Gerade für Kinder sind regelmäßige Pausen wichtig. Foto: DAV/Hans Herbig
Gerade für Kinder sind regelmäßige Pausen wichtig. Foto: DAV/Hans Herbig
Packliste, Planung & Tipps

Wandern mit Kindern

Wer mit Kindern wandert, muss einiges beachten. Wir haben eine Checkliste für Wanderungen und Hüttenübernachtungen mit den Kleinen erstellt!

Wandern mit Kindern kann wunderschön sein - vor allem, wenn man alles dabei hat. Wir haben die wichtigsten Punkte zusammengefasst, damit eure Familienwanderung abenteuerlich – und dabei ein voller Erfolg – wird!

Planung

  • Können: Gehzeit und Schwierigkeit des Weges müssen dem Alter und Leistungsvermögen der Kinder entsprechen.

  • Bedürfnisse: Kinder brauchen auch bei Bergtouren genügend Pausen bzw. Spiel- und Freizeit, um sich zu erholen.

  • Erlebnisse: Wandern und Bergsteigen mit Kindern heißt sich Zeit nehmen zum Entdecken, Erleben und Beobachten.

  • Selbstbestimmung: Kinder wollen an der Planung und Durchführung der Tour beteiligt werden – natürlich entsprechend ihrem Alter.

Checkliste Ausrüstung allgemein

  • Reichlich Getränke: Kinder haben einen hohen Flüssigkeitsbedarf, weshalb sie häufig und viel trinken sollten (mindestens 1-2 Liter pro Tag).

  • Gesundes Essen: Was im Tal gesund ist und schmeckt, ist auch für die Bergtour geeignet. Ideal sind Obst, Müsliriegel, Käse- oder Wurstbrote; Süßigkeiten nur als kleines Extra.

  • Eigener Rucksack: Viele Kinder wollen ihre wichtigsten Utensilien selbst tragen – Kuscheltier, Trinkflasche, kleine Brotzeit, Fundstücke. Der bepackte Rucksack sollte dabei maximal zehn Prozent des Kindergewichts wiegen.

  • Sonnenschutz wie Creme (mind. Lichtschutzfaktor 30), Hut, Brille nicht vergessen!

  • Ist die Rucksackapotheke vollständig? Zusätzlich zum regulären Erste-Hilfe-Set sollten ausreichend Pflaster sowie Gel für Hautabschürfungen bzw. Mückenstiche dabei sein.

  • Ein Insektenspray hilft gegen Mücken und kann Zeckenbissen vorbeugen.

  • Kartenspiele können die Zeit auf der Anreise oder der Hütte überbrücken.

  • Stirnlampe und evtl. Taschenmesser für Obst, Snacks etc.

  • Erste-Hilfe-Set für Notfälle.

  • Müllbeutel.

  • Powerbank & Handy für das Melden von Notfällen (Europaweit: Tel. 112).

Checkliste Bekleidung

  • Ausrüstung: Auch Kinder sollten gut und funktionell ausgerüstet sein. Dazu gehören Fleece-Bekleidung, Regenschutz, Ersatzwäsche und passende Wanderschuhe. Ausrüstung für Kinder gibt es auch beim Partner des DAV Bundesverbands unter www.globetrotter.de.

  • Ersatz(unter)wäsche

  • Regenjacken und -hosen

  • Warme (Fleece-)Pullis

  • Mütze, Stirnband

  • Ggf. Handschuhe

  • Unterwegs rechtzeitig An- und Ausziehpausen einlegen: Kinder erhitzen schneller, sie kühlen aber auch rascher ab als Erwachsene.

Für Hüttenübernachtungen:

  • Hüttenschlafsäcke für alle

  • Zahnpasta & Zahnbürsten

  • Waschlappen, feste Seife & Shampoo, evtl. Feuchttücher, Windeln

  • Hüttenschuhe / Hausschuhe (bei vielen Hütten vor Ort verfügbar)

  • DAV-Ausweise

Sicherheit

  • Wie ist der aktuelle Wetterbericht, besteht die Gefahr von Gewittern?

  • Gibt es besondere Gefahrenstellen oder Schwierigkeiten auf der Tour?

  • Ist notwendige Sicherheitsausrüstung (Klettergurt, Seil, Helm etc.) vorhanden?

  • Bin ich für Notfälle gerüstet (Erste Hilfe Set, Handy, Biwaksack)?

  • Gebietskarte (möglichst im Maßstab 1:25.000) und Führer nicht vergessen!

Mehr als nur wandern

  • Längere Gehzeiten mit Entdeckungs- und Beobachtungsphasen auflockern: Käfer, Pilze, Ameisen etc. bieten eine willkommene Abwechslung. Wer selbst mit offenen Augen durch die Landschaft geht, kann die Kinder auf Besonderheiten aufmerksam machen.

  • Achtet auch auf die Entdeckungen der Kinder und beschäftigt euch damit. Kinder sehen vieles, was Erwachsene übersehen und wollen dies mitteilen.

  • Geschichten, Sagen und Märchen lassen sich häufig an bestimmte Beobachtungen anknüpfen und überbrücken so manchen „Durchhänger“.

  • Kinder motivieren sich gegenseitig. Ihr werdet staunen, was Kinder leisten, wenn sie mit anderen zusammen sind.

  • Tauscht die Rollen, lasst auch mal die Kinder vorausgehen und den Weg suchen. Ältere Kinder können an der Planung und Orientierung beteiligt werden.

  • Spiele oder Beobachtungsaufgaben in Pausen machen Lust auf mehr. Kinder erholen sich nicht durch still Sitzen, sondern durch freies Spielen und Bewegen.

  • Die Kinder sollten sich selbstständig bewegen und eigene Erfahrungen machen dürfen. Aber achtet darauf, dass sie dabei Sicherheitsregeln einhalten.

  • Vermittelt den Kindern die Achtung vor der Tier- und Pflanzenwelt. Seid im Umgang mit der Natur ein gutes Vorbild.

  • Kleine Souvenirs (Stein, Fichtenzapfen, leeres Schneckenhaus, etc.) dürfen mitgenommen werden. Vielleicht lässt sich später etwas daraus basteln.

So klappt's auch mit den Klein(st)en

  • Wer mit Bus oder Bahn fährt, lässt schon die Anreise zu einer erlebnisreichen Erfahrung für die Kinder werden.

  • Flexible Planung ist das A und O für Unternehmungen mit Kindern. Genügend Zeit für Abstecher und Spielpausen einplanen!

  • Zur Planung eine gute topografische Karte verwenden, aus der klar hervorgeht, wie das Gelände beschaffen ist und welche Eigenarten es hat.

  • Ein See oder eine Hütte bzw. Alm ist für Kinder oft viel interessanter als ein Gipfel.

  • Attraktive Etappenziele wie ein Bach oder eine Kletterstelle motivieren die Kinder für die Wanderung.

  • Bei der Planung die Wünsche der Kinder einbeziehen.

  • Schon Kinder spüren: Rundwege sind oft interessanter als Auf- und Abstieg auf dem gleichen Weg. Forststraßen und eintönige Bergwege sind für sie langweilig; Wege und Steige viel spannender.