Logo-DAV-116x55px

Boulderweltcup Hachioji: Hannah Meul holt Silber

23.04.2023, 12:00 Uhr

Beim ersten Boulderweltcup der Saison im japanischen Hachioji landete Hannah Meul auf Platz 2. Vom 21. bis zum 23. April traf sich die internationale Kletter-Elite zum Auftakt der diesjährigen Weltcup-Serie. Mit ihrer Silbermedaille startet Meul mit Aufwind in die Saison 2023 und knüpft an ihre starke Leistungen aus dem vergangenen Jahr an: Zwei Silbermedaillen bei den Weltcups gingen 2022 auf ihr Konto und bei der EM in München konnte sie sich den Titel der Vize-Europameisterin sichern. Einen Rückblick auf den Boulderweltcup in Hachioji ist hier zu finden.

Ein starker Auftakt für Hannah Meul und das Climbing Team Germany

Es war ein höchst gelungener Start in die diesjährige Weltcup-Saison für das deutsche Kletter-Team - allen voran Hannah Meul (DAV Rheinland-Köln): Im japanischen Hachioji kletterte die 22-Jährige souverän auf den zweiten Platz. Nachdem sie bereits die Qualifikationsrunde gekonnt hinter sich brachte, setzte sie im Halbfinale noch einen drauf: Mit zwei Tops und zwei Zonen zog sie als Erstplatzierte ins Finale ein. Diesen Schwung konnte Meul in die Endrunde mitnehmen, flashte den ersten Boulder und sicherte sich eine bequeme Führungspositon. Am Ende blieb es bei diesem einem Top im Finale für Meul. Besser war nur die Gewinnerin des Weltcups Brooke Raboutou (USA). Platz 3 ging an die Japanerin Anon Matsufuji.
 

Bestätigungen der Leistungen aus der Saison 2022 für Hannah Meul
 

Damit knüpft die Rheinländerin an ihre starken Leistungen der letzten und bisher besten Saison an: Bei den Boulderweltcups in Innsbruck und in Brixen holte das junge Supertalent 2022 bereits je einmal die Silbermedaille und bei den European Championships in München 2022 ging sie als Vize-Europameisterin im Bouldern hervor. Aber auch im Lead etablierte sie sich im letzten Jahr zu einer festen Größe: Drei mal kletterte sie im Weltcup-Zirkus in die Top 10 – in Jakarta verfehlte sie im letzten September das Podium mit einem 4. Platz nur ganz knapp -, bei der EM 2022 wurde sie nicht nur Siebte im Lead, sondern dazu noch Vierte im olympischen Kombinationsformat Boulder & Lead – gute Voraussetzung für die bevorstehende Qualifikationsphase für die Spiele in Paris 24.

 

"Er gibt dem ganzen Team Power"

Nach dem tödlichen Unfall von Team-Kollegen Christoph Schweiger reiste das Team spürbar geschockt nach Japan – die Gedanken galten ihm: "Chri gibt dem ganzen Team Power und wir werden ihn mit uns tragen, wo auch immer wir klettern" sagte Hannah Meul noch vor ihrer Abreise. Ihren Auftritt widme sie ihm. Und nicht nur Hannah Meul legte sich dafür ins Zeug: Auch für ihre Mitstreitenden vom Climbing Team Germany lief es in Japan gut: Yannick Flohé (DAV Aachen) zeigte sich sehr stark, verfehlte das Finale nur knapp und landete auf Platz 11. Lucia Dörffel (DAV Chemnitz) überstand die Qualifikationsrunde ebenso und durfte in den Halbfinals nochmal an die Griffe. Am Ende reichte es bei ihr mit einem Top und einer Zone für Platz 17.

 

Und so geht es weiter

Schon nächste Woche, vom 28. - 30. April findet in Seoul, Korea, der nächste Weltcup-Stopp statt. 

