Familienangehörige, Begleitpersonen und vor allem die Teilnehmer*innen selbst sahen dabei im Kletterzentrum Offenburg Dinge, von denen sie in vielen Fällen nicht gedacht hätten, dass sie möglich wären.
Dass nichts unmöglich ist, zeigte auch Anne: Im Alter von elf Monaten konnte sie plötzlich nichts mehr und wäre fast gestorben. Inzwischen ist sie 18 Jahre alt. Beim Aktionstag fährt sie mit ihrem Rollstuhl an die Kletterwand, steht auf und arbeitet sich trotz Spastiken in den Beinen an den bunten Griffen empor bis ganz nach oben – assistiert von Anja. Wieder unten wird sie von Papa Stefan im Empfang genommen. Sie strahlt.
Unter denen, die zum Aktionstag Inklusion ins Kletterzentrum kamen und aktiv wurden, gehörten Interessierte wie Anne mit Mehrfachbehinderung; außerdem Menschen mit Sehbehinderung, geistiger Beeinträchtigung oder fehlenden Gliedmaßen. Viele der Teilnehmenden waren überhaupt das erste Mal in einer Kletterhalle. Vielleicht auch, weil sie bislang selbst nicht für möglich hielten, was sie an in diesem Tag schließlich doch schafften – ob bis ganz oben oder nur ein paar Meter.
Eigentlich sei der Mensch ja gar nicht fürs Klettern gemacht, sagte Andreas Schmid, erster Vorsitzender der Sektion Offenburg. Und schnell sind Gedanken bei der Hand wie: „Ich bin zu schwer, zu steif in den Gelenken und meine Finger können die kleinen Griffe auch nicht richtig halten ...“. Doch gerade darin, diese Nachteile doch zu überwinden, entstehe die Freude. – Beim Aktionstag war dies deutlich zu sehen und zu spüren.
Um die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen sicher die Wand hoch und runter zu bringen, waren mehr als 30 ehrenamtliche Helfer*innen der Sektion im Einsatz. Angestoßen haben den Aktionstag, zu dem ingesamt etwa 150 Interessierte kamen, Lena Liebenwein, Katrin Schumacher und Svenja Fox sowie Anja Buntin und Ingo Bechtold. Der Aktionstag war gleichzeitig die Auftaktveranstaltung für den inklusiven „Klettertreff Offenburg – Klettern ohne Grenzen“. Er findet nunmehr jeden 3. Mittwoch im Monat statt.
