Anfahrt: Fernzüge von München über Bregenz und Feldkirch nach St. Anton am Arlberg. Von hier (Bus)Verbindungen nach Pettneu und St. Christoph. Mit dem Auto von Garmisch-Partenkirchen über den Fernpass, aus Richtung Westen über den Arlbergpass. Schruns: Fernzüge von München über Bregenz und Bludenz. Mit dem Auto über Lindau, Dornbirn und Feldkirch.
Beste Zeit: Ende Juni bis September
Anspruch: Durchgehend markierte, teils gesicherte Wege, viele hohe Pässe. Es gibt mehrere Varianten das Verwall zu durchqueren: mit Start in St. Christoph (1793 m), mit Start in Pettneu (1222 m), mit Start in Schruns und mit Start am Stausee Kops auf der Südseite des Gebirges.
Hütten-Info: DAV-Broschüre „Die Verwall-Runde“ mit allen Varianten und verwall.de. Die angegebenen Zeiten sind eher knapp. Für Mountain-Biker: Mountainbike-Guide, erhältlich beim Tourismusverband St. Anton.
Karte: Alpenvereinskarte 1:50.000, Nr 28, Verwallgruppe – umfasst die gesamte Verwallrunde mit allen Varianten.
Tourist-Info: Tirol: Tourismusverband St. Anton am Arlberg, A-6580 St. Anton, Tel.: 0043/(0)5446/226 90 Fax: 0043/(0)5446/25 32, info@stantonamarlberg.com
Für Sammler: Auf der Verwall-Runde Hüttenstempel sammeln. Ab sechs Übernachtungen gibt es von der DAV Sektion Reutlingen ein kostenloses „Finisher-Shirt“. Die Stempelkarten liegen auf den Hütten aus.
Aktuell: Der Hoppe-Seyler-Weg war im Herbst 2012 wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Mehr bei verwall.de
Zum Autor: Rollo Steffens durchstieg die berühmten Nordwände von Eiger, Matterhorn und Grandes Jorasses und begleitete in den vergangenen zwei Jahrzehnten über zwanzig Expeditionen oder Exkursionen zu den großen Bergen der Welt. Dabei stand er auf den höchsten Gipfeln von Europa, Afrika, Amerika, im zentralen Asien auf den drei Siebentausendern des Pamir und im Karakorum auf dem Achttausender Gasherbrum II. Unter rollo-steffens.de kann man ihn unter anderem auch für den Vortrag "Wanderbares Verwall - Von Pettneu und St. Anton quer durch eine wilde Bergwelt" buchen.
Der Standard: Die Große Verwall-Runde
Kaltenberghütte
Tag 1 Start in St. Christoph: Arlbergpass (1793 m) – Kaltenberghütte (2089 m, 2 1/2 Std.)
Gipfelmöglichkeit: Kaltenberg (2896 m, Gletscherausrüstung, 3 Std.)
Konstanzer Hütte
Tag 2 Kaltenberghütte – Reutlinger Weg – Konstanzer Hütte (1688 m)
1100 HM auf, 700 HM ab, 6 Std.
Heilbronner Hütte
Tag 3 Konstanzer Hütte (1688 m) – Bruckmannweg – Wannenjöchli (2633 m) – Neue Heilbronner Hütte (2320 m)
1150 HM auf, 500 HM ab, 3-4 Std.
Gipfelmöglichkeit: Patteriol (3056 m, II, +400 HM, 2 1/2 Std)
Friedrichshafener Hütte
Tag 4Neue Heilbronner Hütte (2320 m) – Friedrichshafener Weg – Muttenjoch (2620 m) – Friedrichshafener Hütte (2138 m)
500 HM auf, 650 HM ab, 3 1/2 Std.
Gipfelmöglichkeit: Gaisspitze (2779 m, + 150 HM, 3/4 Std.), nicht ganz geschenkt, aber lohnend.
Darmstaedter Hütte
Tag 5 Friedrichshafener Hütte (2138 m) – Ludwig-Dürr-Weg – Darmstädter Hütte (2384 m)
100 HM auf, 750 HM ab, 6-7 Std.
Gipfelmöglichkeit: Scheibler (2978 m, I, 2 Std. über Kuchenjöchli). Besser allerdings bei Begehung der Variante Konstanzer Hütte – Darmstädter Hütte.
Niederelbehütte
Tag 6 Darmstädter Hütte (2384 m) – Hoppe-Seyler-Weg – Kieler Wetterhütte (2809 m) - Niederelbehütte (2300 m).
800 HM auf, 850 HM ab, 4 Std.
Gipfelmöglichkeiten: Von der Kieler Wetterhütte: Fatlarspitze (2986 m, II, 1 Std.); von der Niederelbehütte: Kappler Kopf (2404 m, 1/2 Std., großartige Rundsicht)
Edmund-Graf Hütte
Tag 7 Niederelbehütte (2300) – Kielerweg – Rifflerweg – Edmund-Graf-Hütte (2408 m).