 

 

 

Stimmen aus dem deutschen Team

Hannah Meul: "Es ist wunderbar. Ich bin super happy, so in die Saison zu starten. Das ist definitiv der beste Start. Ich hatte die perfekte Mischung aus Nervosität, aber auch Selbstvertrauen in meine Kletterei und was ich kann. Dieser Wettbewerb war emotional der härteste. Das Wichtigste bei diesem Wettkampf war, meinen Teamkollegen Christoph Schweiger im Herzen zu tragen. Er hätte hier sein sollen, um zu klettern und zu zeigen, was er konnte. Es war wichtig, dieses Geschenk zu genießen, dass wir hier sein und klettern durften. Die Liebe, die wir alle zum Klettern haben und teilen, ist etwas, das nicht sterben kann, also wollte ich diese Leidenschaft für ihn verfolgen. Er hat mir am Ende viel Kraft gegeben."

 

Bundestrainer Ingo Filzwieser: "Wir haben einen super spannenden Saisonstart in Hachioji gesehen, mit so vielen Startern wie noch nie. Im Finale waren sechs verschiedene Nationen vertreten, das gibt es auch nicht dauernd. Das Feld bei den Damen und Herren war extrem dicht und gerade die jüngeren Athleten drücken nach. Dass sich Hannah hier durchgesetzt hat und auf den zweiten Platz geklettert ist, ist der Wahnsinn! Und auch die anderen aus dem Team haben gut gekämpft, ich glaube wir sind auf einem richtig guten Weg."

 

DAV Sportdirektor Martin Veith: "Der erste Weltcup aber auch der parallel stattfindende EYC Boulder hat einige Eindrücke aus den Trainings- und Nominierungswettkämpfen bestätigt: Wir haben großes Potenzial, aber auch noch einige Baustellen, an denen wir konsequent arbeiten werden. Hannahs Leistung und Ergebnis begeistern jetzt schon wieder, aber auch Yannick und Lucia haben sich stark präsentiert. Gückwunsch an Hannah und das Betreuerteam, das war ein beeindruckender Auftakt!"

 

Boulderweltcup: Die Ergebnisse der Damen

  1. Brooke Raboutou (USA)
  2. Hannah Meul
  3. Anon Matsufuji (JPN)

 

17. Lucia Dörffel

47. Roxana Wienand (DAV Aschaffenburg)

67. Anna Lecher (DAV München-Oberland)

 

Zur Ergebnisliste der Damen

 

Boulderweltcup: Die Ergebnisse der Herren

  1. Mejdi Schalck (FRA)
  2. Hannes Van Duysen (BEL)
  3. Paul Jenft (FRA)

 

11. Yannick Flohé

33. Max Kleesattel (DAV Schwäbisch-Gmünd)

51. Elias Arriagada Krüger (DAV AlpinClub Berlin)

 

Zur Ergebnisliste der Herren

 

Informationen für die Presse

 

Deutsches Sportkletter-Team startet in WM-Saison – Tod von Christoph Schweiger überschattet Saisonbeginn

Mehr erfahren
Am 21. April startet die Wettkampfsaison für die Athlet*innen des Deutschen Alpenvereins – in der Disziplin Bouldern findet in Hachioji, Japan der erste Weltcup im Jahr 2023 statt. Nach den Erfolgen von Yannick Flohé und Hannah Meul im letzten Jahr warten auf das ambitionierte deutsche Team auch 2023 zahlreiche Highlights: Die Weltcup-Saison hält 12 Stationen in den Disziplinen Bouldern, Lead und Speed bereit, im August findet mit der Kletter-WM in Bern der Höhepunkt des Wettkampfjahres statt, die Deutschen Meisterschaften im Bouldern und Speed sind im Juli Teil von die „Die Finals” und im Oktober folgt der European Olympic Qualifier in Laval, Frankreich. Überschattet wird der Saisonauftakt von dem plötzlichen Tod des DAV-Athleten Christoph Schweiger bei einem Verkehrsunfall.

DAV trauert um Christoph Schweiger

Mehr erfahren
Der Deutsche Alpenverein trauert um Christoph Schweiger. Er kam bei einem Verkehrsunfall am zurückliegenden Wochenende ums Leben. Der 21-jährige Ingolstädter war Mitglied des DAV-Nationalkaders Klettern. DAV-Vizepräsidentin Burgi Beste reagierte schockiert und traurig: „Es ist entsetzlich, wenn ein so junger Mensch aus dem Leben gerissen wird. In Gedanken und mit tiefer Anteilnahme sind wir bei seiner Familie und seinen Freundinnen und Freunden.“ Ähnlich reagierte sein langjähriger Coach Ingo Filzwieser, der noch vor wenigen Tagen mit ihm trainiert hatte: "Christoph war ein Athlet, wie man ihn sich nur wünschen kann - sehr stark und sehr fleißig. Er hatte immer eine positive Ausstrahlung und war ein liebenswürdiger Mensch."

