Blick aus einem geöffneten Fenster auf bewaldete Hügel und eine Bergkette unter blauem Himmel.
Vom Kaisergebirge über den Großglockner bis zum Großvenediger - der Ausblick vom Brünnsteinhaus ist überwältigend. Foto: Yvonne Tremml
DAV-Hüttenwirtsleute ziehen Bilanz

Ein Rückblick auf die Sommersaison 2025

Der Sommer neigt sich dem Ende zu, die Hütten schließen nach und nach ihre Türen und bereiten sich auf die Winterruhe vor. Für die Hüttenwirtsleute und -verantwortlichen ist es an der Zeit, einen Blick zurück auf die Saison zu werfen, mit all ihren guten, schlechten und eindrücklichen Momenten. Bei allem, was die Bergsaison so gebracht hat, ist die einstimmige Meinung: es war mal wieder ein schöner Bergsommer - trotz so mancher Regentage!

Der Sommer 2025 war durchwachsen und bleibt vor allem durch den trüben Juli in Erinnerung. Durch das warme Frühjahr konnten die Hütten gut in die Hüttensaison starten. Der regnerische Juli dagegen brachte in den Hochlagen auch Schnee und bremste den Sommer deutlich aus. Erst der August brachte wieder stabile und sommerliche Bedingungen und damit zahlreiche Hüttengäste mit sich. Um die wechselhafte Saison noch zu verbessern, hofft manche tiefergelegene Hütte noch auf einen goldenen Herbst.

Welche Bilanz ziehen die Hüttenverantwortlichen beim DAV?

Für die Alpenvereinshütten war die Sommersaison 2025 eher durchwachsen. Nach einem guten Start mit einem warmen Frühsommer, brachte der Juli viel Regen und sogar Schnee für die höher gelegenen Hütten. Die Hüttenwirtsleute mussten einige Stornierungen verkraften. Mit stabilem Bergwetter wurde der August wie bereits im Vorjahr zum stärksten Monat. Um die Bilanz dieses Sommers noch zu verbessern, hoffen wir für unsere Wirtsleute auf einen goldenen Herbst.
- Robert Kolbitsch, DAV-Ressortleiter Hütten und Wege

Was ist das Fazit der Hüttenwirtsleute?

Brünnsteinhaus

Das Brünnsteinhaus liegt auf der Südseite des Brünnsteins oberhalb vom Bayerischen Inntal bei Oberaudorf. Foto: Brünnsteinhaus/ Yvonne Tremml, Lukas Lotter
Nach einem guten Start in die Sommersaison am verlängerten Wochenende vom 1. Mai zeigte sich wieder, wie stark wir als Berghütte vom Wetter abhängig sind. An einem Schönwetter-Wochenende sind Biergarten und Terrasse voll, ist der Himmel bewölkt oder ist es möglicherweise regnerisch sind unter der Woche auch durchaus Tage ohne einen einzigen Gast möglich.
- Yvonne Tremml, Hüttenwirtin des Brünnsteinhauses

Für Yvonne und Sepp Tremml ist die Saison auf dem Brünnsteinhaus gut verlaufen. Der Start in die Sommersaison verlief für die erfahrenen Hüttenwirtsleute eher ruhig, auch die Hüttentechnik bedienen sie mit großer Erfahrung. Seit den letzten Jahren richteten sie ihr Augenmerk insbesondere auf die Wasserversorgung, denn das Wasser wird knapper. Obwohl die Hüttenquelle noch ausreichend Wasser lieferte, ist ein durchdachtes Wassermanagement für den Hüttenbetrieb notwendig, damit genügend Wasser vorhanden ist. Der schneearme Winter und der Wind in den Sommermonaten hat den Boden am Brünnstein zusätzlich austrocknen lassen. So waren Yvonne und Sepp froh, dass sie auf ihrer Hütte auf wasserlose Urinale zurückgreifen konnten. Nach dem heißen Juni brachte der Juli genügend Regen für die Quelle, mit 1,5-facher Niederschlagsmenge war das regenreiche Wetter zum Bergwandern jedoch nicht so ideal. Dennoch war meist ein Tag am Wochenende trocken und schon der August brachte wieder bestes Bergwetter und viele Hüttengäste mit sich. So war der Sommer auf dem Brünnsteinhaus insgesamt durchwachsen, jedoch nicht außergewöhnlich.

Die Übernachtungszahlen sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Yvonne freute sich darüber, dass Hüttentouren weiterhin sehr beliebt sind. Mit dem Last-Minute-Hüttenbett der Alpenvereine erhielt die Hütte auch vermehrt Anfragen für kurzfristige Aufenthalte. Die Auswahl an vegetarischen und nicht vegetarischen Gerichten mit Fokus auf regionalen Produkten auf der kleinen Hüttenspeisekarte kam bei den Hüttengästen gut an.

