Skimo-Läuferinnen
Helena Euringer (DAV Berchtesgaden) beim letzten Vertical der YWC Saison 22/23. Foto: ISMF
European Youth Olympic Festival

Fantastische Saison für die Youngster des SkimoTeamGermany

Der Saisonauftakt für die Jugend war auch schon gleich der Saisonhöhepunkt: Das European Youth Olympic Festival (EYOF) in Italien. Danach ging es direkt weiter in die erste Saison des ISMF Youth Weltcups mit insgesamt drei Stationen: Crevacol (ITA), Villars-sur-Ollon (SUI) und Val Louron (FRA), das das Finale ausrichtete. Das SkimoTeamGermany war überall ganz vorne mit dabei und überzeugte mit fantastischen Ergebnissen.

Die erste olympische Medaille für das STG durch David Jost (DAV Allgäu Immenstadt)

Gleich beim Highlight der Saison, dem EYOF in Italien, feierte David Jost (U18 Kategorie) direkt das beste Ergebnis seiner noch jungen Karriere: Er wurde zweiter im Sprint und sicherte sich damit die Silbermedaillen, die gleichzeitig auch die erste olympische Medaille für den Deutschen Alpenverein bedeutete. Ebenfalls in Italien mit dabei waren Helena Euringer (DAV Berchtesgaden, U18) und Andreas Eder (DAV Berchtesgaden, U18) – beide erst seit Kurzem im Skimo unterwegs. Beide zeigten tolle Leistungen und vor allem die junge Helena Euringer wartete mit einer steilen Lernkurve auf, sodass sie sich von Rennen zu Rennen steigern konnte.

Mehr zu den Rennen in Italien sowie alle Ergebnisse gibt es hier.

David Jost mit seiner Silbermedaille - Foto: Engelbert Fuchs

Perfekte Bedingungen und starke Ergebnisse bei den ersten beiden YWC

Neben David Jost stießen zum ersten ISMF Youth Weltcup noch die U20 Athleten Anna-Maria Michel (DAV Berchtesgaden) und Finn Hösch (DAV Bergland München) zum Team hinzu. Für Michel waren es die ersten internationalen Rennen des Winters, Hösch hingegen war bereits im Senioren Weltcup unterwegs gewesen, wo er vor allem im Sprint zeigen konnte, dass mit ihm in dieser Disziplin zu rechnen ist.

Am ersten Wochenende in Italien standen sowohl ein Individual als auch ein Vertical auf dem Programm. Beim ersten Rennen konnte direkt Anna-Maria Michel mit einem sechsten Platz aufzeigen, Hösch wurde in seinem Rennen siebter, genauso wie David Jost. Beim abschließenden Vertical kam Youngster Jost auf einen fantastischen vierten Platz, Hösch erreichte das Ziel auf Platz 10 und Anna-Maria Michel auf Platz 13.

Bedingt durch die Weltmeisterschaften im spanischen Boí Taüll (alles über die WM gibt es hier zu lesen) ging es einen Monat später dann mit dem zweiten Youth Weltcup Wochenende in Villars-sur-Ollon weiter. Wieder mit dabei David Jost und Anna-Maria Michel. Dazustieß zudem Sophia Weßling (DAV Lindau), die in der Vorbereitung ein wenig mit Krankheitspech zu kämpfen hatte. Sie zeigte aber direkt mit einem neunten Platz im Sprint auf; Michel wurde im selben Rennen 14.. Aufs Podest hingegen schaffte es David Jost: Er wurde starker Dritter! Beim abschließenden Individual zeigte Anna-Maria Michel mit ihrem fünften Platz ein ganz starkes Rennen, bei dem Sophia Weßling gute Neunte wurde. Den dritten Platz gepachtet hatte dieses Wochenende dafür David Jost: Wieder schaffte er es aufs Treppchen und konnte damit seine beste Platzierung in einem Individual erzielen.

