Schneeschuhgeher auf dem Anstieg zur Lacherspitze.
Die Wendelstein-Südseite ist bis zum Gipfel weitgehend schneefrei. In flacheren Mulden gibt es aber auch in Südexpositionen größere Schneefelder. Foto: DAV/Pröttel
So wird's am Wochenende

Bergbericht 7. bis 9. Februar 2025

Auch kommendes Wochenende scheint in den Bergen oft die Sonne. Während südseitige Touren am bayerischen Alpenrand vielerorts schneefrei sind, lässt die Lawinengefahr nun auch wieder größere Skitouren am Alpenhauptkamm zu.

Tourenverhältnisse

Insgesamt ist die Schneelage für Februar überall unterdurchschnittlich. In den Mittelgebirgen weisen nur die Hochlagen des Schwarzwaldes oder des Bayerischen Waldes eine zusammenhängende Schneebedeckung auf.

Am Alpenrand kann man südseitige Ziele wie das Wildalpjoch (1720 m/ Mangfallgebirge) sogar fast schneefrei erwandern. Gleichzeitig sind aber auch Tourenklassiker wie die Achenkirchener Hochplatte (1814 m/ Karwendel) möglich, wenn sie zu Beginn auf Forststraßen und im weiteren Verlauf über sanfte Wiesenhänge erfolgen.

Südlich des Inns lagen letztes Wochenende in den Kitzbüheler und Tuxer Alpen an windgeschützten Hängen oberhalb von 1300 Metern ca. 20cm Neuschnee auf meist guter Unterlage. Auf windexponierten Kammlagen und Gipfel schauen hingegen oft die Felsen heraus. Zudem sollte man unterhalb von 1300 m möglichst nordseitige Forststraßen für die Abfahrt nutzen.

Von Gletschertouren wie z.B. von der Hinteren Jamspitze (3156 m/ Silvretta) werden brauchbare Verhältnisse – bei auch am Hauptkamm unterdurchschnittlichen Schneeverhältnissen – gemeldet.

Lawinenverhältnisse

Für den Deutschen Alpenraum, die Schweiz, Österreich und Südtirol wurde am Donnerstag eine maximal mäßige Lawinengefahr (Stufe 2) ausgegeben.
Das Hauptproblem stellen Schwachschichten in der Altschneedecke dar. Lawinen können sehr vereinzelt mit geringer Belastung ausgelöst werden und mittlere Größe erreichen. Dies vor allem an Übergängen von wenig zu viel Schnee wie z.B. bei der Einfahrt in Rinnen und Mulden. Gefahrenstellen liegen vor allem an sehr steilen West-, Nord- und Osthängen oberhalb der Waldgrenze.

Zum Wochenende hin wird die Altschneeproblematik langsam weiter zurückgehen, während sich die Triebschneegefahr Föhn-bedingt leicht erhöhen könnte.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge wird der Freitag windig und stark bewölkt. Am Wochenende dürfte sich dann auch die Sonne zeigen. Die Maximaltemperaturen steigen am Kahlen Asten (841 m) von -2°C am Freitag auf 5°C am Sonntag.
Ähnlich ist der Wetterverlauf im Harz und im Thüringer Wald. Auf dem Brocken (1141 m) klettern die Höchstwerte von -4°C auf 3°C.
Im Elbsandsteingebirge kann sich schon am Freitag die Sonne zeigen. Am freundlichsten verläuft der Sonntag. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) pendeln die Höchstwerte um 2°C.
Im Bayerischen Wald dominieren freitags die Wolken. Am Wochenende scheint auf den Gipfeln hingegen die Sonne. Die Maximaltemperaturen steigen am Großen Arber (1456 m) von -2°C am Freitag auf 3°C am Sonntag.
Im Schwarzwald ist der Wetterverlauf vergleichbar. Am Feldberg (1493 m) steigen die Höchstwerte von 2°C auf 5°C.

Alpen: Der Freitag bringt trockenes Wetter in den Ostalpen. Mit einer Süd- bis Südwestströmung verläuft der Tag unterschiedlich bewölkt. Im Norden gibt es bis 2000 m hochnebelartige Bewölkung, die nachmittags auflockert. Am Hauptkamm kommt leichter Südföhn auf. Die Nullgradgrenze liegt bei 1500 m.
Am Samstag ist die Alpennordseite bei auflebendem Südföhn begünstigt, hier scheint bei lockerer Bewölkung die Sonne. An der Alpensüdseite überwiegen dichte Wolken, in den Südstaulagen beginnt es im Tagesverlauf leicht zu regnen und zu schneien. Der Südwind kann stürmische Böen von bis 90 km/h mit sich bringen.
Am Sonntag wird es vielerorts sonnig. Im Süden und Südwesten wird die Bewölkung allerdings noch vorherrschen. Der Wind lässt insgesamt nach.

In den Westalpen ist das Wochenendwetter am Samstag deutlich schlechter. Hier kommt es am Sonntag zu einer Wetterbesserung.

Fazit

Sowohl in den Mittelgebirgen als auch in den Alpen bringen die kommenden Tage recht gutes Bergwetter. In den Hochlagen der Alpen muss man aber am Samstag mit stärkerem Wind rechnen.

In den Mittelgebirgen wird man zumeist schneefrei unterwegs sein. In den Bayerischen Voralpen gilt das für südseitige Touren, wobei man auf flacheren Passagen und auch im Waldbereich oberhalb von ca. 1300 m mit zusammenhängenden Schneefeldern rechnen muss. Deswegen ist die Mitnahme von Schneeschuhen keine schlechte Idee.

Skitouren sind in den Nordalpen von höher gelegenen Ausgangspunkten aus möglich, wenn sie eher nordseitig und zu Beginn auf Forststraßen erfolgen.
Nachdem sich die Lawinengefahr im Vergleich zum letzten Wochenende deutlich entspannt hat, kann man wieder größere Skitouren am Alpenhauptkamm unternehmen. Allerdings ist das Felsblock-Gelände vor allem auf Bergrücken und -kämmen oft unzureichend eingeschneit. Daher muss man bei der Abfahrt sehr gut auf Felsen achten.

Bei Skitouren im vergletscherten Gelände macht es zudem großen Sinn, sich auf der jeweiligen Hütte über die lokale Spaltensituation zu erkundigen.

Tourenempfehlungen

Auch für das kommende Wochenende haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.

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