Das Brünnsteinhaus hat noch bis 2. November 2025 geöffnet. Am zweiten Weihnachtsfeiertag starten Yvonne und Sepp in die Wintersaison und hoffen darauf, dass die Natur-Rodelbahn wieder einmal befahren werden kann.

Hannoverhaus

Im Abstieg zum Hannoverhaus, Foto: DAV/ Franz Gerdl
Alles in allem können wir mit der Sommersaison zufrieden sein, da auch trotz schlechtem Wetter viele Gäste kamen, was im vergangenen Winter leider nicht so war. Wir hatten mehr Übernachtungen als im Sommer zuvor. Die euphorisch positivsten Rückmeldungen gab es von vegetarisch/ veganen Gästen die unsere Auswahl an Ersatzprodukten sehr zu schätzen wissen, aber auch die Fleisch-Esser kommen bei uns auf ihre Kosten.
- Nik Meibert, Hüttenwirt des Hannoverhauses

Auf dem Hannoverhaus hatte Nik Meibert die Sommersaison bereits Ende Mai im Tagesbetrieb gestartet, ab 14. Juni war die Hütte auch mit Übernachtungsbetrieb geöffnet. Aufgrund des schneearmen Winters war der Start auf 2.565m sehr sommerlich mit wenig Schnee. Auf den hervorragenden Start folgte ein sehr verregneter Juli mit zwischenzeitlich zwanzig Zentimetern Neuschnee, der für Nik mit einigen Stornierungen einherging. Der August war wie jedes Jahr der beste Monat und auch der September war bislang ein "goldener Herbst".

Die Sommersaison auf dem Hannoverhaus verlief ohne größere Vorfälle und, abgesehen vom Juli hat das Wetter immer gepasst und Nik und seinem Team war nie langweilig. Nicht unerwähnt bleiben sollen die zwei Highlights der Saison 2025: die Einweihungsfeier der alten Hannoverhütte durch die Sektion Göttingen und die 100-Jahr-Feier des Mausoleums auf der Arnoldshöhe. Beides wurden mit einem Festakt bei bestem Wetter und mit Live-Musik auf der Hüttenterrasse gefeiert.

Das Hannoverhaus hat noch bis zum 28. September durchgehend geöffnet, anschließend entscheidet Nik je nach Wetter und Vorräten, ob er noch ein bis zwei Wochenenden im Oktober aufsperrt. Die Wintersaison startet am Sonntag vor Weihnachten.

Jamtalhütte

Sommerstimmung auf der Jamtalhütte, Foto: Gerhard Walter
Im regnerischen Juli war die Hüttenterrasse drei Wochen durchgehend geschlossen. Das war schon sehr außergewöhnlich.
- Gerhard Walter, Hüttenwirt der Jamtalhütte

Der Start in die Sommersaison verlief für Gerhard Walter, Wirt der Jamtalhütte hervorragend. Durch das warme Frühjahr waren alle hochalpinen Übergänge problemlos machbar und auch das sommerliche Wetter war im Juni hilfreich. Erst der Juli schränkte mit seinen Wetterkapriolen den Hüttenbetrieb ein, so war die Hüttenterrasse wegen des vielen Regens drei Wochen geschlossen. Dennoch kann Gerhard für die Jamtalhütte auf bessere Übernachtungszahlen als im Vorjahr zurückschauen.

Die Jamtalhütte ist noch bis bis 4. Oktober geöffnet. Die Wintersaison startet ab 30. Januar 2026.

Frederic-Simms-Hütte

Durch das ständige Schlagwetter hatten wir dieses Jahr häufig Schäden am Zustiegsweg. Im Juli war fast wöchentlich ein Bagger nötig, um den Weg wieder herzustellen.
- Yannik Storf, Hüttenwirt der Frederic-Simms-Hütte

Yannik Storf, Hüttenwirt der Frederic-Simms-Hütte in den Lechtaler Alpen freut sich über eine erfolgreiche Sommersaison, die mit einem sehr warmen Juni gestartet ist, auch der Juli war entspannt für das Hüttenteam. Lediglich die ständigen Starkniederschläge sorgten für Aufregung, da der Hüttenzustieg mehrfach beschädigt wurde und nur mithilfe eines Baggers wieder hergestellt werden konnte. Dafür ist der Weg nun bestens in Schuss und die Hütte ist noch bis zum 30. September geöffnet. 

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