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JDAV Knotenpunkt

Unser Bergmoment - Biwaktour in Slowenien

Hütten in Slowenien? Fehlanzeige! Den Abenteurern der JDAV Mühldorf gefällts aber sogar noch besser in den Biwakschachteln, wo sie den Herausforderungen von schwerem Gepäck, anspruchsvollen Etappen und Wassermangel trotzten und die unglaublich schöne Einsamkeit der slowenischen Alpen genossen.

Tag 1: Samstag, 31.08.24 

Endlich starteten wir am 31.8. mit viel Vorbereitung und Vorfreude um 6:30 Uhr an der Kletterhalle Waldkraiburg. Unser Ziel: Slowenien.  Zuerst mussten wir aber noch unseren Navigator Janosch abholen. In Salzburg stieg unser siebtes Mitglied noch ein – nun waren wir komplett. Proviant für die nächste Woche musste auch noch gekauft werden: Nudeln, Linsen und Nutella, den Rest hatte Sepp dabei. Jetzt ging die Fahrt mit viel Marsch- und indischer Musik (welche uns die gesamte Reise weiter begleiten sollte) weiter. Um 13 Uhr kamen wir dann in Cave de Predil an – noch in Italien. Als wir alle unsere diversen Bedürfnisse erledigt hatten, gingen wir los und überschritten die italienisch-slowenische Grenze. Nach einer kurzen regenbedingten Pause unter einer Brücke marschierten wir schnurstracks zum kleinen Mangart (2100 m). Unterwegs gab es noch eine Quelle, an der wir unsere Wasservorräte auffüllen konnten.  Vom kleinen Mangart aus stiegen wir 200 Höhenmeter ab zu unserem ersten Biwak. Wir aßen gleich Nudeln - die hatten wir uns wirklich verdient. Da wir am nächsten Tag schon um 5:45 Uhr aufstehen mussten, war auch ziemlich schnell Bettzeit angesagt.  

Tag 2: Sonntag, 01.09.24 

Wie das Wort schon sagt, frühstückten wir sehr früh und machten uns wieder auf den Weg. Bis zum Klettersteig war es zum Glück nicht weit und er war super. Oben genehmigten wir uns nochmals eine kleine Pause, denn der nächste Klettersteig wartete bereits auf uns. Dieser führte uns hoch bis auf den Mangart (2677 m), den Summit dieser Woche. Nach einer Mittagspause führte unser Weg über einen alpinen Steig auf einen Nebengipfel Piccolo Mangart di Coritenza (2333 m) – leider mit etwas Regen und viel Wind. Super steil bergab, inklusiver zweier Abseilaktionen, benötigten wir für die letzten zweihundert Höhenmeter endlose 1,5 Stunden. Endlich kamen wir an unserem zweiten Biwak an. Kochen und Essen mussten wir diesmal drinnen, denn draußen war nur sehr wenig Platz. Heute gibt es Linsen. Die Reaktionen des untrainierten menschlichen Körpers darauf, sind jedem bekannt. Aber wir haben überlebt. 

Gipfelglück! Foto: Joseph Hell

Tag 3: Montag, 02.09.24 

Wie jeden Morgen heißt es um 5:45 aufstehen und frühstücken.  Wasserknappheit war angesagt – diese galt es zu beheben. Nach drei Stunden Marsch, teilten wir uns in zwei Gruppen auf:  Sepp und Janosch gingen über den Jalovec (2645), da es auf der anderen Seite zwei Quellen geben sollte. Währenddessen gingen wir mit Heini zum nächsten Biwak, Klettern und Höhlen Erforschen. Leider kamen Sepp und Janosch ohne Wasser zum Biwak – die Quellen waren trocken. Es half nichts – Heini musste neunhundert Höhenmeter ins Tal absteigen. In einer Schule besorgte er uns genügend Wasser. Jetzt konnten wir wieder Nudeln kochen – hurra. 

Zwischenziel: Biwakschachtel Foto: Joseph Hell

Tag 4: Dienstag, 03.09.24 

Heute Morgen gab es zum ersten Mal ein wenig Abwechslung – Quirin hatte Milchbrei und Trockenfrüchte dabei. Wir stiegen ins Tal ab und machten an derselben Schule Halt, um nochmals unsere Wasservorräte aufzufüllen. Der Weg führte uns wieder bergauf zu einer Aussichtsplattform, wo wir unsere restlichen Nudeln vertilgten. Weiter führte uns der Weg über ein riesiges Plateau zum heutigen Übernachtungsort. Wir schlafen wieder in der Zivilisation – auf der Hütte angekommen, packten wir unser Zeug aus. Endlich mal duschen – ein Traum.  Wir leisteten uns slowenische Spezialitäten zum Abendessen – eine willkommene Abwechslung, tauschten uns mit einem netten Niederländer aus und spielten Karten.  

Tag 5: Mittwoch, 04.09.24 

Am nächsten Morgen trampte Heini die vierzig Kilometer zurück, um den Bus zu holen. Der Rest der Gruppe bestieg über einen Klettersteig noch den nahegelegenen Mala Mojstrovka (2333). Wir hatten noch einen halben Tag Zeit. Den verbrachten wir am Millstätter See – das lag ja direkt auf dem Weg. Wir kletterten am Jungfernsprung und übernachteten später in einer Biwak Höhle. Heute kochten wir nochmal Linsen. Zum Glück übernachteten wir mit viel frischer Luft. 

Tag 6: Donnerstag, 05.09.24 

Nach dem leider letzten Frühstück teilten wir uns auf: ein Teil wollte lieber Sportklettern, der andere Teil Mehrseillängenrouten Klettern. Alle hatten ihren Spaß und wir trafen uns am frühen Nachmittag wieder. Es war Zeit, uns auf den Heimweg zu machen. 

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