Foren 1 um 09:30 Uhr
Forum 1 A: Krank durchs Klima
Klimabedingte Gesundheitsgefahren beim Bergsport und Prävention
In Deutschland und den Alpen nehmen Klimaveränderungen und die daraus folgende direkte und indirekte Gefährdung der Gesundheit der Menschen zu. Direkte Effekte des Klimawandels umfassen höhere thermische Belastungen, Extremwetterereignisse und die UV-Exposition. Die Gesundheitsgefahren reichen von Hitzschlag, Hautrötungen und Hautkrebs bis hin zu Verletzungen durch Steinschlag, Sturmereignisse und Lawinen. Zu den indirekten Effekten des Klimawandels zählen die Zunahme der Ozon- und Feinstaubbelastung, allergischer Belastungen, erhöhte Infektions- und Vergiftungsrisiken sowie mentale Belastungen. Da die meisten Bergsportdisziplinen im Freien stattfinden, sollten Bergsportler*innen ein Bewusstsein für die Veränderungen entwickeln und Know-how erhalten, wie sie sich schützen können.
Forumsleitung: Dr. Tanja Ganz, DAV-Ressort Sportentwicklung
Forum 1 B: Hütten und Wege in Bewegung Teil I
Ein instabiler Baugrund, eine gefährdete Trinkwasserversorgung und erschwerte Zustiege bedrohen manche Hüttenstandorte, und Bergwege können durch Muren, Hangrutsche, Steinschlag und Felsstürze ungangbar werden. Für Sektionen bedeutet das eine existenzielle Gefährdung ihrer Hütten und Wege, die Fragen nach Wegeverlegungen, nach Hüttenrückbau oder -umzug nach sich ziehen können. Hinzukommen veränderte Aktivitäten der Bergsportler*innen. Eine sehr wechselhafte Schneelage, Gletscherschmelze und mehr objektive Gefahren führen zu weniger Tourenmöglichkeiten, einer kürzeren, längeren oder verschobenen Saison und somit zu veränderter Frequenz auf manchen Hochgebirgshütten. Ein Besucheranstieg in niedrigeren Regionen erhöht dagegen den Nutzungsdruck auf dortige Hütten, ebenso durch mehr aufsteigende Besucher*innen aus erhitzten Tälern. Die Veränderungen des Naturraums und des Verhaltens der Hüttengäste sowie mehr wohnortnaher Bergsport, aber auch Verzicht und Umorientierung zu neuen Aktivitäten können zu einer Zeitenwende im Hüttenbetrieb führen.
Forumsleitung: Sabine Fleischmann, Sabine Korsch, Miriam Roth, Gabriela Scheierl, alle DAV-Ressort Hütten und Wege
Forum 1 C: Alpen 2050 - Perspektive junger Menschen auf Berge in Bewegung
Die JDAV hat auf ihrer Bundesjugendversammlung 2023 eine Zukunftsvision zu „Alpen 2050“ entwickelt und diskutiert; die Eckpunkte sind:
Alpine Infrastruktur ist einfach und schlicht.
Alpine Infrastruktur, die nicht mehr zu bewirtschaften ist, wird rückgebaut oder vereinfacht.
Gebiete, die an touristischer Attraktivität verlieren, werden nicht durch Infrastruktur verändert.
Biodiversität und unerschlossene Gebiete bleiben erhalten.
Die Energiewende erfordert den Ausbau von erneuerbaren Energien.
Es gibt ein Recht auf Risiko.
Größere Wildnis und Abgeschiedenheit bieten Potenzial für neue Naturerlebnisse.
Im Forum wird überlegt, wie Bergsport und Alpinismus in 25 Jahren noch attraktiv, spannend und herausfordernd für junge Menschen sein können – und überhaupt noch möglich sind.
Forumsleitung: Bastian Hilbig, stellvertretender Bundesjugendleiter und weitere Vertreter*innen der JDAV
Foren 2 um 11:30 Uhr
Forum 2 A: Bergsport ohne Berge
Der Klimawandel und seine Auswirkungen auf den Bergsport
Durch den Klimawandel muss mit veränderten und erschwerten Verhältnissen im alpinen Raum gerechnet werden. Erfolgskritische Geländepassagen, Schlüsselstellen und objektive Gefahren können von "alten" Tourenbeschreibungen oder Erfahrungen früherer Begehungen stark abweichen und manche Routen unbegehbar machen. Altbekannte Gefahren wie Steinschlag treten durch auftauenden Permafrost in neuer Dimension und Häufigkeit auf und eine große Veränderung erfahren die Gletschergegenden im Hochgebirge. Es stellt sich die Frage, wie viele Berge für die Kernsportdisziplinen Bergsteigen, Hochtourengehen, Skitourengehen und Alpinklettern noch bleiben respektive wie sich diese Disziplinen, die zur DNA des Alpenvereins zählen, verändern werden und was das für die alpine Ausbildung bedeutet.
Forumsleitung:
Dr. Tobias Hipp, DAV-Ressort Naturschutz und Kartografie
Lukas Fritz, DAV-Sicherheitsforschung
Lorenz Berker, DAV-Sicherheitsforschung
Forum 2 B: Hütten und Wege in Bewegung Teil II
Ein instabiler Baugrund, eine gefährdete Trinkwasserversorgung und erschwerte Zustiege bedrohen manche Hüttenstandorte, und Bergwege können durch Muren, Hangrutsche, Steinschlag und Felsstürze ungangbar werden. Für Sektionen bedeutet das eine existenzielle Gefährdung ihrer Hütten und Wege, die Fragen nach Wegeverlegungen, nach Hüttenrückbau oder -umzug nach sich ziehen können. Hinzukommen veränderte Aktivitäten der Bergsportler*innen. Eine sehr wechselhafte Schneelage, Gletscherschmelze und mehr objektive Gefahren führen zu weniger Tourenmöglichkeiten, einer kürzeren, längeren oder verschobenen Saison und somit zu veränderter Frequenz auf manchen Hochgebirgshütten. Ein Besucheranstieg in niedrigeren Regionen erhöht dagegen den Nutzungsdruck auf dortige Hütten, ebenso durch mehr aufsteigende Besucher*innen aus erhitzten Tälern. Die Veränderungen des Naturraums und des Verhaltens der Hüttengäste sowie mehr wohnortnaher Bergsport, aber auch Verzicht und Umorientierung zu neuen Aktivitäten können zu einer Zeitenwende im Hüttenbetrieb führen.
Forumsleitung: Sabine Fleischmann, Sabine Korsch, Miriam Roth, Gabriela Scheierl, alle DAV-Ressort Hütten und Wege
Forum 2 C: Gastforum: Bayerisches Kuratorium für Alpine Sicherheit
Der Klimawandel betrifft uns alle!
Das Bayerische Kuratorium für Alpine Sicherheit als nationale Plattform der Berg- und Schneesportverbände in Deutschland lädt als Gastgeber dieses Forums zum Austausch und zur Diskussion ein. Ziel ist die Verabschiedung einer im Vorfeld erarbeiteten Resolution.
Forumsleitung: Stefan Winter, DAV-Ressort Sportentwicklung