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Hüttenfachsymposium 2019

27.02.2019, 10:06 Uhr

Um die Bauten und das Bauen im Hochgebirge ging es am 22./23. Februar 2019 beim 18. Internationalen Hüttenfachsymposium im Kloster Benediktbeuern. Mehr als 230 Hüttenexpertinnen und -experten folgten der Einladung des Deutschen, Österreichischen und Südtiroler Alpenvereins und diskutierten über Hüttenbauten, Landschaftsschutz, Brandschutz und auch Bettwanzen.

Zum Auftakt des Symposiums schlug Dr. Dr. Raimund Rodewald von der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz den internationalen Bogen von den Alpinbauten der Schweiz und den damit einhergehenden Herausforderungen aus Sicht des Landschaftsschutzes zu den aktuellen Hüttenprojekten des DAV und ÖAV. Mit ausdruckstarken Bildern und markanten Aussagen führte er den Anwesenden die schwierige und viel diskutierte Thematik vor Augen. 

 

Hüttenbauten und Aktuelles aus dem Betrieb

Nach der Einführung in das spannungsreiche Thema folgten Beiträge über die aktuellen Hüttenprojekte der Verbände.

 

Prof. Arthur Wolfrum und Günter Lang berichteten über die Generalsanierung der Gruttenhütte der Sektion Turner-Alpenkränzchen, die nach der Sanierung die Hüttengäste mit schlichter Eleganz empfängt. Michael Merstallinger und die Architekten Stephan Hoinkes und Thomas Heil sprachen über den Ersatzbau der Seethaler Hütte der Sektion Austria an einer der markantesten Stellen des Dachsteins sowie über den zurückhaltenden Zubau der Salmhütte der Sektion Wien. Zum Abschluss des Themenblocks stellten Hüttenreferent Franz Schon und Architekt Rainer Köberl die umfassende Generalsanierung und Erweiterung der Neuen Regensburger Hütte der Sektion Regensburg im Stubaital vor.

 

Im zweiten Themenblock wurde der Hüttenbetrieb aufgegriffen. Hansjörg Wiesböck ging auf die zentralen Hygienestandards auf Hütten aus Sicht der Gesundheitsbehörde ein. Während Dr. Ulf Gieseler von der Sektion Heidelberg über seine Erfahrungen bei der Bettwanzenbekämpfung auf der Hütte berichtete. Zum Abschluss stellte Dr. Arlette Vander Pan vom Umweltbundesamt Berlin die aktuellen Entwürfe des Bettwanzen-Leitfadens für Hüttenwirte und des Infoblatts für Hüttengäste vor, die beide schon sehr erwartet werden.

 

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Rechtliches und Denkmalschutz

Zum Start in den zweiten Veranstaltungstag nahm Moderator Dr. Georg Bayerle die Tagungsteilnehmer mit auf einem historisch-pointierten Abriss zur Hüttengeschichte, bei dem er mit knapper Symbolik die Schlichtheit einer Hütte markierte. 

 

Im Anschluss berichtete Thomas Schnitzer-Osl vom Amt der Tiroler Landesregierung über bedeutende Erleichterungen für Schutzhütten, die künftig in den OIB-Richtlinien fetsgehalten sind, die im Mai 2019 erscheinen. Auf wichtige zu beachtende Fakten beim Vertragsrecht im Bauwesen, wies Rechtsanwältin Andrea Lehner hin. Denn gerade bei den oft komplizierten Baumaßnahmen im Hochgebirge, gilt es einiges zu beachten. In ein ebenso gewichtiges, rechtliches Thema führte Thomas Engel ein. Als Brandschutzingenieur konnte er die Hüttenverantwortlichen umfassend über den Brandschutz auf Schutzhütten aufklären.

 

Hütte der Alpingeschichte

Über ein ganz besonderes Projekt sprachen Sonja Mitterer und Markus Pescoller. Beide waren maßgeblich an den Restaurierungsarbeiten der Alten Prager Hütte am Fuße des Großvenedigers beteiligt. Neben ihrem Bericht über die aufwändige, restauratorische Maßnahme an diesem historischen Gemäuer, nahmen sie die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit in die Entstehungszeit der von Stüdl erbauten Hütte. Ihr Beitrag bildete damit einen gelungenen Abschluss eines Symposiums über das Bauen und die Bauten im Hochgebirge.

 

 

Tagungsbeiträge verfügbar

Die Tagungsbeiträge vergangener Veranstaltungen können im Ressort Hütten und Wege (huetten[Punkt]wege[Klammeraffe]alpenverein[Punkt]de ) angefragt werden.

 

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