Die Zugtüren öffnen sich mit dem charakteristischen Piepsen. Menschenmassen strömen auf den Bahnsteig. Familien, Rollkofferreisende und Wandergruppen. Und dann bahnt sich ein wahres Ungetüm den Weg durch die enge Zugtüre. Getragen von Jugendlichen in dicken blauen Westen mit futuristischen Helmen auf dem Kopf.
So findet die Jugend der DAV Sektion Mering im Juli 2024 mitsamt Raftingboot, Paddeln und Schwimmwesten ihren Weg durch den Münchner Hauptbahnhof, hin zum Zug Richtung Lenggries. „Das war schon ein lustiges Gefühl, mit Paddel und Helm durch die Züge zu wandern, aber so richtig komisch wurden wir gar nicht angeschaut. Die Münchner*innen sind da ein wenig abgehärtet durch Skifahrer und co.“ Doch nicht nur die Zugfahrt war ein voller Erfolg für die 11 Jugendlichen und Jugendleiter*innen.
Auf der Isar stand dann selbstverständlich die Etappe von Lenggries nach Bad Tölz auf dem Programm. Nachdem man bei einem Bäcker die schon im Zug aufgebrauchten Vorräte aufgefüllt hatte, musst nun Luft in den schlaffen, schwarzen Sack, der da am Isarufer lag. Doch die Jugendleiter aus Mering verraten: „Obwohl es schwer aussieht, schafft man so ein Raftingboot mit 3 Luftpumpen vom Discounter in einer Viertelstunde aufzupumpen.“ Das Raftingboot hat übrigens einer der Jugendleiter vor ein paar Jahren gebraucht gekauft, zu elft fand die Gruppe samt Gepäck gerade Platz.
Die berühmte Isarburg, Wildwasser par Excellence, wurde mindestens 10 mal gefahren: Einsteigen, über die Kante fahre, Spaß haben und dann das Boot wieder 100m flußaufwärts tragen. Dann kann das Spiel von Neuem beginnen.
Besonderen Spaß dabei machte es, die kommerziellen Gruppen auszulachen: 10 gut genährte Männer in 10 knallroten Neoprenanzügen die laut schreien, während sie eng an eng im überfüllten Raftingboot durch die Wellen brechen.
Hoffen wir das die JDAV-ler*innen das eleganter gemeistert haben. In Bad Tölz gab es dann noch ein Eis, bevor es auf den langen beschwerlichen Weg von der Isar zum Bahnhof ging.
Die Türen öffnen sich. Dahinter verschwinden Familien, Rollkofferreisende und verschwitzte Wandergruppen. Und ein schwarzes Ungetüm, getragen von Jugendlichen in blauen Westen und futuristischen Helmen.