Gipfelanstieg zum Mittleren Hörnle am gestrigen Mittwoch.
Auch auf den Gipfeln des Ammergebirges liegt noch eine solide Schneedecke. Foto: DAV/Pröttel
So wird´s am Wochenende

Bergbericht 5. bis 7. Dezember 2025

Noch präsentieren sich sowohl einige Mittelgebirge als auch die Bayerischen Voralpen weiß. Schneeliebhaber*innen sollten daher den Samstag nutzen, bevor ab Sonntag die Schneefallgrenze deutlich ansteigt.

Tourenverhältnisse

Während nordwestliche Mittelgebirge wie Taunus oder Eifel schneefrei sind, sind die höheren Lagen von Schwarzwald, Erzgebirge oder Bayerischem Wald noch verschneit. Die Schneehöhen liegen aber nur bei ca. 10 cm gesetzten Schnee.

In den Bayerischen Alpen liegt deutlich mehr Schnee. Vor allem zwischen Allgäu und Mangfallgebirge waren Skitouren in den letzten Tagen auch von vergleichsweise niedrigen Startpunkten auf Forststraßen und Wiesenhängen gut möglich. Allerdings apern die Hänge sonnenseitig langsam aus. So war gestern der Südanstieg zum Hörnle (Ammergebirge) nur bei geschickter Spuranlage ohne Tragepassagen möglich, während für die Nordabfahrt noch genug Schnee lag. Allerdings hat sich die Schneequalität im Vergleich zum letzten „Powder-Freitag“ verschlechtert.

Auch in den Nördlichen Kalkalpen sind vor allem nordseitige Skitouren möglich. Auch dort sind hochgelegene und eher westlich gelegene Ausgangspunkte, wie z.B. das Tannheimer Tal eine gute Wahl. Südlich des Inns werden aus den Tuxer und Kitzbühler Alpen recht gute Tourenverhältnisse (meist ohne Bodenkontakt) gemeldet. Auch hier gilt aber: Unzureichend eingeschneites Felsblockgelände sollte nach wie vor noch gemieden werden.

Das gilt umso mehr am Tiroler Alpenhauptkamm, wo nur bei vorsichtigem Abfahrtsverhalten beliebte Touren wie die Lampsenspitze (Sellrain) bereits möglich sind. Auch in der Schweiz hat der Westen am meisten Schnee abbekommen. Während in den Berner Alpen mehr als 170 % des jahreszeitlichen Schneehöhen-Mittelwertes liegen, sind es in den Urner Alpen oder im Engadin nur um 50 %.

Lawinenverhältnisse

Während in den Deutschen Alpen für Donnerstag eine geringe Lawinengefahr (Stufe 1) ausgegeben wurde, herrscht im restlichen deutschsprachigen Alpenraum oberhalb von ca. 2300 m mit Stufe 2 eine maximal mäßige Lawinengefahr.
Im unteren Teil der Altschneedecke sind kantig aufgebaute Schwachschichten vorhanden. Besonders an West-, Nord- und Osthängen, vor allem in schattigen, windgeschützten Lagen. Mit mäßigem bis starkem Südföhn entstanden seit Montag in Rinnen, Mulden und hinter Geländekanten Triebschneeansammlungen. Diese liegen an Schattenhängen auf weichen Schichten und sind vereinzelt noch störanfällig.

Die Situation wird sich am Wochenende nicht wesentlich ändern. Man muss im Hochgebirge weiterhin die Triebschneegefahr und das teils ungünstige Altschneefundament beachten.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge dominieren freitags die Wolken. Im Verlauf des Samstags geht auch auf den Gipfeln der Schnee in Regen über. Der Sonntagvormittag dürfte etwas freundlicher sein, bevor Niederschlag aufkommt. Die Maximaltemperaturen steigen am zunehmend windigen Kahlen Asten (841 m) von 1°C am Freitag auf 6°C am Sonntag.
Im Harz und im Thüringer Wald ist der Wetterverlauf ähnlich. Auf dem stürmischen Brocken (1148 m) steigen die Höchstwerte von 0°C auf 4°C.
Im Elbsandsteingebirge soll nach einem verregneten Freitag das Wochenendwetter etwas besser sein. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) pendeln die Höchstwerte um 3°C.
Im Bayerischen Wald kann am Freitag etwas Schnee fallen. Am Samstagvormittag kommt die Sonne heraus und am Sonntag wird es auch auf den höchsten Gipfeln regnen. Die Maximaltemperaturen steigen am Großen Arber (1456 m) von 0°C am Freitag auf 2°C am Sonntag.
Im Schwarzwald fällt am Freitag noch etwas Schnee. Am Samstag wird es zunehmend windig und es kommt Regen auf, der auch am Sonntag noch anhält. Am Feldberg (1493 m) steigen die Höchstwerte von 0°C auf 5°C.

Alpen: Am Freitagvormittag klingt leichter und lokal mäßiger Schneefall in den Ostalpen ab. Die Bewölkung lockert aber nur langsam auf. Die Nullgradgrenze liegt zwischen 1000 m und 1700 m. Es ist bis 10 cm Neuschnee zu erwarten.
Der Samstag verläuft zunächst zeitweise sonnig mit dichteren Wolkenfeldern an der Alpennordseite. Ganz im Nordwesten gibt es gegen Abend ein paar Schauer. Die Schneefallgrenze liegt bei rund 1600 m bis 2000 m. Am sonnigsten im Südwesten. Bei zunehmenden Wind steigt die Nullgradgrenze auf ca. 2000 m an.
Der Sonntag beginnt bewölkt und im äußersten Westen sowie am Alpennordrand mit etwas Niederschlag. Tagsüber bessern sich die Verhältnisse vorübergehend, es trifft aber von Westen die Bewölkung einer markanten Warmfront ein mit aufkommendem Niederschlag gegen Abend, wobei die Schneefallgrenze in der Nacht bis 2000 m steigt.
In den Westalpen verschlechtert sich das Wetter bereits am Samstag und am Sonntag sind dort teils intensive Niederschläge zu erwarten.

Fazit

In den nördlichen und westlichen Mittelgebirgen muss man sich auf durchwachsenes Bergwetter einstellen. Ganz im Osten dürfte aber zumindest der Samstag noch recht brauchbare Tourenbedingungen bringen.

In den Nordalpen sollten Ski- und Schneeschuhtourengeher*innen wenn möglich den Freitag und Samstag nutzen, bevor ab Sonntag Tauwetter und Regen einsetzen. Am Freitag dürfte es sogar eine eher geringe Neuschneeauflage geben.
Nordseitige Routen von höheren Ausgangspunkten sind am vielversprechendsten. Vor allem wenn sie zu Beginn auf Forststraßen und möglichst auf Wiesenhängen erfolgen. Waldhänge sind in Bezug auf Baumstümpfe und liegende Stämme oft noch unzureichend eingeschneit. Dasselbe gilt fürs Felsblockgelände, wo man bei der Abfahrt sehr gut auf versteckte Steine aufpassen muss.
Bezüglich der Lawinengefahr muss man vor allem am Alpenhauptkamm eine gewisse Altschneeproblematik im Blick haben.

Tourenempfehlungen

Auch für das kommende Wochenende haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.

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