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Wegesanierung - Trainees der VKB helfen mit

30.06.2022, 13:06 Uhr

Anstrengend. Aber auch wunderschön, inspirierend und erdend. So beschrieben die Trainees der Versicherungskammer Bayern die diesjährige gemeinsame Wegesanierung.

Nach zwei Jahren "Corona-Pause" war es endlich wieder soweit: Die Trainees der Versicherungskammer Bayern rückten aus, um bei der Sanierung von Wanderwegen zu unterstützen. Als Partnerin im Bereich "Hütten, Wege und Naturschutz" trägt die VKB mit dieser Aktion zu mehr Sicherheit in den Bergen bei.

Was dies bedeutet und warum Wanderwege nun sicherlich aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden.

 

Von A wie anstrengend...

Nachdem am Morgen die Hüttenschlafsäcke, Team-Shirts von unserem Ausrüstungspartner Vaude und auch der notwenige Wegproviant von unserem Tourenpartner Seeberger verteilt wurden, konnte es losgehen. 

Ziel war die Hochlandhütte der Sektion Hochland. Mit Blick auf das Wettersteingebirge samt Zugspitze und Alpspitze hat die Hütte eine traumhafte Lage. Doch nicht nur das macht sie zu etwas ganz Besonderem: Die Hütte ist noch eine der wenigen DAV-Hütten, die ausschließlich zu Fuß erreichbar ist und zudem über keine Materialbahn verfügt. Was für die Hüttenwirte Stefan und Birgit genaues Management der Hüttensaison bedeutet, hieß für die Trainees vor allem eins: Clever packen! Alles, was für die drei Tage gebraucht wurde, musste selbst auf den Berg getragen werden. Aus Angst "zu erfrieren" oder eine nicht gewollte Kaffee-Detox einlegen zu müssen, fanden sich so beispielsweise Kaffeepulver (inklusive Gaskocher!) und ein dicker Daunenschlafsack im Gepäck wieder. Dadurch wurde der steile Anstieg alles andere als angenehmer, sorgte aber gleich zu Beginn für den ein oder anderen Schmunzler und eine lockere Stimmung.

Marco Kaiser, der Schatzmeister der Sektion Hochland, sorgte mit seinen Gebietskenntnissen zusätzlich dafür, dass die gut 700hm letztlich gut zu meistern waren. 

 

Ernster wurde es allerdings, als bereits beim Aufstieg auf die zu sanierenden Stellen hingewiesen wurde: Regenrinnen waren teilweise von Geröll verstopft und der Starkregen der vergangenen Tage hat tiefe Furchen im Wanderweg hinterlassen. Schnell wurde klar: Erosionsschäden (Starkregen und Schnee-Schmelzwasser) hinterlassen ihre Spuren und ziehen die Wege in Mitleidenschaft. Das felsige Karwendelgebiet, in dem Wasser nur schlecht in den Grund versickert, ist dabei alles andere als hilfreich.

Zusätzlich wissen viele Naturliebhaber*innen die Idylle bei Mittenwald zu schätzen, sodass die Wege zur Hochlandhütte nicht nur als Auf- und Abstieg von Tagesgästen genutzt werden, sondern auch bei mehrtägigen Hüttentouren erheblich beansprucht werden.

Spätestens bei Ankunft an der Hütte war allen bewusst, dass der nächste Tag zwar anstrengend wird, für die Instandhaltung der Wanderwege aber unabdingbar ist!

 

...über T für tüchtig...

Hochmotiviert ging es nach der ersten Hüttenübernachtung direkt an die Arbeit. In der Rolle des Wegereferenten der Sektion Hochland erklärte Tobias Hanika den Trainees was sie erwartet und welche Wege oberhalb der Hochlandhütte am Wörnersattelweg saniert werden müssen. Nachdem das Werkzeug und die Holzstämme zum Arbeitsgebiet transportiert wurden, konnte nach einer fachkundigen Anleitung gestartet werden.

Wege wurden mit Treppen abgestützt sowie „alte“ Stufen erneuert, das Oberflächenwasser wurde seitlich in den Hang ausgeleitet und Kieferlatschen, die zu weit in den Weg ragten, beigeschnitten.

Nach einer kurzen Mittagspause wurden die gleichen Sanierungsmaßnahmen auch auf den Wegen unterhalb der Hochlandhütte umgesetzt. 

 

...bis Z für zufrieden.

Am Ende der drei gemeinsamen Tage sind alle Beteiligten zwar geschafft, aber sehr zufrieden. Die Sektion Hochland konnte durch die Aktion bei der Wegesanierung, welche normalerweise ehrenamtlich geleistet wird, unterstützt werden und für die Trainees wurde die Partnerschaft zwischen der VKB und dem DAV im wahrsten Sinne des Wortes "greifbar". Sie hatten die Chance, die Alpen und den Bergwald aus einer ganz anderer Perspektive kennen zu lernen und einen aktiven Beitrag zur Sicherheit in den Bergen zu leisten.

 

Für das Engagement bedanken wir uns recht herzlich bei allen Beteiligten der VKB sowie insbesondere der Sektion Hochland, die uns bei dieser Aktion begleitet hat. Ohne die Unterstützung und das Engagement der DAV Sektion, hätte die Sanierung in diesem Umfang und mit diesem Erfolg nicht stattfinden können. 

 

VKB und DAV - 25 Jahre Partnerschaft

Seit 1997 arbeiten der DAV und die Versicherungskammer Bayern im Bereich Hütten, Wege und Naturschutz zusammen, um Wege und Steige in den Alpen sicherer zu machen. In diesem Zeitraum konnte der Deutsche Alpenverein finanzielle Zuschüsse der Versicherungskammer Bayern von über zwei Millionen Euro an die wegesanierenden Sektionen auszahlen. Im gesamten Alpenraum wurden für diese Gelder Wanderwege, Klettersteige und zum Teil auch Kletterrouten saniert. Die Wegebauaktion mit Trainees der VKB gibt es bereits seit 2008.