Eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern macht eine Pause auf einer Bergwiese mit Rucksack, umgeben von grünen Bergen und blauem Himmel.
Gerade für Kinder sind regelmäßige Pausen wichtig. Foto: DAV/Hans Herbig
Packliste, Planung & Tipps

Wandern mit Kindern

Mit Kindern wandern? Kein Problem – mit unserer Tipps für gelungene Wanderungen und entspannte Hüttenübernachtungen bist du bestens vorbereitet:

Mit Kindern wandern kann ein echtes Highlight sein – vorausgesetzt, die Vorbereitung stimmt. Unsere Checkliste sorgt dafür, dass eure Familienwanderung gleichermaßen abenteuerlich und ein voller Erfolg wird:

Planung

  • Können: Gehzeit und Schwierigkeit des Weges müssen dem Alter und Leistungsvermögen der Kinder entsprechen.

  • Bedürfnisse: Kinder brauchen auch bei Bergtouren genügend Pausen bzw. Spiel- und Freizeit, um sich zu erholen.

  • Erlebnisse: Wandern und Bergsteigen mit Kindern bedeutet, sich Zeit zu nehmen fürs Entdecken, Erleben und Beobachten.

  • Selbstbestimmung: Kinder wollen an der Planung und Durchführung der Tour beteiligt werden – natürlich entsprechend ihrem Alter.

Checkliste Ausrüstung allgemein

  • Reichlich Getränke: Kinder haben einen hohen Flüssigkeitsbedarf, weshalb sie häufig und viel trinken sollten (mindestens 1–2 Liter pro Tag).

  • Gesundes Essen: Was im Tal gesund ist und schmeckt, ist auch für die Bergtour geeignet. Ideal sind Obst, Müsliriegel, Käse- oder Wurstbrote; Süßigkeiten nur als kleines Extra.

  • Eigener Rucksack: Viele Kinder wollen ihre wichtigsten Utensilien selbst tragen – Kuscheltier, Trinkflasche, kleine Brotzeit, Fundstücke. Der bepackte Rucksack sollte dabei maximal zehn Prozent des Kindergewichts wiegen.

  • Sonnenschutz wie Creme (mind. Lichtschutzfaktor 30), Hut, Brille nicht vergessen.

  • Ist die Rucksackapotheke vollständig? Zusätzlich zum regulären Erste-Hilfe-Set sollten ausreichend Pflaster sowie Gel für Hautabschürfungen bzw. Mückenstiche dabei sein.

  • Ein Insektenspray hilft gegen Mücken und kann Zeckenbissen vorbeugen.

  • Kartenspiele sind der perfekte Zeitvertreib für die Anreise oder entspannte Stunden auf der Hütte.

  • Stirnlampe und evtl. Taschenmesser für Obst, Snacks etc.

  • Erste-Hilfe-Set für Notfälle.

  • Müllbeutel.

  • Powerbank & Handy für das Melden von Notfällen (Europaweit: Tel. 112).

Viele wichtige Ausrüstungsgegenstände für den Bergausflug gibt es auch im DAV-Shop.

Checkliste Bekleidung

  • Ausrüstung: Auch Kinder sollten gut und funktionell ausgerüstet sein. Dazu gehören Fleece-Bekleidung, Regenschutz, Ersatzwäsche und passende Wanderschuhe. Ausrüstung für Kinder gibt es auch beim Partner des DAV Bundesverbands unter www.globetrotter.de.

  • Ersatz(-unter-)wäsche

  • Regenjacken und -hosen

  • Warme (Fleece-)Pullis

  • Mütze, Stirnband

  • Ggf. Handschuhe

  • Unterwegs rechtzeitig An- und Ausziehpausen einlegen: Kinder erhitzen schneller, sie kühlen aber auch rascher ab als Erwachsene.

Für Hüttenübernachtungen:

  • Hüttenschlafsäcke für alle

  • Zahnpasta & Zahnbürsten

  • Waschlappen, feste Seife & Shampoo, evtl. Feuchttücher, Windeln

  • Hüttenschuhe/Hausschuhe (in vielen Hütten verfügbar, zumindest in den Erwachsenen-Größen)

  • DAV-Ausweise

Sicherheit

  • Wie ist der aktuelle Wetterbericht, besteht die Gefahr von Gewittern?

  • Gibt es besondere Gefahrenstellen oder Schwierigkeiten auf der Tour?

  • Ist notwendige Sicherheitsausrüstung (Klettergurt, Seil, Helm etc.) vorhanden?

  • Sind wir für Notfälle gerüstet (Erste Hilfe Set, Handy, Biwaksack)?

  • Gebietskarte (möglichst im Maßstab 1:25.000) und Wanderführer nicht vergessen.

Mehr als nur wandern

  • Längere Gehzeiten mit Entdeckungs- und Beobachtungsphasen auflockern: Käfer, Pilze, Ameisen etc. bieten eine willkommene Abwechslung. Wer selbst mit offenen Augen durch die Landschaft geht, kann die Kinder auf Besonderheiten aufmerksam machen.

  • Geht auf die Entdeckungen eurer Kinder ein und schenkt ihnen Aufmerksamkeit. Sie sehen oft Dinge, die Erwachsene übersehen, und möchten ihre Erlebnisse mitteilen.

  • Geschichten, Sagen und Märchen lassen sich häufig an bestimmte Beobachtungen anknüpfen und überbrücken so manchen „Durchhänger“.

  • Kinder motivieren sich gegenseitig – und ihr werdet erstaunt sein, was sie zusammen schaffen.

  • Bezieht die (älteren) Kinder in die Planung und Entscheidungen ein: lasst auch mal die Kinder vorausgehen und den Weg suchen. Ältere Kinder können an der Planung und Orientierung beteiligt werden. – All das fördert die Orientierung in der Natur und das Verantwortungsbewusstsein gleichermaßen.

  • Spiele oder Beobachtungsaufgaben in Pausen machen Lust auf mehr. Kinder tanken neue Energie meist nicht durch Stillsitzen, sondern durchs freie Spiele und Bewegen.

  • Eigenständiges Erkunden ist wichtig für Kinder. – Gebt ihnen Freiraum. Achtet allerdings darauf, dass sie dabei Sicherheitsregeln einhalten.

  • Vermittelt den Kindern die Achtung vor der Tier- und Pflanzenwelt. Seid im Umgang mit der Natur ein gutes Vorbild.

  • Kleine Souvenirs (Stein, Fichtenzapfen, leeres Schneckenhaus, etc.) dürfen mitgenommen werden. Vielleicht lässt sich später etwas daraus basteln.

So klappt's auch mit den Klein(st)en

  • Wer mit Bus oder Bahn fährt, lässt schon die Anreise zu einer erlebnisreichen Erfahrung für die Kinder werden.

  • Flexible Planung ist das A und O für Unternehmungen mit Kindern. Genügend Zeit für Abstecher und Spielpausen einplanen.

  • Zur Planung eine gute topografische Karte verwenden, aus der klar hervorgeht, wie das Gelände beschaffen ist und welche Eigenarten es hat.

  • Ein See oder eine Hütte bzw. Alm ist für Kinder oft viel interessanter als ein Gipfel.

  • Attraktive Etappenziele wie ein Bach oder eine Kletterstelle motivieren die Kinder für die Wanderung.

  • Bei der Planung die Wünsche der Kinder einbeziehen.

  • Schon Kinder spüren: Rundwege sind oft interessanter als Auf- und Abstieg auf dem gleichen Weg. Forststraßen und eintönige Bergwege sind für sie langweilig; Wege und Steige viel spannender.