Mann liest Kindern Geschichte in Matratzenlager auf Hütte vor
Gute-Nacht-Geschichte im Matratzenlager. Foto: DAV/Jens Klatt
Geschichten zum Draußen erzählen

Wie kommt denn eigentlich eine Schubkarre in den Himmel?

Am Sternenhimmel gibt es viel zu entdecken. Ralf Trinkwalder erzählt von Sternbildern und wie sie früher und von anderen Kulturen interpretiert werden.

Von Ralf Trinkwalder, Bundeslehrteam Familienbergsteigen

Am Nordhimmel kann man über das ganze Jahr hindurch den Großen Wagen sehen. Das Grundsternbild besteht aus sieben Sternen. In der einen oder anderen Darstellung aus der Antike oder aus anderen Kulturen kommen ggf. noch Sterne dazu.

So wird in ihm auch ein großer Bär gesehen, der in der Antike von Zeus in den Himmel geschleudert wurde und durch zusätzliche göttliche Gewalt ewig um den Nordstern wandern muss. Auch die Indianer sahen in der Schubkarrenmulde einen Bären, welchem drei Jungbären (die Deichsel) folgen. Andere sahen sieben Wölfe, einen Sarg, dem Klageweiber folgen, einen großen Löffel oder eine Stielpfanne in dem Sternbild. In welcher Richtung der Wagen um den Nordstern fährt, das müsst ihr selber herausfinden. Auf jeden Fall fährt er in einem Tag einmal um den Stern.

Den Nordstern findet ihr ganz einfach: Ihr nehmt die Seite des Schubkarrens, über die man ihn auch ausleeren würde und verlängert diese Seite etwa fünf Mal. So kommt ihr zu einem Stern, der gar nicht mal so hell ist. Er ist praktisch der einzige in der Gegend. Das ist der Polarstern oder auch Nordstern. Er steht immer genau im Norden. Steht man auf dem Nordpol, so ist der Stern direkt über einem. Am Äquator liegt er direkt auf dem Horizont auf. Auf der Südhalbkugel ist er folglich nie zu sehen. Misst man den Winkel zwischen dem Horizont und dem Nordstern beispielsweise mit einem Sextanten, so kann man direkt seinen aktuellen Breitengrad ablesen. Der Nordstern spielte in der Navigation auf See eine sehr wichtige Rolle. Heute dient er dazu, spannende Geschichten über Bären, Wölfe und Seefahrer zu erzählen.