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Skihütten mit Tourenpotenzial

Auf Skitour mitten in den Bergen, weit weg vom Alltag und umgeben von einem weißen Gipfelmeer, mit Tourenangeboten für mehrere Tage: Für eine solche Auszeit stellen wir vier besonders interessante Skihütten vor. Damit derartige Tourentage erfolgreich werden und Spaß machen, braucht es entsprechende Erfahrung und Ausrüstung. Auch die aktuelle Lawinensituation gehört auf Skitour immer berücksichtigt.

Dolomiten: Fanes- & Lavarellahütte

Die sonnenüberflutete Hochfläche der Kleinen Fanesalm verwandelt sich im Winter in ein wunderschönes Skitourengebiet. Ein Grund für die Beliebtheit sind die beiden komfortablen Hütten, die von Pederü aus ganz bequem auf einem gewalzten Weg zu erreichen sind.

 

Info

Anreise

Mit der Bahn bis Franzensfeste und weiter nach Bruneck, von dort mit dem Bus über St. Vigil nach Pederü (Fahrplaninfo unter suedtirolmobil.info). Mit dem Auto über die Brennerautobahn zur Ausfahrt Brixen-Pustertal, durch das Pustertal bis vor Bruneck und Richtung Gadertal bis Zwischenwasser. Über Enneberg nach Pederü.

 

 

Stützpunkte

Lavarellahütte (2042 m, bewirtschaftet in den Weihnachtsferien und ab Ende Januar bis April), lavarella.it

Faneshütte (2060 m, bewirtschaftet von Weihnachten bis April), rifugiofanes.com

 

 

Karte/Literatur

Tabacco, Blatt 03, Cortina d’Ampezzo (1:25.000)

Stefan Herbke: Skitourenführer Dolomiten, Bergverlag Rother, München, 4. Aufl. 2019

 

 

Bergführer

Christoph Hainz, christoph-hainz.com; Globo Alpin, globoalpin.com

 

 

Auskunft

Südtirol Information, suedtirol.info

 

Touren

Monte Castello (2760 m, Aufstieg/Abfahrt 825 Hm, 2.30 Std.)

Traumhafte Nordhänge am Fuß eines steilen Felszahnes; beste Zeit Januar-April.

Route: Fanes- bzw. Lavarellahütte – kurzer Anstieg ins Limojoch und mit etwas Höhenverlust zur Großen Fanesalm (2102 m) – in südlicher Richtung ins Vallon Bianco – über schöne Hänge an den Felssockel des Monte Castello und zum Bivacco della Pace, Abfahrt wie Aufstieg

 

 

Zehnerspitze (3026 m, Aufstieg/Abfahrt 1000 Hm, 2.45 Std.)

Genusstour über weite Hänge mit felsigem Finale; beste Zeit Januar-April.

Route: Fanes- bzw. Lavarellahütte – über die Felsbänke „Banch dai Torchi“ zur Fanesburg – in nordwestliche Richtung weiter zum SW-Grat der Zehnerspitze, Skidepot – über Felsen (Drahtseil) sehr ausgesetzt auf den Gipfel, Abfahrt wie Aufstieg

 

 

Lavarella (3055 m, Aufstieg/Abfahrt 1110 Hm, 3.30 Std.)

Mächtiger Gipfel mit imposantem Tiefblick auf Alta Badia; beste Zeit Februar-April.

Route: Fanes- bzw. Lavarellahütte – kurzer Anstieg ins Limojoch und mit etwas Höhenverlust zur Großen Fanesalm (2102 m) – Tadegajoch (2157 m) – Anstieg durch ein großes Kar („Busc da Stlii“) zwischen den Felskämmen von Cima Parom und Cunturinesspitze – vom Skidepot über eine kurze Felsstufe hinauf und weiter auf den Grat – über diesen zum Gipfel – Abfahrt wie Aufstieg oder vom Gipfel Richtung Nord (Achtung: Abbrüche unter dem Gipfelhang) in einen Sattel und durch das Paromtal zurück zur Hütte

 

Rätikon: Lindauer Hütte

Die einmalige Kulisse der Drei Türme über der Lindauer Hütte ist ein typisches Postkartenmotiv und begeistert Tourengeher*innen auf ihren Unternehmungen zwischen Sulzfluh und Öfakopf. Genauso wie die bestens geführte und komfortable Lindauer Hütte, ein Top-Stützpunkt für mehrere Tage.

 

Info

Anreise

Mit der Bahn zum Bahnhof Schruns und mit dem Bus nach Latschau (Fahrplan unter vmobil.at). Mit dem Auto über Bregenz und Bludenz ins Montafon. In Schruns-Tschagguns nach Latschau zum Parkplatz der Lindauer Hütte.

