommen ist, beginnt mit einem Basiskurs, um erste Erfahrungen zu sammeln. Die darauf aufbauenden Level-1-Kurse vermitteln grundlegende Fähigkeiten und Techniken für selbstständige Touren. Im Level-2-Kurs werden diese Kenntnisse vertieft und realitätsnahe Szenarien geübt, um auf anspruchsvollere Situationen vorbereitet zu sein. Für erfahrene Bergsportler*innen bietet Level 3 die Möglichkeit, Technik und Taktik weiter zu perfektionieren und schwierige Touren souverän zu meistern. Alle Kurse werden von staatlich geprüften Bergführer*innen geleitet, die ihr Wissen kontinuierlich erweitern. Durch regelmäßige Fortbildungen und Schulungen ist sicher gestellt, dass sie stets auf dem neuesten Stand sind und ihr Know-how bestmöglich weitergeben können.
Erfahrungen aus erster Hand
Wie wertvoll diese Ausbildung ist, zeigt die Geschichte unserer Kollegin Julia. Sie hat insgesamt vier Level-1-Kurse besucht – zwei im Sommer und zwei im Winter. Der Grundkurs Fels half ihr, ihre bisherigen Hallenkletter-Erfahrungen nach draußen zu übertragen. Nach dem Kurs konnte sie sicher im Vorstieg klettern und wagte sich sogar an Mehrseillängenrouten. Besonders beeindruckend fand sie, dass selbst Teilnehmende ohne jegliche Klettererfahrung am Ende des Kurses sicher am Fels unterwegs waren.
Eine völlig neue Welt öffnete sich ihr beim Grundkurs Eis. Vor dem Kurs hatte sie keine Erfahrung mit Steigeisen, Eisschrauben oder dem Eispickel. Doch nach intensiven Tagen auf dem Gletscher fühlte sie sich bereit für eigenständige Hochtouren. Der Bergführer empfahl ihr die Besteigung von Dreiländerspitze und Piz Buin – zwei klassische Hochtourenziele. Mit drei Freunden setzte sie das Gelernte in die Praxis um und meisterte beide Touren souverän. Ein besonders prägendes Erlebnis hatte sie jedoch, als der Schnee unter ihr nachgab und sie in eine Gletscherspalte rutschte. Doch genau wie im Kurs gelernt, war das Seil richtig gespannt, und es passierte nichts.
Auch unsere Kollegin Marie absolvierte gemeinsam mit Freunden einen Grundkurs Eis. Anfangs war sie sich unsicher, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte, doch am Ende des Kurses stand sie stolz auf der Wildspitze. Das Gelernte half ihr vor allem, sich sicher zu fühlen, wenn sie danach selbstständig unterwegs war. Ein besonders einschneidendes Erlebnis hatte sie bei einer eigenen Gletschertour: sie rutschte ab. Dank des Kurses konnte sie sofort ihr Wissen abrufen und sich selbst retten. „Man erlernt ein Verhalten für Gefahrensituationen, das in kritischen Momenten intuitiv und automatisch abgerufen wird“, sagt sie heute.
Kontinuierliche Weiterbildung – auch für Erfahrene
Nicht nur Neulinge profitieren von der Ausbildung – auch erfahrene Bergsportler*innen nutzen die Kurse regelmäßig zur Auffrischung und Weiterbildung. Unsere Kollegin Lisa etwa stieg direkt mit Level 1 ein und schätzt besonders den Hochtouren-Auffrischungskurs. Gerade nach einer längeren Pause ist es sinnvoll, Techniken und Abläufe zu wiederholen, um die Sicherheit zu erhöhen. Zudem bietet die Begleitung durch einen Bergführer die Möglichkeit, Gipfel zu erreichen, die man alleine vielleicht nicht in Angriff nehmen würde.
Auch Kollegin Gitti und ihre Tochter Kathi haben von den Kursen profitiert. Während Gitti bereits Erfahrung im Skihochtourengehen hatte, war es für Kathi die erste Hochtour. Durch den Kurs fühlte sie sich gut vorbereitet und geht seitdem selbstständig auf Skitouren. Gitti hingegen nutzte den Kurs zur Auffrischung nach längerer Pause – eine Entscheidung, die ihr geholfen hat, ihre Techniken und Abläufe wieder zu verinnerlichen.
Eine lange Tradition der Ausbildung
Die alpine Ausbildung hat beim DAV Summit Club eine lange Tradition. Bereits 1957 wurde mit der Gründung des „Fahrtendienstes“ der Grundstein gelegt, um Mitglieder des Deutschen Alpenvereins zu selbstständigen Bergsteiger*innen auszubilden. Heute umfasst das Ausbildungsprogramm eine Vielzahl an Disziplinen – von Wandern, Trekking, Klettern, Klettersteigen und Hochtouren im Sommer bis hin zu Skitouren, Freeriden, Snowboarden, Eisklettern und Lawinenkunde im Winter.
Bergsport birgt Risiken – doch wer sich gut ausbilden lässt, minimiert diese erheblich. Die richtige Technik, ein durchdachter Umgang mit Risiken und das Bewusstsein für die eigene Verantwortung machen den entscheidenden Unterschied. Und wie Julia, Marie und viele andere gezeigt haben: Eine fundierte Ausbildung gibt nicht nur Sicherheit, sondern vor allem auch die Freiheit, den Bergsport mit Freude zu genießen. Wer die Faszination der Berge erleben und sich dabei sicher fühlen möchte, findet beim DAV Summit Club den idealen Partner, um sein Wissen zu erweitern und mit Selbstvertrauen in neue alpine Abenteuer zu starten.