David Jost (DAV Allgäu-Immenstadt) knüpft im YWC direkt an seine guten Ergebnisse beim EYOF an. Foto: A.Eder

Großes Finale in Frankreich und ein „Clean Sweep“ für Silas Walter (DAV Memmingen)

Eine Woche später ging es direkt zum großen ISMF Youth Weltcup Saisonfinale im französischen Val Louron. Waren die beiden ersten Stationen des diese Saison neu eingerichteten Youth Weltcups noch unter sehr guten Bedingungen durchgeführt worden, meinte es das Wetter nicht gut mit dem französischen Veranstalter: Warme Temperaturen und Regen ließen das „weiße Gold“ dahinschmelzen, sodass das Individual am Samstag nur noch als Einzel-Start-Rennen durchgeführt werden konnte. Doch davor gab es noch das letzte Vertical Rennen der Saison zu bestreiten. Neben David Jost und Anna-Maria Michel waren diesmal Finn Hösch sowie zum ersten Mal auch Helena Euringer und Silas Walter (U16) mit dabei. Vor allem letzterer legte an diesem Wochenende einen fantastischen ersten Auftritt auf internationaler Bühne hin: Drei Rennen – drei Siege: Besser geht es nicht!

Aufzeigen konnte auch Helena Euringer: Bei ihrem ersten Weltcuprennen lief sie beim Vertical direkt als grandiose Dritte aufs Podest. Ebenfalls wieder auf das Podest lief auch David Jost: Er wurde fantastischer Zweiter. Anna-Maria Michel lief auf Platz fünf und Finn Hösch komplettierte das ganz starke Mannschaftsergebnis mit Platz sechs.

Helena Euringer (DAV Berchtesgaden) beim letzten Vertical der YWC Saison 22/23. Foto: ISMF

Das verkürzte Individual, das am Ende zudem nur knapp über 400 Höhenmeter aufwies, sollte für das SkimoTeamGermany trotz allem eine sehr positive Erfahrung sein: Zwei Siege (Jost und Walter), ein zweiter Platz (Euringer) sowie ein dritter Platz (Hösch) standen am Ende des Tages für das STG zu Buche. Zudem lief Anna-Maria Michel auf Platz acht.

Beim abschließenden Sprintrennen konnte neben Seriensieger Silas Walter auch Finn Hösch noch einmal ein Ausrufezeichen setzen: Er siegte bei den U20 Herren. Helena Euringer verpasste das Podest nur knapp und wurde Vierte. David Jost beendete seine Saison mit einem sechsten Platz und Anna-Maria Michel kam noch einmal auf Platz 14.

Alle Ergebnisse der einzelnen YWC Rennen gibt es auf der ISMF Homepage.

Silas Walter gewinnt U16 Wertung, David Jost Gesamt-YWC Zweiter der U18

Drei Rennen – drei Siege: Silas Walter zeigte eindrucksvoll, dass im U16 Bereich der Sieg nur über ihn führt. So konnte er sich auch eindrucksvoll den Sieg in der Gesamtwertung sichern. Zweiter der U18 Gesamtwertung des Youth Weltcups wurde David Jost. Er krönte damit seine fantastische Saison. Helena Euringer wurde Gesamt-Neunte bei den U18 Damen. Nach ihren guten Platzierungen konnte sich Anna-Maria Michel am Ende der Saison über einen ganz starken Platz fünf in der U20 Damen Gesamt-YWC Wertung freuen. Finn Hösch wurde in der Endabrechnung der U20 Herren Neunter.

Silas Walter (DAV Memmingen) schaffte mit drei Starts und drei Siegen einen Hattrick beim Saisonfinale des YWC in Frankreich. Foto: Nils Lang

Stimmen zur Saison

Das Fazit des Youth WC Trainers Andreas Eder:

“Ich bin wirklich sehr zufrieden mit dieser Saison, vor allem der letzte Youth Weltcup war natürlich der Wahnsinn. Dass das Großereignis direkt als erster Wettkampf zum Saisoneinstieg kommt, ist natürlich nicht optimal und neben David mussten wir schauen, wie wir noch jemanden für die EYOF nominieren konnten. Da galt es sofort sehr intensiv zu arbeiten ohne wirklich langen Aufbau. Helena und Andi haben daher wirklich einen super Job gemacht. Vor allem Helena konnte sich von Rennen zu Rennen steigern, lernte schnell und konnte das Gelernte dann auch direkt im nächsten Rennen umsetzen. David mit der ersten olympischen Medaille fürs Team war natürlich auch eine wahnsinnige Motivation für alle.

