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2 Permafrost

Permafrost ist Boden-, Schutt- oder Gesteinsmaterial, das dauerhaft Temperaturen unter null Grad aufweist und auch im Sommer nur oberflächlich auftaut. Solche gefrorenen Böden findet man großflächig vor allem in Russland, Kanada, Alaska und der Mongolei.

2.1 Permafrost in den Alpen

Doch auch in den Alpen gibt es oberhalb von ca. 2.400 m (nordseitig) – 2.800 m (südseitig) noch Permafrost, der bis zu 100 Meter in die Tiefe reichen kann. Ungefähr 5% der Schweiz sind wahrscheinlich mit Permafrost bedeckt. Aber auch in den höchsten Gipfelregionen der Alpen in Deutschland gibt es noch kleine, isolierte Permafrostvorkommen, die wie ein Flickenteppich aussehen, beispielsweise an der Zugspitze und vermutlich im Allgäu, den Berchtesgadener Alpen und im Karwendel.

 

2.2 Permafrost, seine Bedeutung und der Klimawandel

Auch wenn er unsichtbar unter der Erde liegt, hat der alpine Permafrost doch eine zentrale Bedeutung. Er ist ein sensibler Klimazeiger und erfüllt eine bedeutende Rolle für die Hangstabilität und den Wasserhaushalt der Berge.

Mit der vom Menschen verursachten Veränderung des Klimas steigen auch die Lufttemperaturen im Hochgebirge.

Als Folge davon erwärmen sich die obersten Boden- oder Gesteinsschichten. Somit steigen die Temperaturen im Permafrost, bis er gänzlich auftaut. Dadurch wandert die Untergrenze des Permafrosts immer weiter Richtung Gipfel. Außerdem wird die Schicht, die jeden Sommer auftaut, im Vergleich zum gefrorenen Teil, immer größer.

Genauere Infomas zum Thema Permafrost findet ihr hier.

 

2.3 Folgen des Auftauens

Je kälter der Boden, desto stabiler sind die Hänge in den Alpen, denn Permafrost wirkt wie ein Kleber, der Felsen, Geröll und Erde zusammenhält. Je wärmer das Eis-Fels-Gemisch wird, desto elastischer ist es und die Hänge beginnen sich zu verformen, Steinschläge und Felsstürze häufen sich. Um diese Prozesse in Gang zu setzen, muss der Permafrost gar nicht erst komplett auftauen, es reicht schon, wenn die Permafrosttemperatur über -2 °C ansteigt.

Es sind also schon kleinste Erwärmungen des Permafrosts, die Hangbewegungen, Bergstürze oder Steinschlag auslösen können oder das Fundament von Hütten instabil werden lassen. Permafrostböden sind außerdem riesige Kohlestoffspeicher, teilweise speichern sie das Material seit der Eiszeit. Durch das zunehmende Abtauen der Permafrostböden werden enorme Mengen der Treibhausgase CO2 und Methan freigesetzt.

 

Glossar

  • Bergsturz: großflächiges Herabstürzen von Fels und Schutt aus einer Bergwand
  • Hochgebirge: Erhebung von mehr als 1.500 m gegenüber der Umgebung
 

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3 Gletscher

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Gletscher sind Eisfelder, die vor allem aus verdichtetem altem Schnee bestehen. Ist es kalt genug, fällt im Hochgebirge Schnee, der dann im folgenden Sommer nicht völlig abschmilzt. Passiert dies über mehrere Jahrhunderte, wird aus den Schneeschichten Eis und ein Gletscher kann sich bilden.