 

 

Stützpunkt

Lindauer Hütte (1744 m, bewirtschaftet von Weihnachten bis Ende März), lindauerhuette.com

 

 

Karte/Literatur

Landeskarte der Schweiz, Blatt 238 S, Montafon (1:50.000)

Stefan Herbke: Skitourenführer Vorarlberg, Bergverlag Rother, München, 5. Aufl. 2020

 

 

Bergführer

Bergführer Montafon, montafon-bergfuehrer.at

 

 

Auskunft

Montafon Tourismus, montafon.at

 

Touren

Öfakopf (2374 m, Aufstieg/Abfahrt 650 Hm, 2 Std.)

Gemütliche Spritztour vor der Kulisse der Drusenfluh; beste Zeit: Dezember-Mitte April.

Route: Von der Hütte an der Oberen Sporaalpe vorbei in den Öfatobel – durch diesen in den Öfapass (2291 m) – zu Fuß oder mit Ski ziemlich steil nach rechts auf den nahen Gipfel – Abfahrt wie Aufstieg

 

 

Großer Turm (2830 m, Aufstieg/Abfahrt 1100 Hm, 3.30 Std.)

Landschaftliche Höhepunkte am laufenden Band; beste Zeit: Februar-Mitte April

Route: Von der Hütte an der Oberen Sporaalpe vorbei in den Öfatobel – oberhalb einer kleinen Stufe (ca. 1940 m) links, dann in südöstlicher Richtung in den sogenannten Tiergarten – durch den Sporatobel rechts des Sporaturms (2489 m) in einen Sattel (hier führt links eine Abfahrtsvariante zur Lindauer Hütte) – über die nächste Steilstufe zwischen Kleinem und Mittlerem Turm hinauf, dann Querung in flacheres Gelände – über einen letzten Hang auf den Gipfel – Abfahrt wie Aufstieg oder vom Sattel unter dem Sporaturm direkt zur Hütte

 

 

Sulzfluh (2818 m, Aufstieg/Abfahrt 1200 Hm, 3.30 Std.)

Landschaftliche Höhepunkte am laufenden Band; beste Zeit: Februar-Mitte April

Route: Von der Hütte dem Sommerweg folgend mit etwas Höhenverlust in östlicher Richtung durch den Porzalengawald zum Punkt 1684 – Richtung Südwest über teils steile Hänge hinauf – durch den Rachen auf den Gipfel – Abfahrt wie Aufstieg

 

Ötztaler Alpen: Langtalereckhütte

Der Talschluss von Obergurgl ist eine weiße Winterwunderwelt, die abseits der Skigebiete am Wurm- und Festkogl bis in den Mai hinein überaus lohnende Tourenangebote fürs hochalpine Skitourengehen bietet. Wichtigster Stützpunkt ist die komfortable Langtalereckhütte.

 

Info

Anreise

Mit der Bahn bis Ötztal-Bahnhof, weiter mit dem Bus nach Obergurgl. Durch das Ötztal nach Obergurgl, Parken in der Parkgarage im Zentrum (sehr teuer). Alternativ bei der Anfahrt nach geeigneten Parkmöglichkeiten in der Nähe einer Bushaltestelle suchen und mit dem Bus nach Obergurgl – oder gleich komplett mit Öffis anreisen.

 

 

Stützpunkt

Langtalereckhütte (2436 m, bewirtschaftet 20. Februar bis Mitte Mai), alpenverein-karlsruhe.de

 

 

Karte/Literatur

Alpenvereinskarte, Blatt 30/1, Ötztaler Alpen – Gurgl (1:25.000)

Rudolf und Siegrun Weiss: Skitourenführer Ötztal – Silvretta, Bergverlag Rother, München, 3. Aufl. 2017

 

 

Bergführer

Alpincenter Obergurgl Walser Paul, alpincenter-obergurgl.com

 

 

Auskunft

Ötztal Tourismus, gurgl.com

 

Touren

Eiskögele (3228 m, Aufstieg/Abfahrt 800 Hm, 2.30 Std.)

Klassiker mit schönen Hängen und felsigem Gipfelanstieg; beste Zeit: März-Mai

Route: Von der Hütte Richtung Südost ins Innere Hochebenkar – unter dem Eiskögele links haltend steil in eine Scharte (3133 m) – evtl. zu Fuß über Nordgrat exponiert auf den Gipfel – Abfahrt wie Aufstieg oder von der Scharte Richtung Norden teils steil, unten durch felsdurchsetzte Stufen ins Rotmoostal und nach Obergurgl

 

 

Schalfkogel (3500 m, Aufstieg/Abfahrt 1530 Hm, 4.30 Std.)

