In der Kraxe können auch die Kleinsten mit dabei sein. Foto: DAV/Hans Herbig
In der Kraxe können auch die Kleinsten mit dabei sein. Foto: DAV/Hans Herbig
Wandern mit Kindern

Wie lange können unterschiedlich alte Kinder wandern?

Wandern und Bergsteigen mit Kindern bietet Familien die Chance, gemeinsam etwas zu unternehmen, Natur zu erleben und so gesunde Bewegung, Spaß, Entspannung und Freude miteinander zu verbinden.

Baby- (0 – 12 Monate) und Kleinkindalter (1 – 3 Jahre)

Babys und Kleinkinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang und wollen sich aus eigenem Antrieb bewegen. Zu langes Sitzen in Tragevorrichtungen ist für sie nicht spannend und förderlich. Grundsätzlich gilt: aktive Bewegung ist gut für die kindliche Entwicklung – langes Sitzen macht träge und schränkt die Bewegungsentwicklung ein. Deshalb Tragevorrichtungen nur zum kurzen Transport der Kinder einsetzen.

In Kraxen können Kinder getragen werden, wenn sie frei sitzen können und eine gute Kopfkontrolle haben. Dabei auf Kälte, Wind, Wärme und Sonne achten und angemessen reagieren, um den Gefahren von Auskühlung, Überhitzung und Sonnenstich entgegen zu wirken.

Wer ein Kind trägt, muss den Schwierigkeiten des Weges gewachsen sein. Eventuell sind Stöcke zum seitlichen Abstützen von Vorteil.

Viele Bewegungspausen auf Wanderungen einplanen und Rastplätze wählen, die für Kinder sichere Freiräume für vielfältige Bewegungs- und Sinneserfahrungen bieten: Bei Babys einen geeigneten Platz schaffen zum Strampeln, Robben, Krabbeln. Kleinkinder frei bewegen lassen, damit sie die Umgebung auf eigene Faust erkunden können. So wird die Gesundheit gefördert und die Kleinen sind ausgeglichener und aktiv dabei.

Vorschulalter (3 – 6 Jahre)

In dieser Altersstufe wollen sich Kinder ihre Umgebung zunehmend selbstständig erschließen. Bergsteigerische Unternehmungen sollten dabei spielerisch gestaltet werden.

Tagestouren sollten eine Gehzeit von vier Stunden nicht überschreiten. Eine abwechslungsreiche Wegführung mit langen Erholungs- und Spielpausen machen den Wandertag interessant. Während der Tour finden die Kinder kleine Klettermöglichkeiten an Felsen und Bäumen interessant und sind für Naturbeobachtungen aufgeschlossen. Über längere Passagen ausgesetzte und absturzgefährdete Wege sind unbedingt zu meiden.

Frühes Schulkindalter (6 – 10 Jahre)

Im frühen Schulkindalter steigern sich sowohl Ausdauer als auch Koordination. Mit entsprechenden Erholungspausen sind Gehzeiten bis zu fünf Stunden möglich. Je nach Übung können dabei auch steilere Wege oder mehrere „Kraxelstellen“ überwunden werden – die entsprechenden Hilfestellungen und Sicherungskenntnisse vorausgesetzt.

Spätes Schulkindalter (10 – 14 Jahre)

In dieser Altersstufe können auch anspruchsvollere Ziele anvisiert werden: Die Kinder verfügen oft über eine gute Ausdauer, die Bewegungsharmonie ist verbessert, ihre Körperkraft nimmt zu. Gehzeiten von sechs bis sieben Stunden sollten jedoch nicht überschritten werden. Bisweilen wollen Kinder auch ihre Lei- stungsgrenze erreichen. Mehrtagestouren mit Hüttenaufenthalt sind – bei entsprechender Übung – durchaus möglich.

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