Birkhuhn im Schnee
Auffällig beim männlichen Birkhuhn ist die rote Färbung am Kopf. Foto: DAV/Henning Werth
Hart im Nehmen und sehr sensibel

Das Birkhuhn

Das Birkhuhn lebt bodennah und oft in einem dicht bewachsenen Umfeld. Daher ist es, wenn überhaupt, eher zu hören als zu sehen. Birkhühner können auch den extremen Bedingungen der winterlichen Berge trotzen; reagieren aber gleichzeitig sehr sensibel auf Störungen durch den Menschen.

Kurz & knapp

Lebensraum

Das Birkhuhn lebt im gesamten Alpenbogen, bevorzugt in Höhenlagen zwischen 1000 und 2400 Meter, in den Voralpen ist es bereits auf einer Höhe von 700 Metern zu finden. Es präferiert die obere Nadelbaumgrenze, ist aber auch in vielen anderen Bereichen zu finden, zum Beispiel am Rand von Buchen-Nadel-Mischwäldern.

Generell bewohnen Birkhühner sehr gerne Nordhänge, die kühler und feuchter als andere Hänge sind.

Größe und Gewicht

Mit einer Länge von bis zu 45 Zentimeter (Weibchen) bis 60 Zentimeter (Männchen) ist das Birkhuhn ein mittelgroßes Raufußhuhn.

Die Männchen sind mit bis zu 1,7 Kilogramm mitunter doppelt so schwer wie die Weibchen; sie zeichnen sich außerdem durch eine im Gegensatz zu den Weibchen auffällige Gefiederfärbung aus mit nahezu schwarzem Oberkörper, der an Kopf, Hals und Rücken teils stahlblau oder violett glänzt.

Die Flügel- sowie Schwanzunterseite der Hähne ist weiß, auffällig ist auch der rote Hautlappen über den Augen.

Nahrung, Nachwuchs & Alter

Das Birkhuhn ernährt sich von Samen und Knospen, Beeren und Baumnadeln. Dazu kommen im Sommer Insekten und Würmer.

Das Birkhuhn vollführt während der Paarungszeit ritualisierte Balztänze, in denen sich die Männchen gegenseitig auch schwer verletzen können. Nach der Paarung kümmern sich allein die Weibchen um das Gelege. Die bis zu zwölf Eier werden dabei 25 Tage lang bebrütet.

Das Birkhuhn kann bis zu 15 Jahre alt werden.

Alpen-Tier-Talk

Das Birkhuhn heißt

  • Wissenschaftlich: Tetrao tetrix

  • Englisch: Black Gouse

  • Französisch: Tétras lyre

  • Italienisch: Fagiano di monte

  • Slowenisch: Ruševca

Das Birkhuhn bevorzugt Nordhänge als Lebensraum. Foto: DAV/Andreas Hartl

Schutz & Verbreitungsgebiete in Deutschland

Birkhühner kommen in den ganzen Alpen vor, allerdings geht es den Populationen unterschiedlich gut. Während der Bestand weltweit als nicht gefährdet und beispielsweise auch in Österreich als stabil gilt, ist das Birkhuhn in Deutschland vom Aussterben bedroht und steht auf der Roten Liste; es reagiert sehr stark auf Umweltveränderungen, auf übermäßige Bejagung und vor allem auf Störungen durch den Menschen während der Brutzeit.

2010 gingen Schätzungen davon aus, dass in Deutschland etwa 2000 Birkhühner leben. 2017 war die Population auf fast die Hälfte geschrumpft und es gab schätzungsweise nur noch 1200 Tiere.

Der Großteil der Birkhühner (80 Prozent) lebt in den Alpen; die Bestände sind hier deutlich stärker als in anderen Lebensräumen geschrumpft.

Weitere Info

Um Störungen des Birkhuhns möglichst zu vermeiden, sollten die jeweiligen örtlichen Tourenempfehlungen und Betretungsregelungen beachtet werden, bspw. in Wald-Wild-Schongebieten und entlang beliebter Tourenskiwege.

Wichtiges Instrument zum Erhalt der hiesigen, noch verbliebenen Birkhuhn-Populationen ist der Alpenplan; Änderungen an den Zonierungen dieses Raumordnungsinstruments hätte nicht absehbare Folgen auf die bayerischen Birkhuhn-Bestände.

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