Gruppe von Menschen auf Skitour läuft durch verschneite Winterlandschaft
Nicht nur für Skitouren beliebt – und nun auch Teil des Naturparks Nagelfluhkette: der Grünten. Foto: Manfred Scheuermann
Erfolg für den Naturschutz

Allgäuer Aussichtsberg Grünten Teil des Naturparks

Über Jahre wurden Pläne, das Skigebiet am Grünten zu modernisieren, kontrovers diskutiert. Diese sind jetzt endgültig vom Tisch, dafür ist der Grünten seit dem 15. Januar 2024 Bestandteil des Naturparks Nagelfluhkette. Am 22. Februar wird die Erweiterung des Naturparks um die Gemeinden Ofterschwang, Rettenberg und Burgberg im Rahmen eines Festaktes mit dem Bayerischen Umweltminister Thorsten Glauber im Rathaus Rettenberg offiziell verkündet.

Der DAV begrüßt diese Erweiterung, denn sie ermöglicht eine nachhaltige Entwicklung dieser beliebten und daher auch stark frequentierten Bergregion. Dies soll schrittweise erfolgen, dabei kann auf die Erfolge bei der Entwicklung des bisherigen Naturparkgebietes zurückgegriffen werden. Unterstützt durch ein stetiges Miteinander aller betroffenen Akteure hat sich dort bereits ein funktionierendes Entwicklungskonzept etabliert, das sich zumindest in Teilen auf das Grüntengebiet übertragen lässt. Auch Vertreter des DAV sind seit Jahren eingebunden, haben innovative Impulse gegeben und werden dies auch bei der Entwicklung des neuen Naturparkgebietes weiter tun.

Schon in diesem Jahr soll ein Besucherlenkungs- und Landschaftspflegekonzept für das Grüntengebiet auf den Weg gebracht werden. Dringend nötige Wegesanierungen werden dabei eine zentrale Rolle spielen, auch der Rückbau der bestehenden Lift- und Seilbahnanlagen ist zu klären. Naturschutzfragen werden genauso zu diskutieren sein wie die Erhaltung der vielfältigen Möglichkeiten für Bergsportler*innen, denn der Grünten ist Sommer wie Winter ein hochattraktives Ziel vieler erholungssuchender Menschen.

DAV und Grünten

Die ursprünglich geplante, aufwendige Modernisierung des Skigebiets am Grünten hatte der Deutsche Alpenverein kritisch gesehen, nicht jedoch, wie andere Naturschutzverbände, kategorisch abgelehnt. Durch massiven öffentlichen Druck, aber auch durch Einwände und Vorschläge des DAV, wurden die Planungen in mehreren Schritten abgespeckt, eine „Walderlebnisbahn“, Rodungen für eine neue Seilbahntrasse oder ein Parkhaus an der Talstation gestrichen. Einer moderaten Erneuerung, verbunden mit einem Mobilitätskonzept für die klimafreundliche Anreise, so wie in einer letzten Planungsversion vorgesehen, hätte der DAV möglicherweise zustimmen können. Doch dies scheiterte schließlich, im Januar 2023 zog die Investorenfamilie die Planung zurück, weil es von Seiten einiger Grundeigentümer keine Zustimmung gab.

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