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Eine ökologische Insel

11.07.2021, 10:03 Uhr

Die Kaltenberghütte erhält das Umweltgütesiegel der Alpenvereine

Nachhaltigkeit, Umwelt- und Naturschutz im alpinen Raum zeichnet das Umweltgütesiegel der Alpenvereine aus, das sich die Reutlinger Sektion für die Kaltenberghütte verdient hat.

- von Anne Leipold

 

Auswirkungen des Klimawandels auf das Gebirge

Das Klima ändert sich und mit diesem das Gebirge. Die Gletscherschmelze schreitet voran, Wegteile brechen ab, Gletscherspalten machen frühere Touren unmöglich, manche Wege sind nur noch im Frühjahr begehbar, da sonst Lebensgefahr droht, Flora und Fauna schaffen es kaum, sich den Veränderungen anzupassen, künstliche Skipisten verdichten durch ständiges Walzen den Boden, sodass weniger Wasser aufgenommen werden kann.

„Das sind Phänomene, die man im Laufe der Zeit bemerkt“, sagte Jochen Ammann, Vorsitzender der Reutlinger Sektion.

 

Auszeichnung mit dem Umweltgütesiegel

Daher gleicht die Reutlinger Sektion diesen Einfluss mit nachhaltigen Maßnahmen aus. Seit fünf Jahren versorgen eine Photovoltaikanlage sowie ein Blockheizkraftwerk, das mit Rapsöl betrieben wird, die Kaltenberghütte mit Energie. Zudem wird das Abwasser in mehreren Klärbecken gefiltert. Darüber hinaus wird auf Mehrwegverpackungen verzichtet, Müll getrennt, ökologisches Putzmittel verwendet, die Lieferketten für die Mahlzeiten sind regional. Bewegungsmelder und LED-Lampen reduzieren den Energieverbrauch. Für den Neubau, der 2018 errichtet worden ist, ist eine weitere Photovoltaikanlage angedacht.

 

Mit diesen und weiteren Kriterien erfüllt die Sektion Reutlingen die Kriterien des Umweltgütesiegels, mit dem die Alpenvereine die Hütten auszeichnen, die sich „ökologisch zu Inselsystemen weiterentwickelt haben“, wie es in der Beschreibung des Siegels heißt.

 

Sektion Reutlingen setzt sich für den Klimaschutz ein

„Es ist für uns eine ehrenwerte Auszeichnung für den Aufwand, den wir in den vergangenen Jahren betrieben haben“, sagte Ammann. Die Kaltenberghütte gehört zu den 20 Prozent der insgesamt 322 DAV-Hütten, die das Siegel tragen, dessen Anforderungen jährlich verschärft werden, wie Roland Stierle, Vizepräsident des DAV, bei der Verleihung vor Ort während der traditionellen Alpenrosenausfahrt ausführte. Das bedeutet für die Sektionen in der Regel zu investieren und einen gewissen Aufwand zu betreiben, „um dieses Kleinod zu erhalten und umweltgerecht zu gestalten“, ergänzte Hanspeter Mair, Geschäftsbereichsleiter Alpine Raumordnung.

 

Bereits zuvor hat sich die Kaltenberghütte das Siegel „So schmecken die Berge“ mit ihren regionalen Speisen und Getränken erworben. Die Neue Reutlinger Hütte der Reutlinger Sektion, ausgestattet mit Komposttoilette und Photovoltaikanlage, erhielt als erste Selbstversorgerhütte im vergangenen Jahr ebenfalls das Umweltgütesiegel. Die Reutlinger Sektion ist darüber hinaus Pilotsektion, die in einem Projekt den eigenen CO2-Ausstoß ermittelt und prüft, wo weiteres Einsparpotenzial vorliegt. Bis 2025 hat sich der Alpenverein verpflichtet CO2-Neutral zu sein, erklärte Ammann. Das Motto: „CO2 vermeiden, reduzieren, kompensieren“, fasste Mair zusammen.

 

Dazu werden die Reutlinger Betriebsstätten Co2-neutral mit Echaz-Strom versorgt. „Da sind wir bereits einen großen Schritt gegangen“, sagte Ammann. Ein weiterer Schritt ist die An- und Abreise für die Touren mit Fahrgemeinschaften oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zu gestalten.  An einem Fahrgemeinschaftsportal arbeitete der Hauptverband, was die Reutlinger Sektion ebenfalls überlegt einzusetzen.  Für die Kampagne „#machseinfach“ hat sich Helmut Kober im aktuellen Reutlinger Alpinist mit Zug und Bus zum Kaltenberg aufgemacht.

 

Alles auf einem Blick

Weitere Informationen zur Kaltenberghütte, den Touren und Zustiegen, sowie dem Online-Reservierungssystem findet ihr auf alpenvereinaktiv.

 

Das Team der Kaltenberghütte freut sich auf euren Besuch!

 

#machseinfach

Haltung zeigen in Natur- und Klimaschutz

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Mit der Kampagne #machseinfach zeigt der Deutsche Alpenverein, wie wir alle mit einfachen Mitteln einen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leisten und selbst nachhaltig handeln können. Ihr werdet sehen: Oft reichen schon kleine Dinge.

Infos über die Initiative "So schmecken die Berge"

Unser Einsatz für Regionalentwicklung!

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Auf Alpenvereinshütten mit der Auszeichnung "So schmecken die Berge" kommen hauptsächlich regionale Speisen und Getränke auf den Tisch. Der Großteil der Produkte stammt aus einem Umkreis von 50 Kilometern – und möglichst aus ökologischer Berglandwirtschaft. Es gilt: so lokal und regional wie möglich.

Umweltgütesiegel für Alpenvereinshütten

Gütesiegel

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Der Schutz und die Bewahrung von Natur und Umwelt ist ein zentrales Anliegen des DAV.  Der umweltgerechte und energieeffiziente Hüttenbetrieb ist und bei den Alpenvereinshütten besonders wichtig. Ein Anreiz, der Sektionen und Hüttenpächter stärker motiviert, ist die Verleihung des Umweltgütesiegels. Ein Siegel, das erst nach einer umfassenden Prüfung vergeben wird.