„Ich wollte eine neue Challenge"

Boah, da will ich mich eigentlich nicht entscheiden. Ich liebe es, dass wir alle Jahreszeiten haben. Aber klar, als Wintersportlerin, wenn ich mich entscheiden müsste: Winter.

Damit hatte es sicherlich etwas zu tun. Als Radprofi war ich quasi nur im Sommer unterwegs, viermal im Jahr auf Mallorca, und hatte gar nicht mehr den Schnee und den Winter. Irgendwann habe ich angefangen, das sehr zu vermissen. Ich bin dann doch eben ein Winterkind.

Ja, doch, das war schon relativ abrupt, weil ich gesagt habe: Ganz oder gar nicht. Ich wollte dann eine neue Challenge. Im Radsport lief es nicht mehr so, wie ich mir das gewünscht habe. Konditionell habe ich aber gemerkt, dass es mir super geht. Ich habe aber ein paar ganz schwere Stürze mitbekommen, auch mit einer Querschnittslähmung. Und dann ist irgendwie die Angst immer mitgefahren. Ich wollte nicht mehr so viel für den Sport riskieren.
Dann habe ich herausgefunden, dass Skibergsteigen auch ein richtiger Wettkampfsport ist - Ich wusste das gar nicht. Dann habe ich relativ klar gesagt: Jetzt versuche ich das. Aber dass es dann nochmal so aufgeht, auch mit der Bundeswehr, dass ich wirklich davon leben kann. Das hätte ich natürlich in dem Moment nicht gedacht.

10 von 10. Aber nicht nur deswegen. Ich war letztes Jahr auch schon immer aufgeregt. Es ist nicht die Tatsache, dass noch mehr Leute zuschauen. Aber grundsätzlich bin ich schon eher nervös vor einem Rennen.

Ja, viel natürlich. Wir haben sehr lange darauf hintrainiert. Unser ganzes Leben richtet sich nach dem Training. Deswegen bedeutet mir das sehr viel.

Ganz klar Sprint und Mixed - das Olympische. Das Kurze, auf einer Höhe mit dem Gegner zu sein, das extreme Pushen – das mag ich einfach super gern und das liegt mir auch am meisten. Und man mag ja auch immer das am liebsten, was man am besten kann.

Mich drücken? Nein, da gibt's eigentlich keine. Mich fasziniert schon alles. Vielleicht dieses ganz, ganz, ganz lange Zeug, das will ich jetzt nicht unbedingt machen. Das würde ich eher mal so als Genusstour machen, aber dann nicht acht Stunden lang rennen. (lacht)

Die große Aufmerksamkeit ist auf jeden Fall eine große Chance für die Entwicklung des Sports. Ich glaube, viele kannten das vorher noch nicht. Und Olympia wird in ganz Deutschland verfolgt, nicht nur im Süden. Auf meinen Lehrgängen der Bundeswehr in Hannover wussten die meisten gar nicht, wovon ich rede. Daher glaube ich, dass viel mehr Leute den Sport kennenlernen und vielleicht auch selbst ausprobieren werden. Ich denke, es sieht auf jeden Fall verlockend aus.