Blick von der Roten Flüh auf den Haldensee und die Allgäuer Alpen.
In nordexponierten, hochgelegenen Karen der Allgäuer Alpen liegen noch große Altschneefelder. Foto: DAV/Pröttel
So wird´s am Wochenende

Bergbericht 16. bis 18. Mai 2025

Aprilwetter im Wonnemonat. Die kommenden Tage verlaufen so gut wie überall sehr wechselhaft. Da ein kalter Wind weht, sollte man warme Kleidung beim Bergwandern mitnehmen.

Tourenverhältnisse

Nicht nur die Deutschen Mittelgebirge, sondern auch die Bayerischen Voralpen sind weitgehend schneefrei. Der Neuschnee vom letzten Wochenende ist dort schnell wieder verschwunden. Nordseitig muss man oberhalb von etwa 1700 m mit Altschneefeldern rechnen. Das betrifft vor allem windverfüllte Rinnen und Mulden.
Auch in den Nördlichen Kalkalpen kann man nicht selten bis 2200 m so gut wie schneefrei unterwegs sein, wenn man nicht gerade nordseitig ansteigt. So waren am Mittwoch letzte Schneefelder am Gipfel der Roten Flüh (2108 m/ Tannheimer Berge) leicht zu umgehen.

Höhere Karsthochflächen und Latschenplateaus wie das Zugspitzplatt (Wettersteingebirge) oder das Steinerne Meer (Berchtesgadener Alpen) weisen – der Jahreszeit entsprechend – noch große zusammenhängende Altschneefelder auf. Mit dem Überqueren solcher Karsthochflächen sollte man daher noch warten.

Die Gletscher und Gipfel des Alpenhauptkamms präsentieren sich hingegen noch recht winterlich. Hier konnte sich der Neuschnee vom letzten Wochenende zum Beispiel an der nördlichen Gipfelflanke des Großglockners gut halten. Und in den kommenden Tagen gibt es am Hauptkamm wieder etwas Neuschnee.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge gibt es bei lebhaftem Wind am Freitag und Samstag einen Mix aus Sonne und Wolken. Am Sonntag können Schauer auftreten. Die Maximaltemperaturen pendeln am Kahlen Asten (841 m) um 12°C.
Im Harz und im Thüringer Wald können an allen Tagen Schauer mit dabei sein. Auf dem, vor allem samstags stürmischen, Brocken (1148 m) liegen die Höchstwerte bei 9°C.
Im Elbsandsteingebirge muss man am Samstagnachmittag mit Regenfällen rechnen. Der Sonntag soll trocken verlaufen. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) steigen die Höchstwerte auf 12°C.
Auch im Bayerischen Wald wird es in den kommenden Tagen mit Wolken, Schauern aber auch Sonne sehr wechselhaft. Die Maximaltemperaturen erreichen am Großen Arber (1456 m) maximal 7°C.
Am freundlichsten wird das Wochenendwetter wahrscheinlich im Schwarzwald. Aber auch dort sind Samstagnachmittag Schauer nicht ausgeschlossen. Am Feldberg (1493 m) liegen die Höchstwerte bei 9°C.
Alpen: Der Freitag bringt der Alpennordseite sowie im Osten und Südosten stark bewölkte Verhältnisse und zeitweilige schwache Regen- und Schneeschauer. Der Schwerpunkt liegt nachmittags auf der Alpennordseite. Es ist sehr kühl. Im Süden kann sich die Sonne föhnbedingt besser durchsetzen. In allen Regionen bleiben die Niederschlagsmengen bei einer Schneefallgrenze von 1500m bis 2000 m aber gering.
Auch samstags bleibt es im Norden wolkenreicher und anfällig für zeitweilige Schauer. Mehr und stärkere Schauer bilden sich nach etwas Sonne nachmittags. Dann sind auch an der Alpensüdseite lokale, teils gewittrige Schauer möglich. Es bleibt kühl, am Alpenostrand teils ausgesprochen frisch. Die Schneefallgrenze liegt bei lebhaftem Wind zwischen 2000 m im Südwesten und 1500 m im Nordosten.
Auch der Sonntag verläuft unbeständig. Es überwiegen Wolken und Schauer. Im Süden setzt die Schauer- und Gewittertätigkeit erst tagsüber ein. Etwas begünstigt dürften die Zentralalpen vom Zillertal bis zum Comer See sein. Es weht weiter mäßiger bis lebhafter Westwind, wobei es langsam wärmer wird.
In den Westalpen verläuft der Sonntag deutlich freundlicher.

Fazit

Sowohl in den Mittelgebirgen als auch in den Alpen muss man sich auf sehr wechselhaftes und windiges Wetter mit Regenschauern, aber auch mit Sonnenlücken einstellen. Deshalb ist auf ausreichend warme Kleidung zu achten. Am Sonntag könnte es in den Allgäuer Alpen etwas freundlicher sein, als in den Berchtesgadener Alpen.
In den Nordalpen wird der oberhalb von ca. 1600 m erwartete Neuschnee die Wanderbedingungen kaum verschlechtern. Dennoch sollte man Teleskopstöcke und feste Bergstiefel mit gutem Profil für das eventuelle Queren von Altschneefeldern mit dabeihaben. Da es in den Hochlagen nachts durchaus gefrieren kann, könnten Altschneefelder auch wieder hart werden. Die Mitnahme von Grödel, bzw. Spikes ist daher bei höheren Zielen anzuraten.
Allzu anspruchsvolle Ziele oder alpine Klettertouren sollte man wegen des unsicheren Wetter besser nicht anvisieren. Und auch auf die ganz großen Ziele am Alpenhauptkamm muss man noch warten.

Tourenempfehlungen

Auch für das kommende Wochenende haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.

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