Die Wasseralm in der Röth der Sektion Berchtesgaden liegt mitten in der Kernzone des Nationalparks und damit in einem besonders sensiblen Bereich. Die Sektion Berchtesgaden engagiert sich seit vielen Jahren für die umweltfreundliche Weiterentwicklung der urigen Hütte. So wurde in den vergangenen Jahren die Energieversorgung auf Photovoltaik umgestellt und effektive Maßnahmen zum Einsparen und Klären von Trink- und Grauwasser eingeführt, auch ein Pflanzenklärbeet wurde errichtet.
Am Freitag, 4. Juli 2025, würdigten der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber und DAV-Präsident Roland Stierle das langjährige Engagement der Sektion und zeichnete die Wasseralm in der Röth mit dem Umweltgütesiegel der Alpenvereine aus.
Wegen ungünstiger Wetterprognose wurde die Auszeichnung am Vormittag im Haus der Berge in Berchtesgaden verliehen. Im Anschluss machte sich die DAV-Abordnung auf den Weg zur Wasseralm, um gemeinsam mit Mitgliedern der Jury Umweltgütesiegel die Ehrung an die Hüttenwirtin Monika Schellmoser zu überreichen. Die Wasseralm hat bei der Prüfung durch die Jury eine sehr hohe Punktzahl erreicht, das ist nur durch die gute Zusammenarbeit der Sektion und der Wirtsleute sowie durch besonderes Engagement der einzelnen zu erreichen, so Jürgen Gutekunst von der Jury Umweltgütesiegel.
Seit über 25 Jahren werden Hütten mit dem Umweltgütesiegel ausgezeichnet
Bereits viele Hütten erfüllen die strengen Voraussetzungen des Umweltgütesiegels, eine umweltgerechte Bewirtschaftung, geregelter Wasserverbrauch und sparsamer Energieeinsatz sind damit garantiert.
„Weniger ist mehr“
Ursprünglichkeit und Echtheit wird in den letzten Jahren von unseren Gästen auf den Schutzhütten immer stärker erwartet. Dieses Prinzip wird von den Alpenvereinen getragen und unterstreicht die Wichtigkeit dieses strengen Gütesiegels.
Neben den Grundvoraussetzung stellt die Auszeichnung auch spezielle Anforderungen an die Wirtsleute und die Sektion. Die Einhaltung der Kriterien wird direkt auf der Hütte von einer Jury überprüft. Beim Erreichen aller Mindestanforderungen und dem Vorliegen von genügend Zusatzinitiativen wird dem Präsidium der Vorschlag für die Verleihung des Umweltgütesiegels vorgelegt.
Das Umweltgütesiegel soll dem Gast das besondere Engagement der Alpenvereine für den Umweltschutz bewusst machen.
2025 wurden außerdem folgende Hütten mit den Umweltgütesiegel ausgezeichnet:
Bodenschneidhaus
Die Wirtsleute Nadine und Detlef Wildenheim sowie die Sektion Bodenschneid gehören bereits seit Mai zu den ausgezeichneten Alpenvereinshütten. Die Sektion Bodenschneid hat für den Erhalt des begehrten Siegels eine energetische Sanierung des an die Hütte angrenzenden Salettls ausgeführt. Damit konnte für das Bodenschneidhaus ein ebenfalls sehr hoher Punktwert im Kriterienkatalog erreicht werden.
Neue Regensburger Hütte
Seit Anfang Juni trägt auch die Neue Regensburger Hütte das Umweltgütesiegel. Als eine der ersten rein vegetarischen Alpenvereinshütten in Tirol hat der Hüttenwirt Christian Tomaselli bereits im vergangenen Jahr ein Zeichen gesetzt. Ohne die aktive Mitarbeit, die Ideen und das Herzblut für die Nachhaltigkeit kann das Siegel nicht erreicht werden, so der Tenor bei der feierlichen Verleihung auf der Hütte. Die Sektion Regensburg freut sich über die große Ehre und ist motiviert, die nächsten Schritte für noch mehr Natur- und Klimaschutz zu gehen.
Hauerseehütte
Auch die Hauerseehütte der Sektion Ludwigsburg darf sich dieses Jahr über die Auszeichnung mit dem Umweltgütesiegel freuen. Sie ist damit die erste Selbstversorgerhütte, die das Siegel tragen darf. Die Hütte ist ein wichtiger Stützpunkt für alle Bergsteigenden am Geigenkamm und wird während den Öffnungszeiten von Ehrenamtlichen der Sektion bewartet. Die Jury lobt, dass auch mit dieser Bewirtschaftungsform ein ökologischer und nachhaltiger Betrieb der Hütte möglich ist.
Die Verleihungen des Umweltgütesiegels auf der Dresdner Hütte, Landsberger Hütte und von-Schmidt-Zabierow-Hütte finden voraussichtlich im Herbst statt.