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Jan Hojer wird Zweiter in Toronto

03.06.2014, 10:10 Uhr

„Die bisher dichten Finalistenfelder fanden neue Mitstreiter auf dem kleinsten, dafür aber stimmungsvollsten Kletterwettkampf der Cup-Serie“ – so das Statement von Bundestrainer Udo Neumann zum Weltcup in Kanada. In einem spannenden Finale erreichte Jan Hojer (DAV Frankfurt am Main) Platz zwei, nur knapp hinter dem Franzosen Guillaume Glairon Mondet. Seinen Heimvorteil nutzte der international starke Kanadier Sean McColl und belegte Platz drei. Der Russe Dimitrii Sharafutdinov, einer der ärgsten Mitstreiter Jan Hojers im Rennen um den Gesamtweltcup, konnte leider am Wettkampf in Toronto wegen Visaproblemen nicht teilnehmen. Zudem schaffte es Kilian Fischhuber aus Österreich dieses Mal nicht ins Finale.

 

Boulder Worldcup Toronto-Podium Herren-Copyright Heiko Wilhelm
Auf Platz zwei gebouldert: Jan Hojer (1. v.l.), Foto: Heiko Wilhelm

 

Bei den Frauen beeindruckte eine außerordentlich starke Akiyo Noguchi (JPN), die von der Qualifikation bis zum Finale nichts anbrennen ließ. So belegte sie auch verdient den ersten Platz vor Shauna Coxsey (GBR). Die Amerikanerin Alex Puccio kletterte im Finale auf den dritten Platz. Die Wuppertalerin Juliane Wurm erreichte den fünften Platz, ihre Teamkollegin Monika Retschy vom DAV München/Oberland den zehnten. Die Österreicherin Anna Stöhr verpasste wie ihr Landsmann Kilian Fischhuber überraschend den Einzug ins Finale.

 

Bundestrainer Udo Neumann zum aktuellen Stand im Boulderweltcup nach nun mehreren Wochen Reisen quer über die Weltkugel: „Die ganze Reiselogistik spiegelt sich jetzt in der zweiten Hälfte der Cups deutlich in der Leistung der Athleten wider. Hier kommt es jetzt stark darauf an, wer, wo, wann gut schläft, erholt ist und sich entspannt und gesund ernähren kann.“ Verspätete Flieger oder Magen-Darm-Infektionen können dabei zu großen Herausforderungen im Rhythmus des Athletenalltags führen.

 

Jan Hojer führt nun wieder die Weltrangliste an

Es war ein knapper Wettkampf, den Jan Hojer gern gewonnen hätte. Ihm gelang als einzigem Starter der erste Boulder im Finale- ein optimaler Start also für den starken Deutschen. Auch im zweiten Problem überzeugte Jan Hojer und wurde hochumjubelt zum „crowd pleaser“ in der kanadischen Halle. Doch im dritten Boulder wurde der Frankfurter mit einem unangenehmen Aufhocker konfrontiert, der ihm einfach nicht gelingen wollte. Sein Konkurrent „Gui Gui“ Glairon Mondet hatte diesen jedoch im Flash gemeistert und sich damit vor Hojer an die Spitze des Feldes gesetzt. Die Entscheidung musste also am letzten Boulder fallen. Mondet sicherte sich Problem 4 ebenfalls im Flash, Hojer musste für einen Sieg nun ebenfalls flashen. Hier verließen ihn aber dann kurzzeitig die Nerven – Versuch 1 wurde leider nicht ganz mit der nötigen Präzision begonnen – der Fuß rutschte weg. Wie locker Hojer den Boulder eigentlich hätte klettern können, zeigte er dann in seinem zweiten Versuch – damit holte sich Mondet den Sieg vor Hojer, der mit einem weiteren zweiten Platz aber trotzdem weiterhin eine beeindruckende Saisonbilanz mit nunmehr zwei ersten und zwei zweiten Plätzen aufweisen kann. Damit setzt sich Hojer nun auch wieder an die Spitze der Weltcup-Gesamtwertung, die er vor dem Russen Dimitrii Sharafutdinov anführt. 

Juliane-Wurm-bwc-toronto
Juliane Wurm, Foto: Heiko Wilhelm

„Dass Dimitrii nicht teilnehmen konnte, war schade“, so Udo Neumann, „denn an ihm konnte sich Jan immer als Gegner reiben.“ Insgesamt zieht der Bundestrainer nach dem Wettkampf in Toronto eine positive Bilanz: „Jan führt die Cup-Serie an und zeigt sich wiederholt sehr stark im Wettkampf, auch in Übersee. So, wie er mit der Situation umgeht und den Wettkampfalltag auch taktisch gestaltet, damit sind wir sehr zufrieden.“

 

Juliane Wurm ebenfalls gut im Rennen

Zuerst sah es bei Juliane Wurm noch nach einem Podiumsplatz in Toronto aus. Doch die letzten beiden Boulder wurden zu einer unerwarteten Prüfung für die Wuppertalerin. Bei Hitze und langem Warten fehlte ihr vielleicht das letzte Quäntchen Präzision. Mit ein paar Versuchen zu viel an Boulder 3 und einem ungekletterten vierten Boulder sprang am Ende der fünfte Platz für sie heraus. Vielleicht reicht es beim nächsten Boulderweltcup, der am kommenden Wochenende in Vail (USA) stattfindet, dann mit guter Akklimatisierung wieder fürs Podium. Aber auch Wurm zeigt im Jahr der Heim-WM in München konstant starke Leistungen und liegt aktuell mit Platz 4 in der Weltcup-Gesamtwertung noch in Reichweite der Podiumsplätze.

 

 

Damen

1. Akiyo Noguchi (JPN)

2. Shauna Coxsey (GBR)

3. Alex Puccio (USA)

 

5. Juliane Wurm (DAV Wuppertal)

10. Monika Retschy (DAV München/Oberland)

 

Herren

1. Guillaume Glairon Mondet (FRA)

2. Jan Hojer (DAV Frankfurt a. Main)

3. Sean McColl (CAN)

 

8. Stefan Danker (DAV Landshut)

 

Detaillierte Ergebnisse gibt es unter www.ifsc-climbing.org. Die deutsche Nationalmannschaft im Bouldern wird unterstützt von Edelrid.

 

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