Ein klarer Spätwintertag: Areal view auf die Stadt Cuneo, im Hintergrund schneebedeckte Berge.
Cuneo, die Alpenstadt des Jahres 2024, vor den schneebedeckten Bergen der Seealpen. Foto: AdobeStock
Drehscheibe für die ganze Region

Cuneo ist die Alpenstadt des Jahres 2024

Cuneo im Piemont ist die „Alpenstadt des Jahres 2024“. Mit diesem Titel wird die Stadt im Nordwesten Italiens dafür geehrt, dass sie sich zukunftsfähig entwickelt, zukunftsorientierte Fragestellungen immer bewusster wahrgenommen und angegangen werden und die Stadt dabei auch eng vernetzt mit ihren alpinen Talschaften arbeitet.

Eine internationale Jury kürte die etwa 55.000 Einwohner*innen zählende Gemeinde Cuneo im Piemont zur „Alpenstadt des Jahres 2024“. Die Stadt, die in nächster Nähe zu mehreren Schutzgebieten in den Seealpen liegt – wie dem Parco Naturale delle Alpi Marittime auf italienischer oder auch dem Nationalpark Mercantour auf französischer Seite ­– tritt damit dem internationalen Verein „Alpenstadt des Jahres“ bei. Das internationale Städtenetzwerk setzt sich für eine enkeltaugliche Stadtentwicklung in den Alpen ein.

Cuneo liegt am südwestlichen Rand des Alpenbogens und gilt als eine Alpenstadt par excellence: über die Jahrhunderte ist der Ort zu einem wichtigen Versorgungs- und Entwicklungspol auch für die umliegenden Alpentäler und die alpinen Berggemeinden gediehen. Als heutige Hauptstadt der gleichnamigen Provinz wurde Cuneo im Jahr 1198 zwischen den Flüssen Stura und Gesso gegründet. Die Stadt liegt auf einem natürlichen, dreieckigen Plateau wie ein „Cuneo“, ein Keil. Das Panorama – zu dem Monte Viso, Argentera, Rocca dell’Abisso und Bisalta gehören, die gepflegte Altstadt mit eindrucksvollen Bauwerken sowie die entspannte Atmosphäre locken auch viele Gäste in die piemontesische Stadt. 

Die Jury hat Cuneo wegen der vielfältigen auf den Weg gebrachten Maßnahmen zur Alpenstadt gewählt: So hat die Stadt verschiedene internationale Projekte zum Klimawandel umgesetzt; auch gibt der Lokale Agenda 2030-Strategieplan den Weg der Stadt vor, er beinhaltet dabei zentrale Themen wie soziale Inklusion, Energie und Recycling, sanfte (Pendler-)Mobilität sowie den Schutz der Biodiversität. Mit dem 5.500 Hektar großen Schutzgebiet an den Flüssen Gesso und Stura in unmittelbarer Stadtnähe verwaltet Cuneo ein geschütztes Natur- und Feuchtgebiet, das gleichzeitig der Naherholung dient. Die vor Kurzem eingerichtete Abteilung „Metromontagna“ der Stadtverwaltung befasst sich mit der Verbindung der Stadt zum Umland und den damit einhergehenden Chancen und Herausforderungen. Als weiteres Beispiel einer zukunftsorientierten Politik hat die Stadt den Ferruccio Parri’ Urban Park nach dem Schwammstadt-Prinzip angelegt. Die Stadt engagiert sich auch für die Aufwertung der “Ferrovia delle Meraviglie” (Eisenbahn der Wunder), eine historische grenzüberschreitende Bahnverbindung zwischen Cuneo und Nizza.

Wenngleich auf den ersten Blick klein, so sind Alpenstädten wie Cuneo für die jeweilige Region sehr wichtig. Man müsste die Einwohnerzahl einer solchen Alpenstadt mit zehn multiplizieren, um eine Vorstellung von ihrer Bedeutung im Vergleich zu nicht-alpinen Städten zu bekommen, schätzt die Alpenkonvention ein.

Weitere Informationen

„Alpenstadt des Jahres“ ist eine Auszeichnung, die Städte im Alpenraum für ihr besonderes Engagement zur Umsetzung der Alpenkonvention erhalten, dem wichtigsten internationalen Schutz- und Förderprogramm für den Alpenraum. Mehr unter www.alpenstädte.org.

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