Eine Gefleckte Höhelspinne von oben, ihre Körperzeichnung und ihre gestreiften Beine sind sehr gut zu erkennen.
Eine Gefleckte Höhlenspinne im ihrem Netz. Der Körper der Weibchen wird etwa 4–5,5 mm groß, dazu kommen die Beine. Die Männchen sind etwas kleiner. Foto: Klaus Bogon
Höhlentier des Jahres 2024

Eine geschickte Jägerin: Die Gefleckte Höhlenspinne

Weil das unterirdische Leben bisher kaum erforscht ist und mehr Aufmerksamkeit erhalten soll, kürt der Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e. V. seit 2009 jedes Jahr ein Tier zum Höhlentier des Jahres. In diesem Jahr ist dies die Gefleckte Höhlenspinne.

Die Gefleckte Höhlenspinne ist in Höhlen und anderen unterirdischen Hohlräumen zu Hause. Sie ist in ganz Europa und bis in die Türkei weit verbreitet, in Deutschland kommt sie in allen Höhlengebieten vor. Auch in Kellern und Bergwerkstollen sowie im Freiland in Geröllhalden und Mauern findet sie einen guten Lebensraum.

Auffällige Zeichnung und klebrige Fangfäden

Obwohl die Gefleckte Höhlenspinne häufig vorkommt und mit ihrem gelblich gefärbten Vorderleib und der darauf abgesetzten schwärzlichen Zeichnung auch für Laien recht einfach erkennbar ist, haben wohl die Wenigsten die Gefleckte Höhlenspinne schon einmal bewusst wahrgenommen und könnten sie benennen.

Wer ab nun nach ihr Ausschau halten möchte, guckt sich idealerweise an den Decken von feuchten Kellern oder von Felsnischen, von unterirdischen Hohlräumen oder Höhlen um, denn die dortige eher hohe Luftfeuchtigkeit kommt der Gefleckten Höhlenspinne zugute und schützt sie vor dem Austrocknen. Mehr noch: so wie viele andere Tierarten ist die Gefleckte Höhlenspinne auf derartige unterirdische Rückzugsorte regelrecht angewiesen.

Sehr geschickt ist die Gefleckte Höhlenspinne bei der Jagd. Sie baut zumeist in Vertiefungen von Höhlenwänden einen weitmaschigen Netzteppich und führt von diesem aus Fangfäden nach unten. Die Fangfäden versieht sie im unteren Bereich mit sehr regelmäßig angeordneten Klebetröpfchen. Sobald sich nun ein Beutetier an den Klebetröpfchen verfangen hat, wirft die Spinne weitere Fangfäden nach ihm aus, tötet das Beutetier mit mehreren Giftbissen und zieht es anschließend zum Netzteppich empor.

Mit viel Sorgfalt kümmert sich die Gefleckte Höhlenspinne auch um ihren Nachwuchs: Das Weibchen legt die Eier in einen kugeligen Eikokon, den sie bis zum Schlüpfen der Jungspinnen an ihren Spinnwarzen trägt.

Die Gefleckte Höhlenspinne ist eine von 58 Höhlenspinnenarten, die heute in Europa, der Türkei und dem Kaukasus bekannt sind. Von Europa wurde die Gefleckte Höhlenspinne auch nach Nordamerika verschleppt.

Weitere Informationen

Noch mehr Details zur Gefleckten Höhlenspinne und zu den bisherigen Höhlentieren des Jahres sowie wichtige Fragen des Höhlenschutzes auf der Website vom Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher e. V.

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