Bergweg mit Hütte und Kühen
Apps können Routen voraussehen – aber keine spontanen Hindernisse. Foto: Thomas Jauernig
Vor- und Nachteile von Wanderapps

Wandern mit App – verlässlich oder nicht?

Wanderapp oder klassische Wanderkarte? Was brauche ich wirklich und auf was kann ich mich im Zweifelsfall verlassen? Was sind die Vor- und Nachteile der digitalen Hilfsmitteln? Wir klären auf!

Immer wieder liest man von kritischen Situationen oder gar Abstürzen am Berg - häufig herbeigeführt, weil Wandernde sich blind auf Apps verlassen. Schwere Bedingungen können Wanderapps häufig nicht voraussehen, wie zu steile oder schwer zu erkennende Routen, von Schnee bedeckte Wege oder besonders ausgewiesene Schwierigkeitsgrade. Aber was tun in so einem Fall?

Vor- und Nachteile von Wanderapps

  • Wanderapps oder Tourenportale bieten aktuelle Infos.

  • Die App bzw. das Portal alpenvereinaktiv arbeitet wie viele andere Anbieter in der kostenlosen Version mit Open Street Maps.

  • In der Aboversion sind auf alpenvereinaktiv aber auch offizielle topografische Karten und Alpenvereinskarten enthalten.

  • Dank GPS kann man immer sehen, wo man sich gerade befindet. Es sind keine mobilen Daten nötig!

  • Nachteil: Die Karten sind in der App auch nur so lange einsehbar, so lange das Handy Akku hat.

Apps bieten viele Möglichkeiten

Tourenportale und Apps bieten eine große Auswahl an Wanderungen, die man je nach Standort oder Können filtern und ausprobieren kann. Wichtig ist, sich immer eine Tour auszusuchen, die zu einem passt. Denn Apps können zwar hilfreiche Begleiter sein, jedoch müssen die eigene Kondition und die Fähigkeiten, die Tour zu bewältigen, realistisch eingeschätzt werden. Somit bedingt die Tourenplanung zu Hause schon ein Stück der eigenen Sicherheit.

Grundsätzlich ist es aber nicht verkehrt, diesem großen digitalen Angebot skeptisch gegenüberzustehen, verfasste Touren zu vergleichen und zu reflektieren.

Keine falsche Scham: wenn der Weg zu schwer ist, lieber abbrechen. Foto: alpenvereinaktiv.com/Wolfgang Warmuth

Vor Ort: die Lage immer gut abschätzen

Selbst leichte Touren können sich bei schlechtem Wetter als wesentlich anspruchsvoller entpuppen. Man kommt somit nicht drum herum, immer vor Ort abzuschätzen, ob ein Weg wirklich schon begehbar ist. Wenn er beispielsweise noch mit viel Schnee bedeckt ist oder man sich auf dem Weg nicht wohlfühlt, dann sollte man lieber umkehren. Hier spielt es auch keine Rolle, ob die Karte in digitaler oder analoger Form vorliegt. Sobald der eigene Verstand die Lage als schwierig einschätzt, man nicht mehr weiter weiß oder sich die Tour anders entwickelt als erwartet, sollte die Wanderung besser abgebrochen werden.

Verweisen Schilder auf einen besonders schwierigen Abschnitt, muss realistisch reflektiert werden, ob sich der Weg für einen selbst wirklich eignet. Neben einem Smartphone und einer Tourenapp sollte auch immer ein Wanderführer oder eine Alpenvereinskarte dabei sein. Falls der Akku doch leer wird, kann man sich zumindest an der analogen Karte orientieren. Grundsätzlich gilt natürlich, dass man auch von den Wegen nicht abweichen sollte.

Tourenportal des DAV, ÖAV und AVS

Auch der DAV betreibt zusammen mit dem ÖAV und dem AVS ein eigenes Tourenportal samt App: alpenvereinaktiv. Hier können Touren nach ganz unterschiedlichen Faktoren ausgewählt werden. Viele Wanderungen oder Skitouren werden bei alpenvereinaktiv von ehrenamtlichen, geschulten Autor*innen verfasst. Registrierte Mitglieder des Portals können aber ebenfalls Touren erstellen.

Apps können praktische Begleiter sein. Foto: alpenvereinaktiv.com/Wolfgang Warmuth

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