Tourenverhältnisse
In den meisten Mittelgebirgen ist am heutigen Donnerstag Neuschnee gefallen. In der Regel handelt es sich um wenige Zentimeter. Etwas mehr weiße Pracht kam z.B. in der Schwäbischen Alb herunter. Vor dem heutigen Neuschnee gab es (von beschneiten Skipisten natürlich abgesehen) nur in den höchsten Lagen des Bayerischen Waldes und des Schwarzwaldes größere zusammenhängende Schneedecken.
Am Bayerischen Alpenrand dürften sich die Schneeverhältnisse vor allem im Allgäu verbessern. Dort rechnet der Bayerische Lawinenwarndienst bis Freitag mit maximal 35 cm Neuschnee. Am Schweizer Alpennordhang geht das SLF von ähnlichen Neuschneesummen aus.
In den recht schneearmen östlichen Bayrischen Alpen wird wohl deutlich weniger Schnee herunterkommen.
Von daher müssen Skitourengeher*innen in den Nordalpen weiterhin hochgelegene, nordseitige Ziele anvisieren, die bis ca. 1400 m an besten auf Forststraßen erfolgen. Im Wald und vor allem an Südhängen liegt nach wie vor verbreitet zu wenig Schnee.
Am Alpenhauptkamm wo wiederum 20 cm Neuschnee erwartet werden und mittlerweile viele Skitouren möglich sind, ist das Blockgelände vor allem in windexponierten Lagen weiterhin unzureichend eingeschneit.
Für die Jahreszeit durchschnittliche Schneehöhen liegen nur im Wallis, den Adula Alpen und in der Bernina Gruppe. Eine gute Schneelage wird zudem aus dem Ultental (Südtirol) gemeldet
Lawinenverhältnisse
Am heutigen Donnerstag wurde für den Deutschen Alpenraum eine geringe Lawinengefahr (Stufe 1) ausgegeben. In der Schweiz, Österreich und in Südtirol galt hingegen Stufe 2, also eine mäßige Lawinengefahr.
Dort sind im unteren Teil der Schneedecke besonders an West-, Nord- und Osthängen weiterhin kantig aufgebaute Schwachschichten vorhanden. Lawinen können vor allem im selten befahrenen Gelände an Übergängen von wenig zu viel Schnee, wie z.B. bei der Einfahrt in Rinnen ausgelöst werden. Solche Gefahrenstellen liegen an sehr steilen Schattenhängen oberhalb von 2200 m und sind nicht leicht zu erkennen.
Zum Freitag hin kann die Lawinengefahr durch Neuschnee und Wind etwas ansteigen. Zudem muss man das oben angesprochene Altschneeproblem im Hinterkopf behalten.
Wochenendwetter
Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge kann freitags noch etwas Schnee fallen. Am Wochenende gibt es viele Wolken aber auch ein wenig Sonne. Die Maximaltemperaturen liegen am Kahlen Asten (841 m) bei -3°C.
Ähnlich ist der Wetterverlauf im Harz und im Thüringer Wald. Auf dem Brocken (1141 m) pendeln die die Höchstwerte um -5°C.
Im Elbsandsteingebirge verläuft schon der Freitag niederschlagsfrei. Am Wochenende zeigt sich hier und da die Sonne. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) pendeln die Höchstwerte um -2°C.
Im Bayerischen Wald ist der Wetterablauf vergleichbar. Die Maximaltemperaturen steigen am Großen Arber (1456 m) auf kalte -5°C.
Im Schwarzwald gibt es ab morgen einen Mix aus Sonne und Wolken, wobei der Samstag am freundlichsten wird. Am Feldberg (1493 m) steigen die Höchstwerte von -5°C am Freitag auf 0°C am Sonntag
Alpen: Am Freitag zieht ein Tief von Norden kommend über die Ostalpen. An der Alpensüdseite gibt es anhaltenden Schneefall bei einer Schneefallgrenze von 500 bis 1000 m. Auch nördlich des Hauptkamms herrscht trübes Wetter mit leichten Schneefall bis in die Nacht hinein. Die Nullgradgrenze liegt zwischen 900 m und 1400 m.
Der Samstag bringt den Ostalpen sonniges, kaltes Bergwetter. Die Temperatur liegt auf 2000 m zwischen -7°C und -2°C.
Am Sonntag gibt es auf beiden Seiten des Alpenhauptkammes eher dichte Bewölkung und wenig Sonne bei mäßig starkem Nordwestwind. An der Temperatur ändert sich wenig.
In den Westalpen ist das Wochenendwetter vergleichbar.
Fazit
Während in den meisten Mittelgebirgen an beiden Wochenendtagen die Sonne herauskommen kann, sollte man in den Alpen den schöneren Samstag nutzen.
In vielen Mittelgebirgen kann man leicht verschneite Winterwanderungen unternehmen, wobei für Schneeschuhtouren zu wenig Schnee liegt. Teleskopstöcke und Spikes, bzw. Grödel sind für eventuell vereiste Passagen aber bestimmt keine schlechte Idee.
Skitouren sind in den Nordalpen weiterhin nur von höher gelegenen Ausgangspunkten aus möglich, wenn sie möglichst nordseitig und zu Beginn auf Forststraßen erfolgen. Verbessern dürfte sich die Situation vor allem im Allgäu und in Vorarlberg. Doch auch hier waren südseitige Hänge vor den Schneefällen bis weit hinauf ausgeapert.
Durch den Neuschnee stellen überschneite Felsen eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Deswegen sollte man gerade im Felsblockgelände mit »angezogener Handbremse« abfahren.
Zudem muss man die Entwicklung der Lawinengefahr bei der Tourenplanung vor dem Wochenende gut im Blick haben.
Tourenempfehlungen
Auch für das kommende Wochenende haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.