Bergsteigen, aber sicher!
26.01.2021, 13:48 Uhr
"Die größte Kunst beim Bergsteigen ist, dass man dabei auch alt wird." sagte ein einmal ein alter Bergsteiger. Ganz so gefährlich ist es nun auch nicht, aber das Gebirge ist Natur, und die birgt Gefahren. Ebenso wie derjenige Mensch, der sich beim Bergsteigen unachtsam verhält.
Seit über 150 gibt es den DAV und Freiheit, Abenteuerlust, die Natur der Bergwelten, all das treibt uns an, in diese verlockende Welt einzutreten.
Doch manchmal hat all das einen bitteren Beigeschmack. Denn früher wie heute verletzen sich immer wieder Bergsteiger oder kommen sogar ums Leben. 2019 erfasste die DAV-Bergunfallstatistik 54 tödliche Unfälle, das sind 0,004 % aller DAV Mitglieder. Davon sind 21% beim Bergsteigen (Hochtouren und Klettersteiggehen) verunglückt [1].
Wie groß ist das Risiko wirklich?
Allein den Zahlen nach zu urteilen scheint die Wahrscheinlichkeit, in den Bergen zu verunglücken also erstmal sehr gering. Man könnte daraus folgern, dass es wahrscheinlicher ist bei der Autofahrt dorthin zu verunglücken [2].
Soweit die statistische Theorie. Praktische Tatsache ist dennoch, dass es objektive Gefahren, wie zum Beispiel Steinschlag und Unwetter gibt, die oft nicht vollständig ausgeschlossen werden können. Obwohl man als Bergsteiger oder Bergsteigerin keinen direkten Einfluss auf die objektiven Gefahren hat, kann man das Risiko durch diese zu verunglücken mit guter Tourenplanung, Wissen, Erfahrung, Aufmerksamkeit und angemessener Vorsicht minimieren.
Die Hauptursache für Unfälle und Notlagen in den Bergen ist in den meisten Fällen der Mensch selbst. Subjektive Gefahren, wie zum Beispiel Überschätzung der eigenen Fähigkeiten, Überforderung oder Unwissenheit spielen hierbei die größte Rolle. Objektive Gefahren können allerdings durch eine subjektive (Fehl-) Einschätzung beeinflusst werden.
Was ist die Aufgabe der DAV-Sicherheitsforschung?
Die DAV-Sicherheitsforschung will hilfreiches „Berg“wissen vermitteln. Sie nimmt typische Unfallursachen unter die Lupe, klärt über typische Gefahren auf und forscht unter anderem im Bereich Material und Verhalten. Diverse Veröffentlichungen sollen mit neuen Erkenntnissen, Tipps und Tricks sowie grundlegendem Knowhow versorgen, um mit den Gefahren im Gebirge richtig umzugehen und das Risiko eines Unfalls oder Notfalls zu verringern. So kann der Unsicherheit beim Bergsport verantwortungsbewusst begegnet werden.
Quellen:
[1]: Deutscher Alpenverein, Bergunfallstatistik 2018/19 (2019).
[2]: Wie wahrscheinlich ist es einen Autounfall zu haben? | STERN.de - Noch Fragen?