Schneesituation am Mittwoch auf dem Hohen Fricken (1940 m)
Auch im Estergebirge kommt bis Samstag noch etwas Neuschnee hinzu. Foto: DAV/Pröttel
So wird´s am Wochenende

Bergbericht 21. bis 23. November 2025

Polare Kaltluft hat seit Montag sowohl die Mittelgebirge als auch die Alpen fest im Griff. Auch das Wochenende wird auf den Bergen richtig winterlich.

Tourenverhältnisse

In den Hochlagen vieler Mittelgebirge wie Rothaargebirge, Harz, Erzgebirge, Bayerischer Wald oder Schwarzwald lag am Donnerstagvormittag eine meist eher dünne, aber geschlossene Schneedecke. Und im Verlauf des Donnerstags kam verbreitet noch etwas Neuschnee hinzu.

Am Bayerischen Alpenrand präsentierte sich das Allgäu bereits am Dienstagvormittag bis in die Tallagen komplett weiß. Hier wurden z.B. an der Station Schwarzenberg (1355 m) am Dienstag bereits mehr als 20 cm Schnee gemessen.
Weiter im Osten waren die Neuschneesummen deutlich geringer. So gab es am Mittwoch beim Aufstieg zum Hohen Fricken (1940 m/ Estergebirge) Schneekontakt westseitig erst ab ca. 1200 m, südseitig war der Steig noch etwas höher aper. Auf den Gipfeln im Werdenfelser Land lagen gestern maximal 10 cm.
Aber Vorsicht: Weil der Boden zu Beginn der Schneefälle am Montag noch warm war, schmolzen die untersten Schichten. Daher sind viele Steige unter dem dünnen Schnee eisig.

Es werden mittlerweile auch schon die ersten Skitouren, zum Beispiel am Arlberg, unternommen. Allerdings fehlt auch am 1773 m hohen Flexenpass eine Unterlage. Diese soll erst ab ca. 2100 m brauchbar sein. Aber nochmals Vorsicht: Auch in den Gebieten mit dem meisten Schnee ist das Felsblockgelände noch lange nicht ausreichend eingeschneit.

Die Gletscher des Alpenhauptkamms weisen eine geschlossene Neuschneeauflage auf, wobei auch dort die Spaltenzonen noch nicht ausreichend eingeschneit sind.

Wochenendwetter

Mittelgebirge: In der Eifel und im Rothaargebirge dominiert freitags und samstags die Sonne. Am Sonntag kommen dann dichte Wolken auf. Die Maximaltemperaturen pendeln am Kahlen Asten (841 m) um -2°.
Im Harz und im Thüringer Wald soll die Sonne bis Sonntagmittag die Oberhand behalten. Auf dem Brocken (1148 m) liegen die Höchstwerte bei -4°C.
Im Elbsandsteingebirge ist der Freitag wechselnd bewölkt. Am Wochenende soll meist die Sonne scheinen. Auf dem Großen Zschirnstein (560 m) liegen die Höchstwerte bei -2°C.
Im Bayerischen Wald dominieren am Freitag die Wolken. Das Wochenende soll zunehmend sonnig verlaufen. Die Maximaltemperaturen pendeln am windigen Großen Arber (1456 m) um -5°C.
Im Schwarzwald gibt es freitags noch Schneefall. Der Samstag wird sonnig und am Sonntag ist es wieder stark bewölkt. Am (sonntags windigen) Feldberg (1493 m) steigen die Höchstwerte von -6°C am Samstag auf -2°C am Sonntag.

Alpen: Der Freitag bringt in den Ostalpen stark bewölktes und kaltes Wetter mit zeitweiligem Schneefall. Es werden maximal 20 cm Neuschnee (in den Hohen Tauern) erwartet. Im Norden liegt die Schneefallgrenze meist in den Tallagen, im Süden teils um 900 Meter. Am Nachmittag setzt südlich des Hauptkamms Nordföhn ein.
Der Samstag wird zusammen mit lebhaftem bis starkem Nordostwind eisig kalt. Tagsüber lockert es im Westen rasch auf. Vom Salzburger Land ostwärts bleibt es trüb und es kann unergiebig schneien. Auf 2000 m liegt die Temperatur zwischen -12°C und -6°C.
Der Sonntagvormittag verläuft überall sonnig. Nachmittags ziehen von Westen her Wolken auf. Es wird nur geringfügig wärmer.
In den Westalpen ist der Samstag wohl der bessere Tag, da die Wetterverschlechterung dort schon am Sonntagvormittag beginnt.

Fazit

Das kommende Wochenende eignet sich gut, um in den Bergwinter hinein zu schnuppern. Während in den nördlichen und westlichen Mittelgebirgen am Samstag das beste Wetter zu erwarten ist, sollte man im Bayerischen Wald und in den Alpen eher den Sonntag anvisieren.

Update Freitag 16:30 h: Vom Allgäu bis etwa Werdenfelser Land soll bereits am Samstagvormittag die Sonne herauskommen.

Allerdings muss man sich angesichts der tiefen Temperaturen und des teils starken Windes warm anziehen und sollte wintertaugliche Bergstiefel mit gutem Profil und Teleskopstöcke mit dabei haben. Grödel bzw. Spikes sind wegen vereister Stellen ebenfalls schwer anzuraten.

Wer höher als etwa 2000 m hinauf will, sollte zur Sicherheit zudem Schneeschuhe mitnehmen und eine entsprechende Bergwinter-Erfahrung haben. Eine eventuelle Lawinengefahr solle man im Hinterkopf haben. So gibt das SLF vom Berner Oberland über die Glarner Alpen zum Alpstein für Freitag eine erhebliche Lawinengefahr (3-) aufgrund von Triebschnee aus. (In den anderen Ländern werden noch keine Lawinenlageberichte erstellt.)

In Sachen Skitouren sollte man noch warten. Denn auch im Hochgebirge sind Felsblockgelände und Gletscherspalten noch unzureichend eingeschneit.

Tourenempfehlungen

Auch für das kommende Wochenende haben wir 15 Vorschläge auf alpenvereinaktiv.com für euch zusammengestellt.

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