Hannah Meul

Mehr erfahren
Hannah Meul von der Sektion Rheinland-Köln ist eine der besten deutschen Allrounderinnen. Ihre Besondere Stärke liegt dabei vor allem im Lead und im Bouldern. Ihr großes Ziel: Olympia 2024 in Paris. Name Hannah Meul Jahrgang 2001 Wohnort Frechen DAV-Sektion Rheinland-Köln   

Yannick Flohé

Deutscher Meister Bouldern und Lead

Mehr erfahren
Yannick Flohé von der Sektion Aachen gehört sicher zu den absoluten Olympia-Anwärtern für Paris 2024. Der junge Allrounder ist amtierender Meister im Bouldern und im Lead - damit hält er 2021 das Double. In Moskau sicherte er sich zudem den 1. Platz in der Combined Wertung der World Championchips. Name Yannick Flohé Jahrgang 1999 Wohnort Kettwig DAV-Sektion Aachen   

Nationalkader Klettern 2023

Mehr erfahren
An dieser Stelle veröffentlichen wir die jeweils aktuellste Aufstellung aller Nationalkaderathletinnen und -athleten im Wettkampfklettern 2023.   Aus dieser Liste ergibt sich ebenfalls der jeweilige Qualifikationsstatus für Starts bei den nationalen Wettkämpfen.   Ebenfalls finden sich an dieser Stelle die Kaderkriterien, welche für eine zukünftige Aufnahme in den Bundeskader erfüllt werden müssen.   Für Fragen/Anmerkungen wenden Sie sich bitte an: philipp[Punkt]abels[Klammeraffe]alpenverein[Punkt]de       

Lexikon des Wettkampfkletterns

Mehr erfahren
Klettern ist eine Welt für sich. Von A wie Affenindex bis Z wie Zone ergibt sich ein ganzes Lexikon aus Equipment, Positionen und Schrittfolgen, die im Klettersport ganz bestimmte Bezeichnungen haben. Wir führen euch einmal durch's ABC des Kletterns und erklären euch, was die Begriffe bedeuten.  Schnellnavigation: A - B - C - D - E - F - G - H - I - K - L - M - N - O - P - Q - R - S - T - U - V - W - Z 

Was ist Bouldern?

Die Sportart als Wettkampf

Mehr erfahren
Bouldern bedeutet Klettern ohne Seil in Absprunghöhe – also einer Höhe, aus der noch ohne Verletzungsgefahr abgesprungen werden kann. Weichbodenmatten sollen bei einem eventuellen Sturz vor Verletzungen schützen. Das Bouldern ist eine eigene Disziplin des Sportkletterns und hat in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung durchlaufen. Bei dieser Kletterdisziplin geht es darum, Probleme zu lösen, also Boulder richtig zu lesen. Im Wettkampf müssen komplexe Einzelzüge und komplizierte Bewegungsabläufe in einer vorgegeben Zeit bewältigt werden: Ziel ist es, den Topgriff, also den obersten Griff, mindestens drei Sekunden lang stabil zu halten. Beim Bouldern ist vor allem Maximalkraft gefragt. Diejenigen Kletterinnen und Kletterer, die an der Weltspitze dabei sein wollen, brauchen darüber hinaus ein hohes Maß an Athletik, eine sehr gute Beweglichkeit und ein ausgeprägtes Koordinationsvermögen. Akrobatische Bewegungsabläufe, Sprünge oder ungewöhnliche Körperpositionen gehören mittlerweile zum abgefragten Repertoire bei den Wettkämpfen. Durch seine spektakulären Bewegungen, viel Action in kurzer Zeit sowie dem zuschauerfreundlichen Modus hat das Wettkampfbouldern in den vergangenen Jahren zunehmend an Anziehungskraft gewonnen. Zu dem diesjährigen Boulderweltcup in München, bei dem der deutsche Starter Jan Hojer Bronze gewann, kamen mehr als 5000 Besucherinnen und Besucher.