Petition für den Holzberg
Natur und Klettern in Gefahr
25.01.2023, 13:52 Uhr
Dem beliebten Klettergebiet in einem ehemaligen Steinbruch nahe Leipzig droht das Aus. Eine Baufirma könnte das Gebiet als Deponie nutzen. Mit der Verfüllung des Geländes würde auch ein "Hotspot" der Artenvielfalt zerstört werden.
Update 25. Januar 2023: Endspurt bei der Rettung des Holzbergs
Der Holzberg ist seit dem im Jahr 2022 verhängten Verbot weiterhin fürs Klettern gesperrt. Und nun droht das endgültige Aus: Das Sächsische Oberbergamt will gemeinsam mit dem Eigentümer, der Firma KAFRIL, eine Genehmigung für die Verfüllung des Steinbruchs mit Erdmassen erwirken. Zwischenzeitlich konnte mit Unterstützung des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer zwar ein Ersatzstandort in einem alten Tagebau in der Nähe von Leipzig gefunden werden. Doch trotz dieser Möglichkeit hält die Firma KAFRIL weiterhin an ihrem Plan fest, den Holzberg zu verfüllen. Nicht nur für die Klettergemeinde wäre dies ein großer Verlust. Gleichzeitig würde der Lebensraum für viele seltene Tiere und Pflanzen zerstört werden.
Das Aktionsbündnis ruft zur Unterzeichnung der Petition Holzberg – Biotop-Rettung JETZT! auf und bittet um Spenden.
Lebensraum für geschützte Tierarten
Der Steinbruch Holzberg in den Hohburger Bergen, 35 km östlich von Leipzig, ist mit mehr als 120 Kletterrouten an bis zu vierzig Meter hohen Wänden ein bedeutendes Kletterziel in Mitteldeutschland. Aber nicht nur für Kletterer ist das Gebiet nahe der sächsischen Großstadt ein Paradies: Im Laufe der Zeit hat sich auf dem Gelände ein Lebensraum für viele geschützte Tierarten entwickelt, etwa für Juchtenkäfer, Schlingnatter oder Knoblauchkröte. Der Holzberg gilt mit mehr als 260 Pflanzen- und Tierarten als einer der artenreichsten Hotspots in der gesamten Region Leipzig - und als positives Beispiel, dass Natur und Klettern gut koexistieren können. 2018 kaufte eine örtliche Firma den Steinbruch, um ihn als Erdstoffdeponie zu nutzen. Dafür würde das Gelände mit Baumaterial zugeschüttet werden. Für diese „Verfüllung“ liegt bereits seit 1997 eine Genehmigung vor.
Breites Bündnis für den Holzberg
Nähme die Firma das Vorhaben auf, würde dies in jedem Fall das Ende des Feuchtbiotops bedeuten, welches sich an der Sohle des Steinbruchs entwickelt hat. Aber auch die Kletterer könnten davon betroffen sein. Wegen der naturschutzfachlichen Bedeutung des Areals lehnt der Deutsche Alpenverein die Verfüllung ab. Ein artenschutzrechtliches Gutachten, vom Betreiber selbst beauftragt, beschreibt den Steinbruch als Artenschutz-„Hotspot“ für die Region. Vertreter von DAV und IG Klettern haben sich zur Gruppe der Holzbergfreunde zusammengeschlossen und kämpfen mittlerweile seit fünf Jahren gegen die Verfüllung, gemeinsam mit einer örtlichen Bürgerinitiative und anderen Naturschutzverbänden.
Hier finden Sie das Positionspapier des Deutschen Alpenvereins zur geplanten Wiederverfüllung des Steinbruchs Holzberg.