Die Neue Bamberger Hütte auf 1.756m.
Die Neue Bamberger Hütte auf 1756m. Foto: DAV/Edith Aschauer
Neue Bamberger Hütte

Idyllischer Winter in den Kitzbüheler Alpen

Am Ende des Kelchsautals, auf 1756m, liegt die Neue Bamberger Hütte. Umgeben von einem ruhigen und abgelegen Hochtal und drei Wildalmseen in unmittelbarer Nähe, ist die Hütte im Sommer ein für Familien geeignetes Ausflugsziel. In der Wintersaison ist die Hütte ein echter Geheimtipp und lockt mit vielen Möglichkeiten für all jene, die auf Tourenski und Schneeschuhen unterwegs sind. Dank der vielen umliegenden Gipfelziele, die man in einer (Halb-)Tagestour erreichen kann, ist die Hütte besonders für mehrtägige Aufenthalte prädestiniert.

Weiße Gipfel, stille Wälder

Inmitten von weißen Hügeln, dunklen Tannen und einer vollkommenen Stille, schmiegt sich die Neue Bamberger Hütte an die verschneiten Ausläufer der umliegenden Gipfel. Hier oben scheint die Landschaft einem alten Märchen zu entspringen, und wenn die Sonne hinter dem Bergkamm verschwunden ist, bekommt man das Gefühl, dass jeden Moment die Schneekönigin auf ihrem Schlitten herbeigefahren kommt, um durch die hellen Fenster in die warme Gaststube der Hütte hineinzuschauen. Dort finden sich all die ein, die den kalten Temperaturen zum Trotz - oder gerade deswegen - die Ski und Schneeschuhe an die Füße geschnallt haben und zur Hütte hinaufgestiegen sind, um den Lärm des Tals gegen die Ruhe der Berge einzutauschen.

Wen eher Fakten interessieren, um einen Besuch auf der Hütte zu planen, kann sich freuen zu lesen, dass der Aufstieg in nur zwei Stunden zu bewältigen ist - und mit nur 630 Höhenmetern auch für Neulinge auf Tourenski oder Schneeschuhen geeignet ist. Auch die nahen Berggipfel, wie die Aleitenspitze (2.449m) und der benachbarten Schafsiedel (2447m), der Tristkopf (2361m), das Kröndlhorn (2444m) oder der Salzachgeier (2469m) sind von der Hütte aus - je nach Kondition - in zwei bis drei Stunden erreichbar. Besonders zu Beginn der Skitourenkarriere ist hier die Tour auf den Schwebenkopf (2354m) zu empfehlen, da es die kürzeste und leichteste Skitour ist, die man von der Hütte aus starten kann.

Hier kann man sich an der winterlichen Schönheit des umgebenden Hochtals erfreuen. Foto: DAV/Edith Aschauer

Der erste Winter auf Eins-Sieben

Zurück auf der Hütte kann man sich über die freundliche Bewirtung von Edith und Martin freuen, die in diesem Jahr zum ersten Mal eine Wintersaison auf 1756m verbringen. Mit ihrem jungen aber erfahrenen Team sorgen sie für das leibliche Wohl ihrer Gäste und bieten neben den Hüttenklassikern wie Käsespätzle, Gulasch und Kaiserschmarrn auch eine Bulgur-Pfanne, (Kürbis-)Eintöpfe und andere Leckereien an. Ihnen ist es wichtig, bodenständige und saisonale Kost anzubieten, mit einem besonderen Augenmerk auf kurze Lieferwege und heimische Zutaten und Produkte, die sie dann mit der Materialseilbahn auf die Hütte transportieren.

Edith und Martin sind beide als Quereinsteiger ins Leben als Hüttenwirtsleute gestartet und haben mit der Neuen Bamberger Hütte einen bezaubernden Ort gefunden, den sie für acht Monate im Jahr ihr Zuhause nennen dürfen. Die Umgebung der Hütte, die im Winter wie eine märchenhaft eingeschneite Bilderbuchlandschaft aussieht, erinnert im Sommer mit den vielen Bächen im Hochtal an die schottischen Highlands oder an Neuseeland. Dass auf den Hängen und Wiesen rundherum Kühe grasen und man stets die ein oder andere Kuhglocke hört, komplettiert das Idyll der Bergkulisse. Für Edith ist es dort ganz besonders schön im Juni, wenn alle Hänge, mit Almrauschwiesen übersäht, rosa leuchten.

Herrlicher Sonnenschein: die Bamberger Hütte von Süden aufgenommen. Foto: DAV/Edith Aschauer

Familiensommer auf der Hütte

Stichwort Sommer: dann bricht auch die Zeit der jüngsten Bergfans an, für die die Umgebung der Neuen Bamberger Hütte ein wahrhaft riesiger Abenteuerspielplatz ist. Während die Eltern auf der großen Terrasse der Hütte in der Sonne sitzen und ein Auge auf den Nachwuchs werfen können, kann dieser auf den leicht hügeligen Wiesen und dem nahen Bachlauf nach Herzenslust planschen und toben. Der relativ leichte Hüttenzustieg ist für Kinder gut zu schaffen, die Abgeschiedenheit und ruhige Lage der Hütte sorgen bei den Eltern für erholsame Aufenthalte. Auch die Wanderungen zu den drei nahen Wildalmseen mit eiskaltem - manche sagen auch erfrischendem - Wasser, sind Highlights für Klein und Groß. Wer will kann hier seine Fähigkeiten im "Steinblattln" unter Beweis stellen (oder noch daran feilen). Wem das noch nicht reicht und mit den Kindern Gipfelluft schnuppern will, kann auch die umliegenden Gipfel besteigen, da die Wanderwege leicht und nicht exponiert sind, die Aufstiege selbst mit 600-700 Höhenmetern in zwei bis drei Stunden für die meisten Altersgruppen gut zu bewältigen sind. Die große Auswahl an Wanderungen, die man von der Hütte aus starten kann, lädt dazu ein, mehrere Tage auf der Hütte zu verbringen, ohne dass Langeweile bei jung oder alt aufkommt.

Wer also bisher noch ein geeignetes Ziel für Skitouren im Winter oder Familienwanderungen im Sommer sucht, sollte der Neuen Bamberger Hütte einen Besuch abstatten.

Wissenswertes und der Weg zur Hütte

Anreise: Mit der Bahn nach Hopfgarten. Weiter mit dem Bus nach Kelchsau oder Gerlosstraße (alt). Von dort folgt man taleinwärts der Straße und beginnt mit dem Hüttenanstieg über den Winterweg ab Gasthof Wegscheid. Den Sommerweg sollte man aufgrund von Lawinengefahr nicht benutzen.

Weitere Informationen zu der Hütte, den Zustiegen und Touren gibt's hier.

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