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Paularo - das neue Bergsteigerdorf in den Karnischen Alpen

16.03.2022, 14:17 Uhr

Neues Bergsteigerdorf in neuer Alpenregion: Paularo in der italienischen Region Friaul wird im Frühjahr 2022 in den Verband der Bergsteigerdörfer aufgenommen. Damit sind 36 Orte in den Alpen Teil der internationalen Initiative der Alpenvereine.

Auf der italienischen Seite der Karnischen Alpen

Einem Amphitheater gleich umschließen die Bergstöcke von Zermula, Cuestalta, Serenat und Tersadia den Talschluss, wie auf einer Bühne liegt die Ortschaft Paularo in seiner Mitte. Vom Haupttal kommend steigt der flache Talboden leicht Richtung dem Hauptort Paularo an, ausgedehnte Wälder und weite Almflächen sind der Übergang zu sanften Bergrücken und schroffen Kalkwände, die sich auf engstem Raum gegenüberstehen. Im Val d’Incarojo finden sich zahlreiche Möglichkeiten in allen Schwierigkeitsgraden für Wanderungen, Klettertouren, zum Mountainbiken, sowie für Winterwanderungen mit Schneeschuhen und Skitouren.

 

Mit Paularo wird der erste Ort auf der italienischen Seite der Karnischen Alpen und zugleich der vierte in diesem Gebirgszug als Bergsteigerdorf ausgezeichnet, was für den alpinistischen Reiz und die Unberührtheit dieser Gegend spricht. Auch Naturschutz nimmt im neuen Bergsteigerdorf einen wichtigen Platz ein. Rund die Hälfte des Gemeindegebietes steht unter Schutz und bietet der vielfältigen heimischen Fauna und Flora Lebensraum und Rückzugsmöglichkeiten, z.B. im Natura 2000 Schutzgebiet Monti Dimon e Paularo.

 

Wald und Holz haben das Leben und Arbeiten in diesem Seitental über die Jahrhunderte geprägt. So überzeugte Paularo das internationale Auswahlkomitee mit einer lebendigen Tradition und der Pflege und dem Erhalt alter handwerklicher Techniken. Der Holzverarbeitung, Bildhauerei, Textilverarbeitung und Lebensmittelverarbeitung ist ein eigenes Museum gewidmet. Das Brauchtum ist stark von kirchlichen Festen geprägt, zur Epiphanie am 5. Januar werden in Paularo rhombenförmige Gestelle, die sogenannten Femenate, aufgestellt und in Brand gesetzt. Diese Tradition geht auf einen keltischen Ursprung zurück.

 

Bergsteigerdörfer - Internationales Netzwerk für eine nachhaltige Entwicklung

An der Initiative beteiligen sich die Alpenvereine aus Österreich, Deutschland, Slowenien, Südtirol, Italien und der Schweiz. Unterschiedliche Schwerpunkte der Vereine sind in der Initiative vereint:

  • den Bergtourismus in naturverträgliche Bahnen lenken und naturnahen Bergsport fördern
  • abgelegene und strukturschwache Gebiete unterstützen
  • die Alpenvereinsmitglieder für die Schönheit des Einfachen, für landschaftliche und naturräumliche Besonderheiten und naturverträgliches Verhalten sensibilisieren (z.B. umweltfreundliche Anreise)

 

Für die Dörfer besteht der Mehrwert nicht nur in der steigenden Bekanntheit als Bergdestination in Alpenvereinskreisen mit über 2,5 Mio. Alpenvereinsmitgliedern. Sie werden auch in ihrer Ausrichtung auf einen nachhaltigen Tourismus bestärkt, der positive Effekte auf Landwirtschaft, Nahversorgung, Verkehr und Bevölkerungsentwicklungen bringen soll. Im internationalen Netzwerk der Bergsteigerdörfer findet ein stetiger Austausch statt, wie die Dörfer und Regionen ihre Strategien für eine wünschenswerte Zukunft umsetzen.

 

Alle Infos über die Initiative der Bergsteigerdörfer und die Orte gibt's unter www.bergsteigerdoerfer.org

 

 

36 Orte und Regionen sind Teil der Initiative Bergsteigerdörfer

  • Österreich: Ginzling, Göriach, Großes Walsertal, Grünau im Almtal, Gschnitztal, Hüttschlag im Großarltal, Johnsbach im Gesäuse, Lesachtal, Lunz am See, Mallnitz, Malta, Mauthen, Region Sellraintal, Steinbach am Attersee, Steinberg am Rofan, Steirische Krakau, St. Jodok, Schmirn- und Valsertal, Tiroler Gailtal, Vent im Ötztal, Villgratental, Weißbach bei Lofer, Zell-Sele
  • Deutschland: Ramsau b. Berchtesgaden, Sachrang & Schleching, Kreuth
  • Italien/Südtirol: Balme, Lungiarü, Matsch, Paularo, Triora, Val di Zoldo
  • Slowenien: Jezersko, Luče
  • Schweiz: Lavin, Guarda & Ardez, St. Antönien
 

Was sind Bergsteigerdörfer?

Weniger Masse, mehr Klasse

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Das oberste Ziel der "Bergsteigerdörfer": Förderung naturnaher, ressourcenschonender und nachhaltiger Tourismusformen. Hintergrundinformationen zum Projekt gibt es hier!