Wir bauen auf Nachhaltigkeit
Das soll im DAV in Sachen Infrastruktur passieren
Hütten, Wege, Kletteranlagen und Geschäftsstellen – in den DAV-Sektionen wird eine Menge Infrastruktur unterhalten. Es lohnt ein genauer Blick, wie sie möglichst klimafreundlich gestaltet werden kann. Deshalb ist die Infrastruktur neben Mobilität, Verpflegung, Bildung und Finanzanlagen eines der Handlungsfelder im Klimaschutzkonzept.
Für alle Handlungsfelder gibt es Maßnahmenkataloge, die zeigen, was in den Sektionen, in den Landesverbänden und im Bundesverband umgesetzt werden kann. Bei der Infrastruktur steht der Energiehaushalt im Fokus, also Ressourcenverbrauch bei Bau, Unterhalt und Betrieb. Das bedeutet, dass viele Reduktionsmaßnahmen aufwendig sind, weil sie mit Baumaßnahmen und großen Investitionen im Bereich der energetischen Sanierung verbunden sind. Gleichzeitig hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten schon viel getan: Die DAV-Infrastruktur ist schon jetzt sehr umweltfreundlich.
Werfen wir einen Blick auf die Details.
Weniger Bedarf, bessere Quellen
Die meisten Maßnahmen für eine klimafreundlichere Infrastruktur beziehen sich auf die Nutzung bzw. Gewinnung erneuerbarer Energien: Die Umstellung auf Ökostrom an allen Standorten mit Netzanschluss ist beispielsweise eine Selbstverpflichtung, die bis 2023 umgesetzt werden soll. Auch die eigene Stromerzeugung aus nachhaltigen Quellen wird im Maßnahmenkatalog berücksichtigt, wie der (Aus-)Bau von Photovoltaikanlagen im Umfeld von Hütten, Kletteranlagen oder Geschäftsstellen sowie die Abschaffung bzw. Umrüstung von Aggregaten oder Blockheizkraftwerken auf Hütten, die im Regelbetrieb noch mit fossilen Brennstoffen betrieben werden.
Neben klimafreundlicheren Energiequellen ist ein geringerer Energiebedarf Ziel der Maßnahmen – zum Beispiel durch die Umstellung auf LED-Beleuchtung, den Einsatz energieeffizienterer Geräte, die Begrenzung des (Warm-)Wasserverbrauchs oder die Schulung von Mitarbeitenden, um den Betrieb möglichst klimafreundlich zu gestalten.
Hütten müssen ab 2026 die Kriterien des Umweltgütesiegels erfüllen, um weiter Förderungen zu erhalten.
Nachhaltigere Energiequellen und geringerer Energiebedarf – das soll die Emissionsbilanz von Hütten, Kletteranlagen und Geschäftsstellen senken. Der vierte Infrastrukturbereich im DAV, die Wege, bedürfen anderer Maßnahmen. So sollen für Sanierungen insbesondere lokal verfügbare Materialien verwendet werden, um Treibhausgasemissionen durch Transportwege zu verhindern. Außerdem sollen Fahrtwege, Baumaterial, Maschinen und Logistik bilanziert werden, um mögliche Einsparpotenziale zu entdecken und zukünftig zumindest die Kompensation zu ermöglichen.
Einsparpotenziale finden und nutzen
Im Bereich der Infrastruktur - insbesondere bei erneuerbaren Energien und deren Speicherung - ist es essenziell, die Entwicklungen laufend zu verfolgen und immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Deshalb sind alle Gliederungen im DAV dazu aufgerufen, Energieaudits, Energiekonzepte und Monitorings zu nutzen, um mögliche Einsparpotenziale zu erkennen und die passenden Maßnahmen einzuleiten. Um aufwändige und kostenintensive Pilotprojekte zu unterstützen, sind diese explizit in den Förderrichtlinien des DAV-Klimafonds abgedeckt.
Welches Einsparpotenzial bietet das Handlungsfeld Infrastruktur?
Durch Klimaschutzmaßnahmen an Gebäuden können Treibhausgasemissionen erheblich reduziert werden, geht es doch oftmals um Energiesparmaßnahmen oder die Umstellung fossiler Energieträger auf erneuerbare. Gleichzeitig ist ein großer Teil des Einsparpotenzials bereits ausgeschöpft: Die DAV-Infrastruktur ist an vielen Stellen bereits klimaoptimiert.
Am Beispiel der Hütten lässt sich das verdeutlichen. Hütten haben in der Regel keinen Netzanschluss und müssen deshalb autark sein. Viele Hütten gewinnen ihren Strom durch Photovoltaik- oder Kleinwasserkraftwerke, setzen ein ausgeklügeltes Mülltrennungs- und -entsorgungssystem um und bereiten ihr Abwasser in eigenen Kläranlagen wieder auf. Etwa 70 DAV-Hütten tragen deshalb bereits das Umweltgütesiegel, sie haben im Bereich der Energieversorgung kaum Möglichkeiten, ihre Treibhausgasemissionen weiter zu reduzieren.
Umgekehrt haben wenige Hütten extrem hohe Einsparpotenziale – beispielsweise indem Hütten, die noch fossile Energieträger nutzen, auf erneuerbare Energien umrüsten und ihre CO2-Emissionen dadurch drastisch reduzieren können.
Was alle tun können: Die verbleibenden kleinen Stellschrauben drehen und bei zukunftsweisenden Technologien mutig vorangehen – vielleicht gibt es dann bald klimapositive DAV-Hütten und Kletterhallen.
Nice to know: Infrastruktur im DAV
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323 Hütten mit 20.000 Übernachtungsmöglichkeiten
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30.000 km Wege und Steige
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220 Kletteranlagen mit 200.000m² Kletter- und Boulderfläche