Klassiker auf den verführerisch im Talschluss aufragenden Schalfkogel – lang, aber lohnend; beste Zeit: März-Mai

Route: Von der Langtalereckhütte Abfahrt in den Talboden – durch eine enge Schlucht auf den Gurgler Ferner – über eine Rampe auf das Kleinleitenkees bis unter das Schalfkogeljoch (3375 m) – rechts des Grates teils steil Hänge soweit wie möglich mit Ski, das letzte Stück zu Fuß auf den Gipfel – Abfahrt wie Aufstieg oder über die Ostflanke

 

 

Hinterer Seelenkogel (3472 m, Aufstieg/Abfahrt 1050 Hm, 3 Std.)

Sportliche Skitour mit grandioser Gletscherabfahrt; beste Zeit: März-Mai

Route: Von der Hütte die teils steilen Westhänge der Seelenkogel ansteigend queren bis zum Ackerlen, einem Plateau auf ca. 2750 m – um den vom Mittleren Seelenkogel herabziehenden Grat herum und südlich davon hinauf in einen Sattel und zum Wasserfallferner – über einen kurzen, steilen Schlusshang auf den Gipfel – Abfahrt wie Aufstieg oder über den Wasserfallferner nach Obergurgl

 

Berner Alpen: Hollandiahütte

Die stark vergletscherten Berner Alpen sind ein anspruchsvolles hochalpines Tourengebiet, in dem die Saison erst im April richtig startet. Unter den vielen Drei- und Viertausendern sticht ein Ziel heraus: das Mittaghorn - als Startpunkt einer der großartigsten Abfahrten im Alpenraum.

 

Info

Anreise

Mit der Bahn über Interlaken nach Grindelwald. Mit dem Auto über Bern und den Thuner See oder aus dem Raum Zürich/Luzern über den Brünigpass und den Brienzer See nach Interlaken. Weiter durch das Lütschental nach Grindelwald.

 

 

Stützpunkt

Hollandiahütte (3238 m, bewirtschaftet Mitte März bis Mai), hollandiahuette.ch

 

 

Karte/Literatur

Schweizer Landeskarte, Blatt 264, Jungfrau (1:50.000)

Daniel Anker: Skitourenführer Berner Oberland, Bergverlag Rother, München, 2. Aufl. 2016

 

 

Bergführer

Rinaldo Borra, grindelwald-mountainguide.ch

 

 

Auskunft

Jungfrau Region Tourismus, jungfrauregion.swiss

 

Touren

Jungfrau (4158 m, Aufstieg 1500 Hm, Abfahrt 1720 Hm, 7–9 Std.)

Skihochtour inmitten einer gewaltigen Gletscherlandschaft, anspruchsvolles Finale auf der Jungfrau; beste Zeit: April-Mai

Route: Von Grindelwald (1034 m) mit der Jungfraubahn (www.jungfrau.ch) auf das Jungfraujoch (3454 m) – Abfahrt auf den Jungfraufirn und Anstieg Richtung Louwitor – auf etwa 3420 Meter Höhe rechts haltend steil auf den vom Rottalhorn herabziehenden Sporn – über den Rücken hinauf, dann Querung unter den Rottalsattel (3882 m) – über eine steile Schneeflanke (Abrutschgefahr!) auf die Jungfrau – Abstieg und Abfahrt, bis man auf die Anstiegroute ins Louwitor trifft – Aufstieg ins Louwitor (3676 m) und Abfahrt über den Kranzbergfirn – über den Großen Aletschfirn zur Hollandiahütte

 

 

Äbeni Flue (3962 m, Aufstieg/Abfahrt 720 Hm, 2.45 Std.)

Großartige Tour über endlose Gletscherhänge; beste Zeit: März-Mai

Route: Von der Hütte über den Äbeni Flue-Firn in Richtung Nordwest bis unter das Anujoch – weiter Richtung Nord, dann Nordost über die weiten Gletscherflächen auf den Südostkamm und auf den Gipfel – Abfahrt wie Aufstieg

 

 

Mittaghorn (3892 m, Aufstieg 660 Hm, Abfahrt 2355 Hm, 2.30 Std.)

Abwechslungsreiche Hochtour mit kurzer Kletterstelle, teils steilen, spaltigen Hängen und einer XXL-Abfahrt ins Lötscherntal; beste Zeit: April-Mitte Mai

Route: Von der Hütte über den Äbeni Flue-Firn ins Anujoch (3629 m) – kurze Felspassage, dann entlang des Schneegrates auf den Gipfel – Abfahrt über den Anu- und den Langgletscher ins Lötschental – über die Fafleralp (1787 m) nach Blatten (1540 m) – mit Bus und Bahn zurück nach Grindelwald