Mammut Barryvox S2 (Software 4.2 Neu)
In der Saison 2024/25 kam die nächste Generation der Barryvox-Serie in neuem Gewand daher. 2025 haben wir das neue Update 4.2 getestet.
Usability
Was beim S2 gleich auffällt: die kompaktere Form, wodurch das Gerät auch bei kleineren Händen und/oder dickeren Handschuhen sehr gut gehalten werden kann, sowie das neue, noch größere Display, das bei allen Lichtverhältnissen sehr gut ablesbar ist. Das Umschalten vor allem mit Handschuhen braucht etwas Fingerspitzengefühl, die Arretierung muss nur beim Verlassen des Sendemodus (Aus oder Suchen) betätigt werden! Die Halterung ist ähnlich wie beim Vorgänger durchdacht. Und: das S2 kommt mit nur 2 AAA-Batterien (Alkaline oder Lithium) aus.
Features (Auswahl)
(Auswahl) | Rescue-Send für nicht-suchende Retter*innen (u.a. Bergrettung; Aktivierung zuerst Sendemodus – Suchmodus – Sendemodus – per Markiertaste Rescue-Send bestätigen) | Lithium-Batterien-tauglich | Pro-Gruppencheck: zusätzliche Sendeparameter werden überprüft | Pro Modus: Liste für Mehrfachverschüttungen mit De-Markierungs-Option | Analogmodus: zusätzlicher Analogton zur visuellen Anzeige | Eine zusätzliche Sprachführung wurde neu integriert, ist allerdings auf Grund von Rechtsstreitigkeiten nicht in D-A-CH und USA verfügbar | Interference-Guard: Regelung der Sendeleistung, wenn das Gerät im Sendemodus durch Störungen negativ beeinflusst wird | Im Suchmodus: falls Interferenzen vom Gerät erkannt werden (Messung des Rauschpegels im Hintergrund), wird eine Warnung herausgegeben und die empfohlene Suchstreifenbreite auf 20 m reduziert | Neu: über die Mammut App können nun Updates per Bluetooth übers Handy aufgespielt und Einstellungen vorgenommen werden; außerdem können verschiedene Trainingsszenarien mit verbundenen Barryvox-Geräten durchgeführt werden. | Vitaldaten-Erkennung und Übertragung (Sende- und Suchmodus) | Tiefenverschüttungserkennung (‚Deep Burial Indicator‘)
Performance
In der Signalsuche gibt das S2 eine maximale Suchstreifenbreite von 70 m an. Die stabile maximale Empfangsreichweite in bester Koppellage betrug 60,5 m; mit dem Update 4.2 erreichte das S2 in y-Lage eine deutlich höhere Reichweite von 42 m und in z-Lage 29,3 m.
Bei der Grobsuche (Schachbretttest) war bei waagrechtem und senkrechtem Sender bei 30 m seitlichem Versatz eine konstante Signalverfolgung ohne erneutem Signalverlust möglich. Bei senkrechtem Sender können innerhalb der Grobsuche und im Übergangsbereich Grobsuche-Feinsuche Sprünge der Distanzwerte auftreten.
Die Feinsuche, sowohl bei der durchschnittlichen (0,8 m), als auch bei der tiefen Verschüttung funktioniert solide. Mit der geführten Feinsuche, die bereits beim Vorgänger vorhanden war, müssen Nutzer*innen nicht klassisch einkreuzen, sondern man wird durch visuelle Richtungsanweisungen zum Sender geführt. Die neu angepasste Zielführung (Kugel in leeren Kreis führen) braucht eine kurze Gewöhnungsphase, ist dann aber recht klar. Auch wenn die geführte Feinsuche das Potenzial hat, vor allem für Ungeübte in einigen Fällen schneller zum Ziel zu kommen (positiv: die direkte Aufforderung zum Sondieren), konnten wir in unseren Tests feststellen, dass der Abstand zum direkten Punkt über dem Sender etwas weiter entfernt, war als beim lehrbuchmäßig durchgeführten klassischen Einkreuzen. Bei der geführten Feinsuche benötigt man somit möglicherweise den ein oder anderen Sondenstich mehr je nach Position und Verschüttungstiefe des Senders – bei tiefen Verschüttungen kamen wir mit der klassischen Feinsuche schneller ans Ziel.
Die Suchunterstützung kann durch die zusätzlichen Funktionen sowie durch die die akustische Abstimmung beim Näherkommen als gut bis sehr gut eingeschätzt werden.
Beim Szenario für die Mehr-Personen-Verschüttung mit zwei Sendern auf einer Linie von 15 m wird der zweite Sender relativ spät – zum Teil erst nach dem Markieren des 1. Senders erkannt. Beim Szenario 2 konnten sowohl mit der geführten als auch der klassischen Feinsuche (Auskreuzen) schnelle und weniger schnelle Durchgänge erzielt werden. Nach dem Markieren eines Senders braucht das Gerät möglicherweise etwas Zeit, um eine klare Richtungsanzeige geben zu können – also kurz abwarten und nicht gleich loslaufen! Die permanente Anzeige der MPV-Symbole an der Seite wurde unserer Ansicht nach durch das Update verbessert.
Der Gruppencheck ist beim Einschalten schnell und einfach aktivierbar. Gut fanden wir: eine Warnung sowohl bei zu nahem (Sendeparameter nicht valide überprüfbar) als auch zu großem Abstand zwischen zwei Geräten (mögliche Unklarheit, welcher Sender gerade gecheckt wird).
Hinweis: Getestet wurde nur das Barryvox S2 – bei der etwas günstigeren Version Barryvox 2 erwarten wir aber ähnliche Ergebnisse, was die Performance betrifft. Nur einige Features wie der Pro-Modus und die geführte Feinsuche sind nicht verfügbar.
Zusammenfassung Bewertung
Signalsuche:
Reichweite (Mittelwert in m) | X-Koppellage | Y-Koppellage | Z-Koppellage | |||
1. Empfang | Stabil | 1. Empfang | Stabil | 1. Empfang | Stabil | |
Barryvox S2 4.0 | 63,6 | 60,5 | 43,9 | 42,0 | 29,3 | 29,3 |
Grobsuche: Waagrechter Sender: sehr gut
Senkrechter Sender: gut/sehr gut
Feinsuche: Mittlere Verschüttungstiefe: sehr gut
Tiefe Verschüttung: gut/sehr gut
Mehr-Personen-Verschüttung: Erkennen: akzeptabel/gut
Markieren und Verfolgen: gut/sehr gut
Suchunterstützung: gut/sehr gut
Achtung Rückruf
Aufgrund eines möglichen Montagefehlers ruft Mammut zum Zeitpunkt November 2024 alle bis dahin ausgegebene Barryvox 2 / S2 zur Überprüfung zurück. Link zum Aufruf. Bereits überprüfte Geräte aus dem Herstellungsjahr 2024 sind mit einem grünen Punkt im Inneren des Batteriefachs und der Verpackung versehen.
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