Alpenschneehuhn im Winter
Das Alpenschneehuhn im Winter. Foto: DAV/Karl Seidl
Schneehase, Rauhfußhuhn & Co.

Tiere schützen im Winter

Für die Wildtiere in den Bergen ist der Winter eine harte Zeit. Umso wichtiger ist es, dass wir Bergsportler*innen uns rücksichtsvoll verhalten, damit Rauhfußhühner, Schneehasen und andere überleben können.

Wildtiere haben sich an das raue Alpenklima angepasst. Sie finden in Bergwäldern und an Hängen an ganz bestimmten Stellen Schutz zum Überwintern. Doch besonders in den Wintermonaten ist es für die Tiere schwer, ausreichend Nahrung zu finden. Ein aufgeschrecktes Tier mag für uns ein „seltenes Naturereignis“ sein, für das Tier bedeutet eine Flucht unnötigen Stress und einen hohen Energieverlust. Der erhöhte Energiebedarf muss wiederum durch eine höhere Nahrungsaufnahme ausgeglichen werden. Das ist jedoch im Winter kaum möglich. Die Energiebilanz der Tiere gerät aus dem Gleichgewicht, schlimmstenfalls droht der Tod.

Besonders im Winter sind die Tiere deshalb gefährdet. Aber auch zur Brunft- bzw. Balzzeit oder zur Brutzeit reagieren sie besonders sensibel auf Störungen. Wir Bergsportler*innen müssen mithelfen, die folgende Arten zu schützen:

Raufußhühner

Die Lebensräume der Raufußhühner - Auerhuhn, Birkhuhn, Haselhuhn und Schneehuhn - überschneiden sich mit den alpinen Tourengebieten. Um Energie zu sparen, beschränken diese Tiere ihre Aktivitäten im Winter auf ein Minimum und halten sich nur dort auf, wo sie auf engstem Raum Nahrung, Deckung vor Fressfeinden und Schutz vor Kälte finden. Ihre Fresszeiten sind jeweils vor und nach der Dämmerung.

Zu den ausführlichen Portäts vom Auerhuhn, Birkhuhn und Schneehuhn.

Das Alpenschneehuhn. Foto: Andreas Strauß

Schneehase

Dank seines geringen Gewichts und der stark behaarten Pfoten kann sich der nachtaktive Schneehase schnell und energiesparend fortbewegen. Oft ist die erste Tierspur, die man am Morgen nach Neuschneefällen in den Bergen zu sehen bekommt, eine Hasenfährte.

Zum ausführlichen Porträt vom Schneehasen.

Im Winter verfärbt sich das Fell des Schneehasen von braun nach weiß. Foto: AdobeStock

Rotwild

Das scheue Rotwild verbringt den Winter in den niedrigen und mittleren Lagen des Gebirgswaldes und schränkt seine Aktivitäten stark ein. Dabei senken die Tiere ihre Körpertemperatur deutlich ab. Eine anstrengende Flucht vor Menschen muss durch erhöhte Nahrungsaufnahme ausgeglichen werden, was einmal mehr schwierig ist, da das Nahrungsangebot im Winter knapp ist.

Zum ausführlichen Porträt vom Rotwild.

Der Hirsch. Foto: Andreas Strauß

Gamswild

Gämsen haben dasselbe Fluchtproblem wie das Rotwild. Allerdings halten sie sich meist an sonnenexponierten Hängen auf, wo der Schnee schnell schmilzt und es schön warm ist. Wenn es stürmt und schneit, ist es aber auch dort eisig kalt und die Tiere benötigen viel Energie.

Zum ausführlichen Porträt der Gämse.

Die Gämse fühlt sich in felsigem Gebiet wohl. Foto: DAV/Sebastian Müller-Wolfskeil

Welche Störungen lassen Wildtiere flüchten?

  • Verlassen der Wege und querfeldein gehen

  • Unnötiger Lärm, laute Stimmten

  • Überraschungseffekt durch Plötzliches Auftreten

  • Hunde auf Tour

  • Plötzliche Annäherung von oben (z.B. bei Skiabfahrt)

Wann sind Wildtiere besonders sensibel?

  • Zur Brunft- bzw. Balzzeit

  • Zur Brutzeit

  • In Anwesenheit von Jungtieren

  • Zur Dämmerung und bei Dunkelheit

  • Bei fehlenden Rückzugsmöglichkeiten