Servus, Finn. Der Sommer ist rum. Du warst wahrscheinlich auch viel in den Bergen unterwegs. Wenn du dich entscheiden müsstest: Hättest du lieber nur noch Sommer oder nur noch Winter?
Am liebsten nur noch Winter, der kann gar nicht früh genug beginnen für uns.
Gerade dieser Winter ist ja besonders. Skimo zählt das aller erste Mal als olympische Sportart. Wie aufgeregt bist du deswegen, auf einer Skala von 1 bis 10?
Ich würde sagen, 8 von 10 – aber noch eine gesunde Aufregung.
Was fehlt denn noch, damit es auf eine 10 von 10 zugeht?
Die setzt hoffentlich erst möglichst spät ein und gibt mir dann hoffentlich den entsprechenden Vorschub für den Wettkampf.
Bei den Olympischen Spielen startet man in den Disziplinen Sprint und Mixed-Staffel. Beim Skimo gibt es mit Vertical und Individual aber auch noch weitere Disziplinen. Welche ist denn deine Lieblingsdisziplin?
Für mich ist es ganz klar der Sprint, aber auch die Mixed-Staffel, die ist nicht weit weg, würde ich sagen.
Und bei welcher Disziplin würdest du am liebsten den Wettkampf skippen?
Bei gar keiner. Ich kehre keiner Disziplin den Rücken. Ich mag das gesamte Spektrum des Skibergsteigens.
Die Olympischen Spiele sind ja das sportliche Highlight für jeden Athleten. Das Thema ist vor allem jetzt, vor den Olympischen Spielen in Mailand, sehr präsent. Hängt es dir langsam schon zu den Ohren raus?
Nein, gar nicht. Wir genießen die Aufmerksamkeit und zeigen gerne, was uns am Skimo so begeistert.
Hast du das Gefühl, die Aufmerksamkeit hat sich in den letzten Jahren verändert?
Auf jeden Fall, ja. Die Aufmerksamkeit wächst, der Sport wächst und so auch die Spezialisierung in der Sportart an der Weltspitze.
Welche Signalwirkung, denkst du, hat es für den Skitourensport, dass Skimo jetzt olympisch wird?
Ich glaube, es ist eine große Anerkennung für Skimo, olympisch zu sein, und es bringt für alle Disziplinen gleichermaßen einen Vorschub. Gerade jetzt im Speziellen ist das besonders für die Sprint-Athleten wichtig, aber ich glaube, dass das gesamte Skimo davon profitiert.
Was würde es denn für dich bedeuten, einmal bei Olympia dabei zu sein?
Das wäre auf jeden Fall ein Traum, der in Erfüllung geht. Es klingt oft kitschig, vom olympischen Traum zu sprechen, aber es ist tatsächlich ein Kindheitstraum. Dass man seinen Weg findet, die richtige Sportart, und tatsächlich bei den Olympischen Spielen für sein Land, für Deutschland, dann an den Start gehen darf.
Hast du dich denn schon als Kind als Skibergsteiger identifiziert?
Nein, zum Glück erst recht spät. Dadurch konnte ich mit einer gewissen Unbefangenheit an die Sache herangehen. Ich war einfach gerne in Bewegung und habe dann langsam meinen Weg zum Skibergsteigen gefunden – auch noch bevor es olympisch war oder eine olympische Perspektive bestand, sondern einfach aus Spaß an der Sache.
Was würde denn passieren, wenn du deine Ski irgendwann nicht mehr sehen könntest?
Wenn ich die Ski gar nicht mehr sehen kann? Dann suche ich mir eine andere Sportart (lacht).
Wir hoffen, dass es bis dahin noch lange dauern wird. Danke für das Interview Finn!
Finns bisherige Erfolge
U20 Weltmeister Sprint 2023 Boi Taull ESP
Deutscher Meister Sprint Herren 2022-2024
7. Platz Sprint Weltcup Schladming