Mark Synnott: Free Solo im Yosemite
Dokumentation
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Als Alex Honnold den „Free Rider“ (900 m, IX+) am El Capitan ohne Sicherung kletterte, schockierte und faszinierte er die Kletterszene weltweit. Der Autor des Buchs zur Tat hat ihn jahrelang begleitet.
Ist dies das Buch zum Film? Zum oskargekrönten „Free Solo“? Jedenfalls ist es ein Gegenstück, denn es kommt – ungewöhnlich für ein heutiges Bergbuch, und doch merkt man es erst überrascht im Rückblick – ohne ein einziges Foto aus (abgesehen vom Titelbild). Nein, es ist nicht das Buch zum Film. Beides sind selbständige Werke, die faszinieren können und die ihre eigene Logik haben. Das Kino-Dokumentar-Epos des Ehepaars Chin folgt dem Protagonisten Alex Honnold hautnah, bis hinein in seinen Wohnwagen und in die Beziehung zu seiner Freundin, und dann auf Fingerspitzennähe in der Wand – so eng, dass man im Kino den Chalkbag vermisst. Im Buch nehmen die 3:56 Stunden von Honnolds Free Solo im „Free Rider“ etwas mehr als zehn Seiten (von 480) ein, und selbst dabei geht es mehr um Hintergründe und Wenn+Aber der einzelnen Stellen als um eine Schilderung von Bewegungen, die man ohnehin im Internet anschauen kann.
Mark Synnott, selbst einer der profiliertesten Bigwallkletterer und Alpinisten der USA, war als Reporter für „National Geographic“ über viele Jahre hinweg mit Alex Honnold unterwegs; spätestens als dieser zum ersten Mal davon redete, einen großen Bigwall am El Capitan free solo zu klettern, war das Langzeitprojekt auch für das Medienunternehmen geboren. So schildert er mit dem Verständnis eines Experten den Werdegang dieses Ausnahmetalents und zeichnet nach, wie viel Vorbereitung, Abwägung und Planung hinter dieser Begehung stand, die die Kletterszene weltweit fasziniert und erschreckt hat.