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Bergamasker Alpen/Orobische Alpen

Die Bergamasker Alpen, auf Italienisch „Alpi Orobie“, gehören zu den Südalpen und erstrecken sich über etwa 80 Kilometer zwischen dem Comer See im Westen und dem Iseosee im Osten. Sie sind bekannt für eine große Artenvielfalt von Flora und Fauna und ihren Wasserreichtum, dessen Erosionskraft auch die langgezogenen Täler im „V-Profil“ verursacht hat.

Die Alpi Orobie erstrecken sich fächerförmig nördlich der Provinzhauptstadt Bergamo und verdanken der Sektion Bergamo des Club Alpino Italiano CAI ein dichtes Netz von alpinen Hütten und Wegen. Die Wege und Steige sind nicht selten steil und exponiert, teilweise unterstützen Drahtseil-Versicherungen. Gute Kondition, absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Kletterfertigkeiten in leichtem Felsgelände sollte besitzen, wer hier unterwegs ist.

 

Dies gilt auch für den zweigeteilten Fernwanderweg „Sentiero delle Orobie“ oder „Anello delle Orobie“, der in den 1950er bis 1970er Jahren eingerichtet wurde. Seine bekanntere zentrale-östliche Variante zieht in acht Etappen durch die wichtigsten Täler und Berge der Bergamasker Alpen: von Ardesio im mittleren Val Seriana (Valcanale) durch das obere Valle Brembana, das obere Valle Seriana und das Valle di Scalve und über das Dolomiten-Massiv der Presolana zum Ausgangspunkt zurück.

 

L’anello delle Orobie – Rundtour in acht Etappen

Etappen:

  1. Ardesio (550 m, Val Seriana) – Valcanale – Rifugio Alpe Corte (1415 m), 850 Hm Auf-, 85 Hm Abstieg, ca. 4 Std.
  2. Rifugio Alpe Corte (1415 m) – Passo die Laghi Gemelli (2139 m) – Rifugio Laghi Gemelli (1968 m), 730 Hm Auf-, 170 Hm Abstieg, ca. 3 Std.
  3. Rifugio Laghi Gemelli (1968 m) – Rifugio Fratelli Calvi (2015 m), 395 Hm Auf, 280 Hm Abstieg, ca. 4 Std.
  4. Rifugio Fratelli Calvi (2015 m) – Passo di Valsecca (2494 m) - Rifugio Baroni al Brunone (2297 m), 900 Hm Auf-, 450 Hm Abstieg, ca. 5 Std.
  5. Rifugio Baroni al Brunone (2297 m) – Ol Simal (2714 m) - Rifugio Merelli al Coca (1892 m), 500 Hm Auf-, 825 Hm Abstieg, ca. 5 ½ Std.
  6. Rifugio Merelli al Coca (1892 m) – Passo del Corno (2220 m) – Lago Inferiore del Barbellino (1798 m) - Rifugio Antonio Curò (1895 m), 465 Hm Auf-, 495 Hm Abstieg, ca. 3 ½ Std.
  7. Rifugio Antonio Curò (1895 m) – Passo della Miniera (1952 m) – Passo della Manina (1799 m) – Passo Fontanamora (2208 m) – Passo Scagnello (2076 m) - Rifugio Luigi Albani (1939 m), 1040 Hm Auf-, 590 Hm Abstieg, ca. 7 Std.
  8. Rifugio Luigi Albani (1939 m) - Passo Scagnello (2076 m) – Colle Palazzo – Ardesio (550 m), 350 Hm Auf-, 1450 Hm Abstieg, ca. 5 ½ Std.
    Während die reguläre Etappe 8 nördlich des Presolana-Massivs nach Westen verläuft, führt eine Variante in die Kalkfelsen der an die Dolomiten erinnernden Presolana (2521 m), über den Klettersteig „Passo della Porta“ zum Monte Visolo (2369 m) und den Passo di Pozzera (2126 m) zum Rifugio Olmo (1819 m), um danach wieder auf die normale Etappe zu treffen; für diese Variante sind allerdings Klettersteigerfahrung und die entsprechende Ausrüstung (Klettersteigset, Helm) notwendig.
 

Unterkünfte (alle Hütten CAI Bergamo)

 

Unter geoportale.caibergamo.it und www.rifugi.lombardia.it gibt es weitere Infos zu den Hütten.

 

Karten, Literatur, Info

Kompass Karten 104 Alpi Orobie, Bergamasche, 105 Lecco Valle Brembana, 1:50.000; 13 Blätter von Ingenia Cartoguide decken die Bergregion der Provinz Bergamo im Maßstab 1:25.000 ab.

 

 

Lucio Benedetti/Chiara Carissoni: L’anello delle Orobie – Il nuovo sentiero centro-orientale/New ring trail in the Bergamo Alps, Lyasis Edizioni, Bergamo 2015 (italienisch/englisch)

 

 

Viele nützliche Informationen gibt es auf caibergamo.it; das Portal des CAI Bergamo geoportale.caibergamo.it verzeichnet die Wege und Hütten und eignet sich gut zur Tourenplanung (teilweise auch in Englisch).