Zwei Menschen gehen Skitour auf gekennzeichneter Aufstiegsroute
Gekennzeichnete Aufstiegsroute neben der Piste. Foto: DAV/Manfred Scheuermann
10 DAV-Regeln

Skitouren auf Pisten

Wer sich auf Ski noch nicht ins freie Gelände wagt, kann auch auf vielen Pisten Skitouren gehen. Da diese insbesondere den Nutzer*innen von Seilbahnen und Liften zur Verfügung stehen, gelten hier besondere Regeln.

1. Aufstieg und Abfahrt

Aufstieg und Abfahrt erfolgen auch bei Skitouren auf Pisten auf eigenes Risiko und eigene Verantwortung.

    2. Nur am Pistenrand aufsteigen

    Dies entspricht der allgemeinen Verhaltensregel des Internationalen Ski-Verbandes FIS Nr. 7. Dabei hintereinander, nicht nebeneinander gehen. Auf den Skibetrieb achten.

    3. Besondere Vorsicht

    Besondere Vorsicht gilt an Kuppen, in Engpassagen, Steilhängen und bei Vereisung der Piste. Bei Pistenquerung möglichst einzeln gehen beziehungsweise Abstände zueinander halten. Keine Querung in unübersichtlichen Bereichen.

    4. Vorgaben immer beachten

    Dies gilt für Pistensperrungen, Warnhinweise und lokale Regelungen.

    5. Pistensperrungen

    Bei Pistenarbeiten sind die Pisten aus Sicherheitsgründen gesperrt. Insbesondere bei Einsatz von Seilwinden besteht Lebensgefahr.

    6. Verhaltensregeln

    Frisch präparierte Skipisten nur in den Randbereichen befahren. Bei Dunkelheit stets mit eingeschalteter Stirnlampe gehen, reflektierende Kleidung tragen.

    7. Alpine Gefahren

    Auf alpine Gefahren, insbesondere Lawinengefahr, achten. Keine Skitouren durchführen, wenn Lawinensprengungen zu erwarten sind. Nur geöffnete Pisten sind vor Lawinen gesichert.

    8. Schneesicherheit

    Skitouren nur bei genügend Schnee unternehmen. Schäden an Pflanzen und Bodendecke vermeiden.

    9. Wildtiere

    Rücksicht auf Wildtiere nehmen. Bei Dämmerung und Dunkelheit werden Tiere empfindlich gestört. Hunde nicht auf Skipisten mitnehmen.

    10. Mobilität

    Regelungen an den Parkplätzen beachten, Parkgebühren bezahlen, umweltfreundlich anreisen.

    Weitere Ausgestaltung

    Die zehn Regeln stoßen dort an ihre Grenzen, wo Pisten von einer zu großen Anzahl Tourengeher*innen frequentiert werden. Aufgrund des Gefährdungspotenzials und der Nutzungseinschränkung beim Abfahren können hier zukünftig auch strikte Trennungen von Aufstieg und Abfahrt notwendig werden. Die Ausgestaltung muss individuell vor Ort festgelegt und immer wieder auch angepasst werden.

    Bereits seit 2003 bemüht sich der DAV um einvernehmliche Lösungen in allen bayerischen Skigebieten. Dabei arbeitet der Verein mit allen Beteiligten eng zusammen: dem Verband Deutscher Seilbahnen und Schlepplifte (VDS), dem Bayerischen Innen- und Umweltministerium, dem Landesamt für Umwelt, dem Deutschen Skiverband, dem Lawinenwarndienst sowie den Lift- und Bahnbetreibern, Gemeinden und zuständigen DAV-Sektionen.

    Fair Play

    Schon drei Menschen, die genüsslich ihre Spuren durch die frisch präparierte Piste fräsen, schaffen das. Besonders unangenehm sind die Folgen im Frühjahr, wenn der Schnee weich ist und die Abfahrtsspuren über Nacht zu Eiswülsten werden, so dass sie den Pistenskifahrern am nächsten Morgen den Schwung verhageln. Wer nach Abschluss der Pistenpräparierung (keinesfalls währenddessen!) noch abfährt, bleibt fairerweise am äu­ßersten Pistenrand!

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