Tourenverhältnisse
In den deutschen Mittelgebirgen sind mittlerweile auch die letzten Altschneefelder abgeschmolzen. Die Bayerischen Voralpen und die Nördlichen Kalkalpen sind wiederum bis etwa 2000 m so gut wie schneefrei. Größere Altschneefelder kann es allerdings auch noch unterhalb davon, beispielsweise an nordseitigen Steilhängen und Rinnen, wie z.B. am Grünhorn (2030 m/ Allgäuer Alpen) geben.
Mit den eher kühlen Temperaturen der letzten zwei Wochen sind die Verhältnisse im Hochgebirge ziemlich winterlich. So hat es für beliebte Frühjahrsskitouren wie den Kloben vom Fuschertörl (2938 m/ Hohe Tauern) oder den Piz Lucendro vom Gotthardpass (2965 m/ Gotthardmassiv) noch ausreichend Schnee. Und es kam weiteres Weiß hinzu. Am Donnerstag fielen in der Schweiz 20 bis 30 cm Schnee. Am Freitag erwartet das SLF oberhalb von rund 2600 m weitere 5 bis 10 cm.
Deswegen wird die Lawinengefahr beispielsweise in den Glarner Alpen und im Oberengadin für Freitag als erheblich (Stufe 3-) prognostiziert. Auch der Südtiroler Warndienst warnt in einem Blog-Beitrag vor einem Anstieg der Lawinengefahr im Hochgebirge.
Wochenendwetter
Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge verlaufen Freitag und Samstagvormittag wechselnd bewölkt. Am Samstagnachmittag und am Sonntag muss man immer wieder mit Regen rechnen. Die Maximaltemperaturen steigen am Kahlen Asten (841 m) von 6°C am Freitag auf 12°C am Sonntag.
Im Harz und im Thüringer Wald ist der Ablauf vergleichbar. Auf dem zunehmend stürmischen Brocken (1148 m) steigen die Höchstwerte von 3°C auf 8°C.
Im Elbsandsteingebirge kann es bis Sonntagnachmittag mit einem Mix aus Sonne und Wolken trocken bleiben. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) steigen die Höchstwerte von 11°C auf 15°C.
Auch im Bayerischen Wald verlaufen Freitag und Samstag wechselnd bewölkt. Am Sonntag kommen Schauer auf. Die Maximaltemperaturen steigen am windigen Großen Arber (1456 m) von 5°C auf 9°C.
Im Schwarzwald ist die Wetterentwicklung ähnlich. Am zunehmend stürmischen Feldberg (1493 m) steigen die Höchstwerte von 4°C am Freitag auf 8°C am Sonntag.
Alpen: Der Freitag verläuft in den Ostalpen wolkenreich und recht kühl. In den Nordalpen fällt bei anhaltendem Nordwestwind leichter Regen. Im Südwesten lockert es mit Nordföhntendenz bereits am Vormittag auf. Tendenziell begünstigt sind auch die inneralpinen Regionen von der Bernina bis zu den südlichen Hohen Tauern.
Am Samstag ist es ebenfalls unbeständig. Es kann sich aber auch die Sonne zeigen. In der zweiten Tageshälfte nimmt die Schauerneigung zu. Die Temperaturen bleiben bei mäßigem Wind mit -1°C bis 6°C Grad in 2000 m unterdurchschnittlich.
Am Sonntag überzieht ein, bis Mittag dichter werdender Wolkenschirm die Ostalpen. Gleichzeitig frischt der Westwind auf. Am Hauptkamm und nördlich davon kann es ab Mittag leicht regnen. Die Schneefallgrenze steigt mit etwas wärmerer Luft auf 2500 m. An der Alpensüdseite zeigt sich am meisten Sonne.
Fazit
Sowohl in den Mittelgebirgen als auch in den Alpen muss man am Wochenende regenfeste Bergausrüstung mit dabei haben. Zudem sollte man wegen feuchter Wegeverhältnisse feste Schuhe mit gutem Profil und Teleskopstöcke dabei haben. Dabei macht es großen Sinn, möglichst früh unterwegs zu sein, da die Schauerneigung in den meisten Gebieten am Nachmittag zunimmt.
Wenn man zudem Gipfelhöhen bis etwa 2000 Meter anvisiert, wird man kaum mit Schnee in Kontakt kommen.
In Sachen Sportklettern ist es nicht leicht, trockene Felsen zu finden, da überall mit Schauern zu rechnen ist. Die trockensten Touren wird man wahrscheinlich im Elbsandsteingebirge finden.
Eingefleischte Skihochtourengeher*innen werden von sehr hoch gelegenen Ausgangspunkten aus noch ausreichend Schnee für eine vielleicht letzte Frühjahrsskitour finden. Allerdings braucht man dazu sehr fundierte Kenntnisse, was die örtliche Einschätzung der Lawinengefahr angeht.
Tourenempfehlungen
Auch für das kommende Wochenende haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.