Die Youth Weltcups waren dann ebenfalls eine super Sache, allerdings sollte in Zukunft geschaut werden, dass sie weiter auseinander liegen und zumindest einmal im Monat stattfinden. Hier muss mehr auf die Bedürfnisse der Schüler Rücksicht genommen werden.

Wir hatten uns entschieden, dass Finn, nachdem er bereits im Weltcup gestartet war, die YouthWC Rennen mitlaufen sollte, da hier einfach die stärksten U20 Athleten am Start waren und dies ein guter Vergleich der Leistungsstärke darstellte. Mit seinem Sieg im letzten Sprint der Saison aber auch mit seinen straken Leistungen im Senioren Weltcup hat Finn gezeigt, dass er im Sprint immer für eine vordere Platzierung gut ist. Durch seine Starts im Weltcup „der Großen“ weiß er, wie es dort abläuft und kann sich mit diesem Wissen sehr gut auf die kommende Saison vorbereiten.

Beim abschließenden Saisonfinale im französischen Val Louron hat das Wetter dann leider nicht mehr so mitgespielt und der Schnee schmolz uns wahrlich unter den Ski weg. Nichtsdestotrotz hat das  gesamte Team noch einmal vollste Konzentration an den Tag gelegt und beeindruckende Leistungen aufgezeigt – allen voran Silas, der seine ersten international Rennen bestritt und der einen beachtlichen Hattrick hinlegte mit seinen drei Siegen in drei Rennen. Es wird spannend zu sehen, wie es für ihn in der kommenden Saison eine Kategorie höher, bei den U18, laufen wird. Auch David und Helena zeigten noch einmal fantastische Leistungen mit ihren Podestplätzen – vor allem für Helena war das eine wahnsinnige Leistungssteigerung, wenn man sieht, dass sie erst kurz vor dem EYOF zum Team dazustieß. Alle haben wirklich eine tolle Saison gehabt und sind hochmotiviert und freuen sich schon auf das Sommertraining. Doch zuvor gibt es noch einmal eine Sichtung zusammen mit dem Landesverband Bayern, dem Bergsportfachverband Bayern, Mitte April.“

Helena Euringer (U18 Damen):

“Ich bin mit wenig Erwartungen in den Winter gegangen – ich wusste ja im Herbst noch nicht einmal, dass ich im Winter meine erste richtige Skimo Saison laufen würde! Mein Ziel war es, so viele Erfahrungen zu sammeln, wie möglich und schnell immer besser zu werden. Das EYOF lief gut, die WM lief besser und der letzte YWC war dann mit zwei Podestplätzen einfach die Krönung meiner ersten Saison. Ich blicke auf einen ereignisreichen Winter zurück, aus dem ich viel mitnehmen will in die nächste Saison. Darauf freue ich mich jetzt schon, genieße bis dahin aber erst einmal das Sommertraining.“

David Jost (U18 Herren):

"Vor der Saison hatte ich eigentlich keine wirklichen Erwartung an den Winter. Ich dachte mir, dass es sicher schwer werden wird, vorne mitzulaufen, da die Konkurrenz sehr stark ist. Aber nach den ersten Rennen, vor allem nach denen des EYOFs, war klar, dass ich vorne mithalten und dies auch in den meisten Rennen zeigen konnte. Deshalb bin ich mit meiner Gesamtleistung wirklich sehr zufrieden und sehr glücklich über all die guten Ergebnisse. Aber jetzt ist erst einmal etwas Zeit mit der Familie und dem Hund angesagt. ...aber bald startet ja auch schon wieder das Sommertraining. Darauf freue ich mich schon."

Silas Walter (U16 Herren):

"Mein Ziel war eigentlich erst einmal bei den ersten internationalen Rennen zu schauen, wo ich überhaupt stehe. Und dann ist es beim Youth Weltcup gleich so gut gegangen - das hätte ich wirklich nicht gedacht. Vor allem bei der schlechten Schneelage, die es hatte. Ich bin wirklich zufrieden mit meiner Saison insgesamt. Jetzt steht für mich im Sommer erst einmal die Skyrunning WM an und dann freue ich mich schon auf den kommenden Winter, wo ich dann bei den U18 alles geben werde!"

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