Die Foren im Detail

Foren 1 um 09:30 Uhr

Forum 1 A: Krank durchs Klima - das muss nicht sein!

Klimabedingte Gesundheitsgefahren beim Bergsport und Prävention

In Deutschland und den Alpen nehmen Klimaveränderungen und die daraus folgende direkte und indirekte Gefährdung der Gesundheit der Menschen zu. Direkte Effekte des Klimawandels umfassen höhere thermische Belastungen, Extremwetterereignisse und die UV-Exposition. Die Gesundheitsgefahren reichen von Hitzschlag, Hautrötungen und Hautkrebs bis hin zu Verletzungen durch Steinschlag, Sturmereignisse und Lawinen. Zu den indirekten Effekten des Klimawandels zählen die Zunahme der Ozon- und Feinstaubbelastung, allergischer Belastungen, erhöhte Infektions- und Vergiftungsrisiken sowie mentale Belastungen. Da die meisten Bergsportdisziplinen im Freien stattfinden, sollten Bergsportler*innen ein Bewusstsein für die Veränderungen entwickeln und Know-how erhalten, wie sie sich schützen können.

Forumsleitung: Dr. Tanja Ganz, DAV-Ressort Sportentwicklung

Forum 1 B: Alpine Infrastruktur bis 2030 Klimawandelfolgen und ihre Auswirkungen Welche Anpassungen und Strategien verfolgt der DAV?

Der Klimawandel führt zu neuen Herausforderungen für Hütten- und Wegeverantwortliche: Steinschläge, Muren, Starkregen und Hitzeperioden greifen die alpine Infrastruktur an und führen dazu, dass bewährte Lösungen an ihre Grenzen stoßen. Ein instabiler Baugrund, eine gefährdete Trinkwasserversorgung und erschwerte Zustiege bedrohen manche Hüttenstandorte. 

Die Sektionen müssen auf die existenzielle Gefährdung ihrer Hütten und Wege reagieren und sich anpassen.  Die Fragen nach Wegverlegungen, innovativer Technik, zukünftigen Betriebskonzepten und Hüttenrückbau nehmen zu.  Der DAV hat mit dem Wegeweiser Hütten 2030 eine zukunftsweisende Vision entwickelt, dem Klimawandel zu begegnen.

Der DAV hat sich mit dem Wegeweiser Hütten 2030 zukunftsweisende Ziele gesetzt, dem Klimawandel zu begegnen.

Vor diesem Hintergrund sollen konkrete Erfahrungen ausgetauscht und weitergedacht werden: Wo zeigen sich bereits Probleme – sei es im Betrieb, in der Sicherheit, aus Sicht der Gäste und im Ehrenamt? Welche Maßnahmen werden bereits ergriffen, wo stoßen sie an Grenzen und wo sind sie erfolgreich? Gemeinsam diskutieren wir, welche weiteren Anpassungen notwendig sind und welche Hürden dabei zu überwinden sind – technisch, organisatorisch und finanziell. Ziel ist es, voneinander zu lernen und neue Wege für einen verantwortungsvollen Umgang mit den Klimawandelfolgen zu entwickeln.

Forumsleitung: Sabine Fleischmann, Sabine Korsch, Miriam Roth, Gabriela Scheierl, alle DAV-Ressort Hütten und Wege

Forum 1 C: „Der Berg steht noch länger!“ – Ist das so?

So langsam macht sich für den ein oder anderen Traumgipfel und Traumrouten Torschlusspanik breit, denn der Spruch „Der Gipfel steht noch länger!“ gilt nurmehr bedingt.

Der Präsidialausschuss "Bergsport und Bergsteigen" des DAV hat sich eingehend mit der Frage beschäftigt, wie sich die Kernsportarten des DAV in fünf und in zwanzig Jahren darstellen werden, und zwar abhängig von den Höhenlagen. In diesem Forum gibt es die Gelegenheit mit den Gremienmitgliedern in die nahe und weite Zukunft des Bergsports zu schauen, zu spekulieren, zu antizipieren.

Foren 2 um 11:30 Uhr

Forum 2 A: Bergsport ohne Berge?

Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf den Bergsport

Durch den Klimawandel muss mit veränderten und erschwerten Verhältnissen im alpinen Raum gerechnet werden. Erfolgskritische Geländepassagen, Schlüsselstellen und objektive Gefahren können von "alten" Tourenbeschreibungen oder Erfahrungen früherer Begehungen stark abweichen und manche Routen unbegehbar machen. Altbekannte Gefahren wie Steinschlag treten durch auftauenden Permafrost in neuer Dimension und Häufigkeit auf und eine große Veränderung erfahren die Gletschergegenden im Hochgebirge. Es stellt sich die Frage, wie viele Berge für die Kernsportdisziplinen Bergsteigen, Hochtourengehen, Skitourengehen und Alpinklettern noch bleiben respektive wie sich diese Disziplinen, die zur DNA des Alpenvereins zählen, verändern werden und was das für die alpine Ausbildung bedeutet.

Forumsleitung:

Dr. Tobias Hipp, DAV-Ressort Naturschutz und Kartografie

Lukas Fritz, DAV-Sicherheitsforschung

Lorenz Berker, DAV-Sicherheitsforschung

Forum 2 B: Alpine Infrastruktur 2050 - 2075, Klimawandelfolgen und ihre Auswirkungen Wie wird sich der DAV verändern, um zu bestehen?

Der Klimawandel und seine Folgen sind dabei, den Alpenraum sehr zu verändern.
Davon ist auch die alpine Infrastruktur des DAV stark betroffen.

Das DAV-Präsidium arbeitet derzeit an einem "Wegweiser Hütten 2030".

Der Erhalt und die Bewirtschaftung der Hütten und Wege steht weiterhin im Vordergrund, jedoch nicht immer und um jeden Preis.

Doch wie sieht die Zukunft der Alpen und des DAV 2050 bzw. 2075 aus?

Dass die meisten Gletscher noch in diesem Jahrhundert verschwinden, ist wissenschaftlich belegt.

Hitze, Wassermangel, instabile Hänge, häufige Unwetter, das sind die aktuellen Vorhersagen aus der Klimaforschung.

Dem stehen innovative Technologien gegenüber, die unsere Aufgaben in Zukunft erleichtern können.

Welche Gewissheiten werden 2050/2075 im DAV noch Bestand haben und welche nicht mehr gelten?

In einer Szenarien-Werkstatt diskutieren wir Strategien für die Zukunft des DAV im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Klimawandels. Welche Chancen und Risiken folgen daraus für unsere Hütten und Wege?

Mit welchen Ressourcen können wir in 25/50 Jahren rechnen? Was müssen wir jetzt tun bzw. ändern, damit der DAV für eine ungewisse Zukunft gut vorbereitet ist?

Forumsleitung: Sabine Fleischmann, Sabine Korsch, Miriam Roth, Gabriela Scheierl, alle DAV-Ressort Hütten und Wege

Forum 2 C: Alpen 2050 - Perspektive junger Menschen auf Berge in Bewegung

Die JDAV hat auf ihrer Bundesjugendversammlung 2023 eine Zukunftsvision zu „Alpen 2050“ entwickelt und diskutiert; die Eckpunkte sind:

  • Alpine Infrastruktur ist einfach und schlicht.

  • Alpine Infrastruktur, die nicht mehr zu bewirtschaften ist, wird rückgebaut oder vereinfacht.

  • Gebiete, die an touristischer Attraktivität verlieren, werden nicht durch Infrastruktur verändert.

  • Biodiversität und unerschlossene Gebiete bleiben erhalten.

  • Die Energiewende erfordert den Ausbau von erneuerbaren Energien.

  • Es gibt ein Recht auf Risiko.

  • Größere Wildnis und Abgeschiedenheit bieten Potenzial für neue Naturerlebnisse.

Im Forum wird überlegt, wie Bergsport und Alpinismus in 25 Jahren noch attraktiv, spannend und herausfordernd für junge Menschen sein können – und überhaupt noch möglich sind.

 

Forumsleitung: Bastian Hilbig, stellvertretender Bundesjugendleiter und weitere Vertreter*innen der JDAV