Die Tradition der Bergfeuer reicht bis ins Mittelalter zurück und wird von Region zu Region sehr unterschiedlich gelebt. Eines aber ist überall gleich: Die Bergfeuer sind ein eindrucksvolles Schauspiel – für Zuschauer*innen sowohl im Tal als auch am Berg.
In Bayern heißen Bergfeuer oftmals "Johannifeuer" und werden daher manchmal nicht direkt zur Sonnwende am 21. Juni entfacht, sondern erst in der Nacht auf den 24. Juni, der sogenannten Johannisnacht. Diese Bezeichnung leitet sich vom Gedenktag der Geburt von Johannes dem Täufer am 24. Juni ab. In Tirol wird die Sonnenwende meist mit so genannten "Herz-Jesu-Feuern" gefeiert. Namensgebend ist der Herz-Jesu-Schwur aus dem Jahr 1796, mit dem die Tiroler die Einheit im Kampf gegen Frankreich und Bayern herstellen wollten.
Bereits am Freitag, 20. Juni, ist der Dorfplatz im Bergsteigerdorf Schleching Treffpunkt für die Sonnenwendfeier (Ausweichtermin im Fall von schlechtem Wetter ist Samstag, 21. Juni).
Auf der Kampenwand, wo die besondere Stimmung durch Alphornbläser*innen untermalt wird, findet am Samstag, 21. Juni, die Sonnwendfeier auf der SonnenAlm statt (Ausweichtermin bei schlechtem Wetter ist Samstag, 28. Juni).
Im Mangfallgebirge wird am Samstag 21. Juni, das Johannifeuer auf dem Wallberg entzündet. Bei einbrechender Dunkelheit hat man von dort auch einen wunderbaren Blick auf andere Feuer in der Region, wie zum Beispiel auf dem Leonhardstein oder dem Hirschberg.
Ebenfalls am Samstag, 21. Juni, findet im Allgäu findet auf der Pfarralpe Missen ein Sonnwendfeuer statt. Im Berchtesgadener Land wiederum werden am Jenner, an der Seilbahn-Bergstationen auf 1800m, die Flammen weit leuchten.
Mehr Hintergründe zu traditionellen Bergfeuern in Europa

Traditionelle Bergfeuer in Europa
Sonnwend, Hüttenbrennen, Fallas del Pirineo
Die Sonnwendfeste, traditionell am Tag der Sonnwend, dem 21. Juni, sind wohl der bekannteste Anlass, Bergfeuer zu entzünden. Insbesondere im Alpenraum wird dieser Tag gefeiert.
Sonnwendfeuer in Österreich
Wer den längsten Tag des Jahres bei einem der ganz traditionellen Sonnwendfeuer feiern will, sollte sich auf den Weg nach Österreich machen. Hier findet ein Großteil der bekannten Veranstaltungen statt.
Zum Beispiel am Wilden Kaiser zum Sonnwendfeuer und Feuerbrennen am 21. Juni: Die Bergstationen am Brandstadl in Scheffau und am Hartkaiser in Ellmau bieten eine besonders gute Aussicht zu den Feuerbildern auf der Hohen Salve und auf vielen anderen Gipfeln. Aber auch oberhalb von Walchsee im Kaiserwinkl hat man einen guten Blick; in der Region werden dann wieder unzählige Bergfeuer brennen. (Ausweichtermin 28. Juni)
"Berge in Flammen" wird es am 21. Juni auch in den Kitzbühler Alpen heißen, wenn hunderte Feuer die Gipfel von Kalkstein, Loferer und Leoganger Steinbergen sowie das Kitzbüheler Horn erhellen. Gut zu sehen sind diese von der Bergstation Harschbichl bei St. Johann.
Ein besonders beeindruckendes Schauspiel findet schließlich auf der Tiroler Seite der Zugspitze statt: Am Abend des 21. Juni erleuchten zahlreiche Feuer mit unterschiedlichen Motiven – von Symbolen aus Mythologie und Glaube bis hin zu aktuellen Themen – die Berge rund ums Ehrwalder Becken. Beginn ist gegen 21:45 Uhr. Die Tradition der Ehrwalder Bergfeuer lässt sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen; 2010 wurden sie als immaterielles Kulturerbe ins Österreichische UNESCO-Welterbe-Verzeichnis aufgenommen.
Auch auf der Innsbrucker Nordkette finden die Sonnwendfeuer am 21. Juni statt – musikalische und kulinarische Begleitung inklusive.
Am Rotspitz im Rofangebirge am Achensee können die Sonnwendfeuer auch 2025 wieder bewundert werden. Schon früh am Morgen des 21. Juni werden die Utensilien auf den Berg getragen, nach Anbruch der Dunkelheit werden die Feuer dann entzündet.
Auch in Vorarlberg finden am 21. Juni zahlreiche Sonnwendfeiern statt – ob in den Bergen des Montafon oder des Bregenzerwalds.
Mystik und Magie gibt's auch in Bad Gastein. Zahllose Höhenfeuer lassen dann die Bergkuppen rund um das gesamte Tal erleuchten. Am 21. Juni ist aus diesem Anlass die Stubnerkogelbahn in Bad Gastein durchgehend von 18:00 bis 22:30 Uhr in Betrieb.
Praktische Tipps
Alle Sonnwendfeuer sind gut vom Tal aus zu sehen. Manchmal lohnen sich aber ein paar Schritte zu einem talnah gelegenen Aussichtspunkt.
In anderen Fällen ist es ein großartiges Erlebnis, mit einer Bergbahn zu einem hoch gelegenen Aussichtspunkt zu fahren – oder natürlich hochzulaufen. Wie beschrieben, bieten einige Bergbahnen den Service einer abendlichen Fahrt zum Sonnwendfeuer-Termin an.
Ob talnahe Wanderung oder ein paar Schritte in der Nähe einer Bergstation: Der Deutsche Alpenverein empfiehlt für diese Fälle angepasste Ausrüstung, bestehend aus Bergschuhen mit einer rutschfesten, profilierten Spezialsohle sowie wetterfester und warmer Bekleidung. Außerdem sollten eine Stirnlampe, Sitzkissen und Verpflegung nicht fehlen. Unbedingt die Fahrzeiten der Bergbahnen und die Ruhezonen von Wildgebieten beachten.
Bei ungünstigen Wetterprognosen behalten sich die Organisator*innen vielerorts vor, die Bergfeuer zu verschieben oder abzusagen. Dazu nochmals auf den jeweiligen Websites der Tourismusregionen und Bergbahnen vorbeischauen.
Viele DAV-Sektionen veranstalten auch im Tal Sonnwendfeiern – schaut einfach mal auf der Webseite eurer Sektion vorbei.