Nicht nur der DAV hilft in dem Himalayaland beim Wiederaufbau. Viele Einzelinitiativen und private Organisationen sind direkt vor Ort wirksam. Einige Beispiele.
Hilfsgüter statt Kleider
Die Firma Sherpa Adventure Gear, gegründet von Tashi Sherpa, stellt Bergsteigerbekleidung her; über ihre Stiftung Paldorje fördert sie die Bildung von Kindern. Nach dem Erdbeben sammelte sie über 200.000 Dollar, teils online, von denen bis August 2015 gut 85.000 Dollar in acht betroffene Gebiete flossen: als direkte Finanzhilfe, als Hilfsgüter (Unterkünfte, Essen, Medizin…) oder auch zur Unterstützung anderer Hilfsorganisationen. Nach der Soforthilfe sollen nun Haus- und Schulbauten und ökologische Technologien gefördert werden, dazu kommen Schülerstipendien und handwerkliche Ausbildungen.
Ein Alter Mann trägt seinen Kochtopf nach Hause, Foto: Chumba Lama
1200 Dampfkochtöpfe
Chumba Lama, ein Nepali aus dem Grenzgebiet zu Tibet, lebt mit seiner Frau Ute und den Kindern David (10) und Tara (7) im Allgäu; schon 2013 hatte er mit Freunden eine Wasserleitung im Dorf Hawadara gelegt. Durch das Erdbeben wurde das Dorf fast völlig zerstört. Chumba sammelte fast 50.000 Euro Spenden und kaufte damit vor Ort 665 Kochsets für alle Familien vor Ort: Suppenlöffel, Dhal-Pfanne und einen Dampfkochtopf, um auch in den hochgelegenen Gebirgsregionen kochen zu können; Mais, Reis und Regenschutz hatten die Menschen schon bekommen. Acht Solaranlagen versorgen die Dörfer wieder mit etwas Strom. Für den Distrikt Sindupalchowk besorgte Chumba weitere 575 Dampfkochtöpfe. Mit den Spendengeldern konnten in Nepal auch drei Schulen (wieder-)aufgebaut und weitere Infrastrukturprojekte unterstützt werden. Im September will Chumba Lama wieder nach Nepal fliegen, um Hilfsgüter zu verteilen.
In Jaisi Gaun liegen die Häuser in Trümmern, Foto: Naulo Bato
Aufbau als Vorbild
Das Dorf Jaisi Gaun im Distrikt Nuwakot, in dem rund 800 Menschen leben, wurde von den Erdbeben völlig zerstört; glücklicherweise starben nur drei Menschen. Purushottam Pande kommt aus Jaisi Gaun und lebt in Hamburg. Gemeinsam mit einigen DAV-Mitgliedern gründete er den Verein Naulo Bato (Neuer Weg), dessen Ziel es ist, das Dorf wieder aufzubauen, aber gleich mit Vorbildfunktion: in ökologischer und erdbebensicherer Bauweise aus Materialien vor Ort; mit Biogas-Energieversorgung, Trinkwasser- und Toilettenanlagen, Be- und Entwässerung. Langfristig soll auch ökologische Landwirtschaft gefördert werden. Dazu sucht der Verein neben Spendern auch freiwillige Helfer, gerne auch in Rente: Land- und Forstwirte, Bauingenieure, Architekten, Installateure oder Pädagogen.
Mit seinem Coachingunternehmen will Hubert Schwarz Firmen helfen, Mitarbeiter „zu Höchstleistungen zu beflügeln“. Die von ihm und seiner Frau gegründete Hubert&Renate-Schwarz-Stiftung hat seit 1998 über zwei Millionen Euro gesammelt und damit Kinderhilfsprojekte in aller Welt unterstützt. Rund 40.000 Euro Spendengelder gingen an nepalesische Familien zum Wiederaufbau ihrer Häuser.
Die DAV-Sektion Laufen spendete 1000 Euro aus dem Erlös eines Weihnachtsmarktes an die Nepal-Kinderhilfe Waging. Die hatte 2010 in der Nähe von Kathmandu ein Kinderheim gebaut, das zwar erdbebensicher sein sollte und auch tatsächlich nicht einstürzte, aber doch so schwer beschädigt wurde, dass es abgerissen und neu aufgebaut werden muss. Die 18 Kinder, die darin untergebracht waren, werden bis dahin mit ihrer Betreuerfamilie in einer Fünfzimmerwohnung untergebracht.
Verein zur Förderung von Kindern in Nepal, VR-Bank Oberbayern Südost, IBAN: DE64 7109 0000 0104 6361 80
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