550 HM auf, 500 HM ab, 5-6 Std.
Gipfelmöglichkeit: Hoher Riffler - Südgipfel (3165 m, 2-3 Std., über kurze, gute Steiganlage oder in einer Variante im Schotter rechts daran vorbei; dann mühsam) Der 3 Meter höhere Hauptgipfel ist durch einen tiefen Einschnitt im Massiv getrennt und nur mit steiler Kletterei (II-III) zu erreichen.
Tag 8 Edmund-Graf-Hütte (2408 m) – Pettneu (1222 m, 3 Std.). Von hier per Bus über St. Anton zum Ausgangspunkt. Oder gleich am 7. Tag komplett absteigen.
Mal andersrum: Verwallrunde retour
Tag 1 Start in Pettneu: Route in umgekehrter Richtung: Pettneu (1222 m) – Edmund-Graf-Hütte (2408 m, 3 ½ Std.). Danach sind die Gehzeiten von Hütte zu Hütte ähnlich wie beim Start in St. Christoph.
Für den kleineren Urlaub: Kleine Verwall-Runde
Tag 1 St. Anton (1284 m) – Verwalltal, Salzhüttle (Busverbindung mehrmals täglich) – Konstanzer Hütte (1688 m, 1 Std.; ab St. Anton 3 Std.)
Tag 2 Konstanzer Hütte (1688 m) – Kuchenjöchli (2730 m) – Darmstädter Hütte (2384 m).
1050 HM auf, 350 HM ab, 4 -5 Std.
Gipfelmöglichkeit: Scheibler (2978 m, I, ab Kuchenjoch 1 Std.).
Tag 3 -5 Wie oben, siehe Tage 6-8.
Gebirgiger Einstieg: Wormser Höhenweg und mehr
Wormser Hütte
Tag 1 Schruns (680m) – Hochjochbahn –- Sennigratlift – Wormser Hütte (2305 m, 1/2 Std. ab Lift). Auch von Schruns oder St. Gallenkirch (jeweils 6 Std.)
Tag 2 Wormser Hütte (2305 m) – Wormser Höhenweg – Neue Heilbronner Hütte (2320 m), je 1000 HM auf und ab, 10-12 Std.
Tag 3-7 Wie oben, siehe Tage 4-8.
Beim Aufstieg auf den Wormser Höhenweg helfen Hochjochbahn und Sennigratlift. Der „Katzensprung“ zur Wormser Hütte dauert eine knappe halbe Stunde. Doch dann wird´s hart. Zehn Stunden sind es, bis Radler oder kaltes Bier durch trockne Kehlen laufen darf. In dieser Zeit kein Stützpunkt weit und breit. Im Aufstieg und im Abstieg sind 1000 Höhenmeter zu wuppen, kein Weg für Softies. Höhepunkte sind die Übergänge am „Grat“ (2251 m) und am Valschavieljöchli. Wer nach zehn Stunden um die Ecke biegt und über den Schneidseen die Neue Heilbronner Hütte sieht, ist wirklich gut. Es kann auch etwas länger werden…
Tipp: Wer es ganz einsam will, gelangt von Schruns ins Silbertal und erreicht über die Neue Reutlinger Hütte (Selbstversorger; Alpenvereinsschlüssel) und über das Gafluner Winterjöchle (2345 m) das Pfluntal. Von hier zur Konstanzer Hütte und weiter wie auf der kleinen oder großen Runde.
Der Patteriol ist der markanteste Gipfel des Verwall; ihn sieht man auf der Runde von vielen Seiten.
Auf dem Weg zur Kaltenberghütte passiert man mehrere kleine Seen; typisch für Urgesteinsgebirge.
Vor der neuen Heilbronner Hütte zeigt das Horn, dass es seinen Namen zu Recht trägt. Der Patteriol steckt in Wolken.
Am Advokatenweg, kurz vor dem Schneidjöchl, zeigt das kleine Verwall seine wilde Seite – aber nicht nur dort…
... Auch bei der Darmstädter Hütte gibt es einen kleinen See. Saumspitze und Seeköpfe begrenzen den Horizont.
Der Aufstieg zur Kieler Wetterhütte auf dem Hoppe-Seyler-Weg ist einer der anspruchsvollsten Abschnitte der Runde.
Am Wormser Höhenweg gibt es stille Momente…
… aber der Wormser Höhenweg hält auch spektakuläre Ausblicke bereit
Das Morgenlicht im Silbertal genießen nur wanderfreudige Frühaufsteher.
Steinböcke sind im Verwall immer wieder neugierige Weggenossen.
Auch Murmeltiere lassen sich oft ohne übertriebene Scheu beobachten oder gar fotografieren.
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